Gastautor / 25.06.2016 / 09:13 / 3 / Seite ausdrucken

Applaus, Applaus im Europa-Haus

Von Florian Markl.

In seiner gestrigen Rede vor dem EU-Parlament verbreitete Mahmud Abbas, der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, die alte Hass-Propagandalüge vom Brunnen vergiftenden Juden. Die Abgeordneten hatten daran offenbar nichts auszusetzen: 71 Jahre nach dem Ende des Holocaust erhielt antisemitische Hetze in Europas höchstem demokratischen Gremium Applaus und Zuspruch, während die Medien hierzulande die judenfeindliche Hetze konsequent verschweigen.

Der 24. Juni 2016 wird zweifelsohne in die Geschichtsbücher eingehen als der Tag, an dem eine Mehrheit der britischen Bevölkerung für den Ausstieg aus der EU stimmte. Er sollte aber auch noch aus einem anderen Grund in Erinnerung bleiben: als der Tag, an dem die EU-Parlamentarier einen offen antisemitischen Hetzer bejubelten. Hier geht es weiter.

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Leserpost

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Andreas Rochow / 26.06.2016

“Unglaublich” kann man leider nicht mehr sagen. Das audiovisuelle Dokument liegt als Beweis für diesen unerhörten Vorgang vor: Applaus für Antisemitismus im EU-Parlament zeugt von einer bemerkenswerten moralischen Verkommenheit derjenigen, die sich anmaßen, die Völker eines neudefinierten “Europa” zu vertreten. Glücklich schätzen darf sich ein Land, das noch nicht oder nicht mehr zu dieser erlauchten Union gehört. Welche Instrumente des Widerspruchs und des Protestes eines “EU-Europäers” hat die Chance, Gehör zu finden? Ist Antisemitismus ab sofort “europaweit” salonfähig? Sammelt Herr Abbas Sympathiepunkte für eine spätere Aufnahme in die EU? Immerhin war unlängst der Präsident des EU-Parlaments mit tendenziell ähnlichen Äußerungen zu hören; jedenfalls sah er die Palästinenser als unschuldige Daueropfer Israels. Nennenswerte Kritik wegen dieser - euphemistisch - simpel einseitigen Beurteilung hatte er schon damals nicht zu befürchten. Das wird Abbas ermuntert haben.

Arnauld de Turdupil / 26.06.2016

Zitat Mahmud Abbas:  „Wenn die (israelische) Besatzung endet, wird der Terrorismus verschwinden, es wird keinen Terrorismus im Nahen Osten und nirgends mehr sonst auf der Welt geben.“ Der Absurditätsgrad solcher Aussagen lässt sich kaum noch toppen. Ebenso absurd ist die folgende Aussage, allerdings wäre sie - im Gegensatz zu Mahmud Abbas’ Worten - zumindest logisch nicht widerlegbar: “Wenn der Islam und seine Anhänger (durch göttliche Intervention!) von der Erde verschwänden, würde 99% des heutigen Terrors verschwinden”. Wie erwähnt, völlig absurd - aber trotzdem logisch fundiert. Ob diese Aussage in Europas höchstem “demokratischen” Gremium ebenfalls Applaus und Zuspruch gefunden hätte??

Norbert Budzinsky / 25.06.2016

“Mehrheit der britischen Bevölkerung” Ich finde, man sollte den Unsinn der Bundeskanzlerin nicht nachbeten (auch wenn obiger Text ursprünglich andernorts veröffentlicht wurde). Abgestimmt hat nicht die britische “Bevölkerung” - also all diejenigen, die Großbritannien “bevölkern” - abgestimmt haben die wahlberechtigten Bürger Großbritanniens.

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