Rainer Grell / 25.07.2016 / 08:27 / Foto: Unbekannt / 0 / Seite ausdrucken

Außerirdische zu Besuch: Ihr planetarer Reisebericht

Es wird Zeit, dass auf der Achse endlich mal jemand Jean-Claude Juncker zur Seite springt. Anfang Juli sprach der vor dem Europäischen Parlament von „plusieurs des dirigeants d’autres planètes qui sont très inquiets“, ob des Brexit und anderer merkwürdiger Geschehnisse in Europa. Er erntete deshalb Kopfschütteln und Spott. Da bedauerte ich zum ersten Mal (wenn auch nur kurz), nicht Mitglied in diesem Hohen Hause zu sein. Deshalb hier ein eigenes Erlebnis zur Rehabilitation der Chefs der EU-Komission.

Die Landung

Niemand wusste, wo sie hergekommen waren. Niemand hatte sie landen sehen. Sie waren plötzlich einfach da. Keine kleinen grünen Männchen. Keine verschrumpelten E.T’s. Eigentlich sahen sie nicht viel anders aus als wir. Circa eins achtzig groß, schlank, gut gebaut. Mit Armen und Beinen, Augen und Ohren, Mund und Nase und Haaren auf dem Kopf.

Und doch sah man auf den ersten Blick: Die sind nicht vor hier. Was heißt von hier? Die sind nicht von dieser Welt! Man konnte nicht sofort sagen, woran man das sah. Aber man sah es. Wie früher unsere Brüder und Schwestern aus dem Osten ihre Artgenossen aus dem Westen auch gleich erkannten, ohne dass diese etwas Besonderes an sich hatten (meinten sie jedenfalls). Gut, bei genauerem Hinsehen fiel einem auf, dass ihre Ohren (nicht die der Artgenossen aus dem Westen natürlich, sondern der Außerirdischen) ungewöhnlich klein und ihre Nasen ungewöhnlich groß waren. Solche Ohren und Nasen hatte kein menschliches Wesen, selbst wenn es den Weltrekord in Ohrenkleinheit und Nasengröße hielte. Aber das war auch das einzige. Nein, es gab noch einen Unterschied: Man konnte nicht erkennen, ob es Männchen oder Weibchen waren. Für Weibchen fehlte ihnen der Busen und für Männchen der Bartwuchs; ihre Gesichtshaut war so zart und glatt, da war noch nie ein Rasierer drüber gegangen, und sie durften immerhin so um die dreißig sein.

Als ich an der Stelle eintraf, wo sie offenbar gelandet waren, wenn auch kein UFO weit und breit zu sehen war, standen sie noch immer da und schauten mit wachen Augen in die Gegend. Hallo! sagte ich. Ob sie überhaupt sprechen konnten? Und ob sie mich verstanden? Hallo! erwiderten beide wie aus einem Munde - zu meiner   Überraschung in akzentfreiem Deutsch. Also: Erstens konnten sie sprechen und zweitens hatten sich mich verstanden. Wo kommt Ihr her? Sie schwiegen. Wisst Ihr nicht, wo Ihr herkommt? Doch (wieder absolut akzentfrei)! Und? Stumm zeigten sie mit dem Zeigefinger noch oben. Sehr witzig. Sie schienen Humor zu haben; denn dass sie nicht aus der Gegend des Nifekerns kamen, war wohl klar. Mars? fragte ich direkt. Sie schüttelten den Kopf. Venus? Wieder Kopfschütteln. Mond? Äh, ist wohl geheim, was? versuchte ich es auf die spöttische Tour. Sie nickten heftig und völlig ernsthaft.

Unsere Abmachung

Und was wollt Ihr hier? schlug ich ein neues Thema an. Uns umsehen, Euer Leben, Eure Probleme kennen lernen, erwiderten sie - wieder beide wie aus einem Munde. Und warum seid Ihr nur zu zweit? Vieraugenprinzip, antworteten sie und schüttelten sich vor Lachen. Seid Ihr Männer oder Frauen? Ich konnte die Fragen einfach nicht zurückhalten. Beides, ant­worteten sie. Okay, aber wer von Euch ist der Mann und wer die Frau? Beide, war die Antwort. Wie beide? fragte ich mit offenbar ziemlich blödem Gesichtsausdruck, denn sie wollten sich wieder schier totlachen Ganz einfach: Jeder von uns ist Mann und Frau. Praktisch, dachte ich, wie bei den Schnecken, wollte aber nicht weiter auf diesem Punkt herumreiten. War ja an sich auch egal.

Also, dann wollen wir mal, sagte ich betont munter. Aber eins möchte ich noch wissen, bevor ich Euch auf uns loslasse: Woher könnt Ihr eigentlich unsere Sprache? Wir können alle Sprachen! Okay (ich ging auf diese Übertreibung bewusst nicht ein), aber woher? Thermosphäre, Mesosphäre, Stratosphäre, Troposphäre - überall fliegen Wortbrocken herum, man braucht sie nur einzusammeln. Aha! Nur einsammeln. Klar! Zu dumm, dass ich da nicht selbst drauf gekommen war.

Also, dann wollen wir mal, wiederholte ich. Kommt, ich zeig Euch alles, was Ihr sehen wollt. Ja, ehm, das ist so, drucksten sie herum. An sich ... wir wollten ... äh... Was wolltet Ihr? Raus mit der Sprache? Also, äh, wir wollten Euch an sich ohne fremde Hilfe und äh, Entschuldigung, Einflussnahme kennen lernen. Ah, ich verstehe. Klar, das leuchtet ein. Klingt beinahe wissenschaftlich. Wenn schon. Okay, ich mache Euch einen Vorschlag: Ihr könnt Euch frei bewegen, alle Türen stehen Euch offen, wenn Ihr wollt, sogar die zu den Schlafzimmern. Wenn jemand Euch Schwierigkeiten macht, helfe ich Euch. Aber unter einer Bedingung: Am Ende, bevor Ihr wieder zurückkehrt - ich deutete mit dem Zeigefinger nach oben - müsst Ihr mir einen schriftlichen Bericht über alle Eure Beobachtungen abliefern! Einverstanden?

Sie blickten mich etwas verdutzt an. Dann traten sie ein paar Schritte zur Seite und flüsterten miteinander. Vermutlich hatte ich sie in Verlegenheit gebracht, weil sie gar nicht schreiben konnten. Jedenfalls nicht in lateinischen Buchstaben, denn die flogen ja wohl nicht durchs All. Der/die eine schüttelte den Kopf, was aber sicher nicht meine Vermutung verneinen sollte, die sie ja nun beim besten Willen nicht kennen konnten. Der/die andere nickte heftig. Sie diskutierten weiter, aber obwohl ihr Flüstern mittlerweile in leises Sprechen übergegangen war, verstand ich nur zusammenhanglose Wortfetzen. Dann drehten sich beide plötzlich zu mir um und sagten wie aus einem Munde: Einverstanden.

Der Bericht

Hier ist also ihr Bericht. Bis auf ein paar kleine redaktionelle Änderungen und grammatikalische Korrekturen habe ich ihn unverändert gelassen. Allerdings habe ich mir erlaubt, den Text thematisch zu ordnen; denn die beiden hatten Ihre Erfahrungen und Eindrücke einfach so herunter geschrieben, so dass alles wie Kraut und Rüben durcheinander ging. Das wollte ich dem Leser dann doch nicht zumuten. Aber - wie gesagt - abgesehen davon, ist jedes Wort authentisch.

Ja, haben Sie das mit dem Bericht wirklich ernst genommen? Ja? Das tut mir nun aufrichtig leid, aber das war doch von vornherein klar, dass ich Ihnen keine 500 Seiten - grob geschätzt - zumuten kann. Das ist das Problem! Nicht dass der Bericht etwa gar nicht existiert - wie Sie vielleicht vermutet haben. Nein, ganz im Gegenteil, er existiert viel zu sehr. Aber ich verstehe natürlich, dass Sie jetzt enttäuscht sind, sich von mir gar getäuscht oder auf den Arm genommen fühlen. Gut, ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich zitiere die - zugegeben nach meiner persönlichen Einschätzung - wichtigsten Passagen, und wenn Ihr Interesse danach immer noch besteht, können wir ja noch mal darüber reden, wie ich Ihnen den gesamten Bericht zugänglich machen kann.

Als erstes fiel mir der Abschnitt über die Sklaverei ins Auge

Als erstes fiel mir der Abschnitt über die Sklaverei ins Auge. Wir dachten, so lautete die Kernaussage, die Sklaverei sei abgeschafft, wobei sie ja in Deutschland in ihrer eigentlichen Form gar nicht vorgekommen ist. Aber das stimmt nicht: Fast jeder Deutsche ist Sklave von irgendetwas. So gibt es zum Beispiel Sklaven des Autos, des Alkohols, des Nikotins, der Mode (vor allem Sklavinnen), des Handys, der Uhr, der Waage, des Fernsehens, des Fußballs, des Internets und des Computers, ja sogar der Arbeit. Außerdem gibt es noch so genannte Exklaven, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Während weltweit 200 Millionen Kinder und 800 Millionen Menschen insgesamt an Mangelernährung leiden, jedes Jahr sechs Millionen Kinder unter fünf Jahren und insgesamt etwa 36 Millionen Menschen verhungern, haben die Deutschen das gegenteilige Problem: Jeder fünfte Deutsche gilt als zu dick und ernährt sich falsch, jedes sechste Kind ist bereits bei der Einschulung übergewichtig. Die größte Sorge der Deutschen ist ihre Figur. Alle wollen schlank sein, die Männer überdies einen „Waschbrettbauch“ haben (dabei haben die meisten solch einen Gegenstand noch nie gesehen und man bekommt ihn auch nicht zu kaufen: Die Leute waschen alle mit der Waschmaschine).

Die so genannte Regenbogenpresse bietet Woche für Woche Rezepte zum Abnehmen an. So genannte Fitnessstudios haben starken Zulauf, und in den Wäldern und Parks trifft man ganze Heerscharen von Läufern („Joggern“) und Gehern („Walkern“). Ab und zu sitzt auch mal jemand am Boden und hält ein Schild vor sich, auf dem steht „Ich habe Hunger“; für das Geld, das ihm ein mild gestimmter Passant gibt, kauft er sich allerdings nichts zu essen, sondern ein Bier (trotzdem haben wir nie ein Schild mit der Aufschrift „Ich habe Durst“ gesehen).

Wenn die Deutschen nicht arbeiten, schlafen oder fernsehen, sind sie im Urlaub

Wenn die Deutschen nicht arbeiten, schlafen oder fernsehen, sind sie im Urlaub. Noch immer haben sie offenbar die Reiselust ihrer Vorfahren in sich, der Vandalen, der Goten und - wer weiß - auch der Wikinger. Wie dem auch sei: In der so genannten Urlaubszeit, der „schönsten Zeit des Jahres“, wie man sagt, hält es die Deutschen nicht zu Hause. Sie nutzen jedes erdenkliche Verkehrsmittel, um „raus“ zu kommen: An erster Stelle steht natürlich das Auto, entweder solo oder mit Wohnwagen oder als Wohnmobil. Selbst Menschen, die geräumige Wohnungen oder gar Häuser bewohnen und dies noch in bester Lage, setzen ihren Ehrgeiz darin, diese komfortablen Wohnstätten im Urlaub gegen einen engen Wohnwagen, ein Zelt oder ein Hotelzimmer zu tauschen.

Was die Deutschen in den Urlaub treibt, ist unklar. Der Wunsch nach Erholung („Erholungsurlaub“, im Gegensatz etwa zum „Bildungsurlaub“) kann es jedenfalls nicht sein: Für die meisten dürfte der Urlaub ein einziger Stress sein, der mit kilometerlangen Staus auf den Autobahnen beginnt, sich mit sardinenartiger Belegung der Strände, lauten Hotels, überfüllten Restaurants und überlaufenen Sehenswürdigkeiten fortsetzt und mit kilometerlangen Staus auf den Autobahnen endet. Was machen die Deutschen im Urlaub? Außer essen, trinken und schlafen eigentlich nur drei Dinge: sich sonnen, photographieren und sich amüsieren!

1930 gab es im Deutschen Reich etwa 80 000 Autos. Im Jahr 2000 waren es in Deutschland rund 40 Millionen. Die Deutschen oder präzise gesagt die deutschen Männer haben ein besonderes Verhältnis zum Auto, das allenfalls noch mit ihrem Verhältnis zum Hund verglichen werden kann. Auf jeden Fall lieben sie ihr Auto mehr als Weib und Kind! Für die Männer muss das Auto groß, stark und - Entschuldigung, aber es ist so - protzig sein; die Frauen lieben es eher klein und handlich (aber es gibt natürlich in beiden Gruppen Ausnahmen). Ein deutscher Mann verzeiht dir vielleicht, wenn du ihm eins in die Fresse haust, aber einen Kratzer an seinem Auto verzeiht er dir nie. Das ist lebensgefährlich. Genauso lebensgefährlich, wie wenn du ihm einen Parkplatz wegschnappst. Da sitzt sein Colt ungewöhnlich locker. Glücklicherweise ist das allgemein bekannt, und deswegen darf niemand einen Colt oder eine andere Schusswaffe tragen.

Um sich von der Masse abzuheben, entwickeln Individualisten Protestklamotten

Kleider machen Leute, wusste schon ein Dichter namens Gottfried Keller, der im 19. Jahrhundert lebte. Das ist nichts Neues und reicht noch viel weiter in die Geschichte zurück. Vermutlich haben schon die Neandertaler Modetrends gekannt: Er trug Mammut und sie Säbelzahntiger oder umgekehrt. Der Unterschied aller vergangenen Epochen zur heutigen liegt jedoch darin, dass die Mode heute keine gesellschaftlichen Grenzen mehr kennt. Allenfalls die Penner in den Großstädten ziehen an, was sie kriegen können. Aber sonst? Ein weiterer Unterschied zur gesamten Vergangenheit besteht darin, dass Kleidung heute nicht mehr unbedingt schön, elegant und geschmackvoll sein muss, sondern durchaus löchrig, schmutzig und hässlich, Hauptsache sie ist „in“, „Trend“, „Kult“ oder „irre“. Punk, Schmutz, Abfall, ist gefragt. Und noch ein drittes Merkmal der gegenwärtigen Kleidermode kann man beobachten: Um sich von der Masse abzuheben, entwickeln Individualisten Protestklamotten, die nach einer Saison von der Bekleidungsindustrie zur allgemeinen Mode gemacht werden und dann gerade von denen getragen werden, gegen sie sich der Protest gerichtet hat. Das ist schick, chic, Chic.

Alle - auch die Frauen - wollen alt werden (und werden es größtenteils auch) - aber keine/r will alt aussehen. Dann sieht man nämlich alt aus. Anti Aging heißt das Zauberwort, mit dem die verschiedenen Hersteller jedem Fältchen zuleibe rücken, sobald es sich im Gesicht seiner Trägerin zeigt und keine Anstalten macht, in den nächsten vierundzwanzig Stunden von selbst wieder zu verschwinden. Wenn die betreffenden Mittel nicht mehr wirken, greift man zu härteren Maßnahmen: Spritzen (mit Botox, einem Nervengift) oder Lifting. Das ist natürlich noch viel teurer als Cremes und Schämpuhs. Dafür sehen die Frauen hinterher aber auch aus wie ihre eigenen Töchter, falls die sich nicht auch haben spritzen oder liften lassen! Manchmal geht so ein Eingriff allerdings auch schief oder gelingt jedenfalls nicht hundertprozentig; das kann dann sehr komisch aussehen.

Aber nicht alles, was komisch aussieht, muss schief gegangen sein. Manche Frauen lassen sich zum Beispiel absichtlich so große Brüste machen, dass sie damit kaum das Gleichgewicht halten können! Doch wir wollen nicht ungerecht gegenüber den deutschen Frauen sein: Der Wunsch nach Schönheit und ewiger Jugend ist uralt (man denke nur an Kleopatra) und macht vor nationalen Grenzen nicht halt; Zitat: „Eine Brasilianerin würde von ihrem letzten Geld einen Lippenstift kaufen statt Brot, wenn sie wählen dürfte.“ Dabei schrecken sowohl Firmen als auch Konsumenten vor nichts zurück: So kostet zum Beispiel eine 500-ml-Dose Crème de la Mer eines Schönheitsproduzenten rund 2500 Euro; dennoch   übertrifft die Nachfrage das Angebot. Für 50 ml der Gesichtscreme Skin Caviar muss man 300 Euro hinblättern, erwirbt dafür allerdings auch die Hoffnung, durch den Wirkstoff aus Beluga-Kaviar zu einem strafferen Gewebe zu kommen.

Sex ist die Abkürzung von Sexualität, aber das sagt heute kaum noch jemand

Im Gegensatz zu muslimischen Frauen, die häufig ein Kopftuch tragen, verhüllen die deutschen Frauen ihre Haare nicht (leider möchte man manchmal sagen). Das verpflichtet natürlich. Die Sorge um die richtige Frisur und die richtige Haarfarbe nimmt deshalb großen Raum im Leben der meisten Frauen ein. Kolorieren heißt hier das Zauberwort. Und nichts befriedigt die deutsche Frau mehr, als wenn ihr Haar nach mehrfacher Wäsche noch aussieht wie frisch koloriert. Viele Frauen setzen ihren ganzen Ehrgeiz daran, sich so lange zu frisieren, bis sie absolut unfrisiert aussehen. Nicht wenige geben sogar eine Menge Geld aus, um diesen Zustand zu erreichen.

Sex ist die Abkürzung von Sexualität, aber das sagt heute kaum noch jemand. Man hat guten Sex (oder auch nicht), redet darüber, geht in einen Sex-Shop oder schaut sich im Kino oder zu Hause einen Sex-Film an oder blättert in Sex-Heften. Und vor allem: Man ist sexy! Wenn eine Frau besonders sexy ist, nennt man sie eine „Sexbombe“ (wohl weil sie einschlägt wie eine solche), aber auch dieses Wort ist ein bisschen aus der Mode gekommen (außer in einem Song von Tom Jones und der singt natürlich englisch). Sexy können aber nicht nur Frauen und Männer sein, sondern auch Klamotten, Autos und wer weiß was alles (auch Macht zum Beispiel, aber das steht auf einem anderen Blatt). Sex ist allgegenwärtig.

Nun, das ist kein Wunder, denn der Sexualtrieb ist sehr mächtig, sichert er doch das Überleben der menschlichen Art. Aber da liegt der Hund begraben bzw. der Hase im Pfeffer, wie man so sagt: Die Deutschen folgen diesem Trieb keineswegs, um sich zu vermehren, sondern einfach, weil es ihnen Spaß macht. Nun würde sich beides ja nicht ausschließen - im Gegenteil. Aber die Beteiligten tun sehr viel, damit es nicht zu einer Vermehrung kommt (deswegen diskutiert man viel über „Zuwanderung“, aber das steht auch auf einem anderen Blatt). Schon die jungen Mädchen nehmen Empfängnisverhütungsmittel („die Pille“), die Männer Präservative („Pariser“). Mit letzteren wollen sie allerdings nicht nur die Empfängnis ihrer Partnerin(en) verhüten („Verhüterli“), sondern in erster Linie sich oder auch ihre Partnerin(en) vor Aids schützen.

Jeder Deutsche sieht täglich mehrere Stunden fern

Das Fernsehen hat seinen Namen daher, dass der Zuschauer Ereignisse sieht, die so weit entfernt passieren, dass er sie ohne das Fernsehen niemals sehen könnte. Der Fernsehapparat („der Fernseher“) ist ein viereckiger dunkler Kasten, der in jedem deutschen Wohnzimmer steht. In manchen Familien gibt es auch mehrere Fernseher: im Kinderzimmer, Schlafzimmer usw. Das Fernsehprogramm beginnt um Null Uhr und endet um 24 Uhr. Es läuft an sieben Tagen in der Woche und an 365 (bzw. 366) Tagen im Jahr. Jeder Deutsche sieht täglich mehrere Stunden fern. Auf diese Weise verfügt auch der einfache Mann ohne Schulabschluss über einen gewissen Bildungsstandard: Er kennt die Namen aller Moderatoren, Show-, Quiz- und Talkmaster sowie der meisten Fußballspieler, sonstigen Sportler, Filmschauspieler, Sänger, kurz der so genannten Promis.

Bei vielen Leuten läuft der Fernseher auch, wenn niemand schaut, manchmal ist nicht einmal jemand in dem Zimmer, in dem der laufende Apparat steht. Das Fernsehprogramm gliedert sich grob in folgende Sparten: Information, Unterhaltung, Sport. Informationen gibt es in den verschiedenen Nachrichtensendungen und den Magazinen. Sport in den stundenlangen kommentierten live-Übertragungen der jeweiligen Sportarten, allen voran Fußball, sowie in den moderierten Sendungen. Den größten Teil macht die Unterhaltung aus, wobei die Grenzen zwischen allen drei Sparten fließend sind (für die Verbindung von Information und Unterhaltung gibt es sogar ein neues Wort: Infotainment). Bei der Unterhaltung unterscheidet man Spielfilme, Fernsehfilme, Serien, Comedy, Quiz, Spiel und Spaß, und sonstigen Mist. Das Wichtigste bei jeder Sendung sind nicht ihr Inhalt und ihre Qualität, sondern die Quote, das ist die Zahl der Zuschauer, die die Sendung gesehen haben. Bei zahlreichen Sendern werden die Sendungen durch Werbung unterbrochen. Das ist äußerst angenehm, weil man in dieser Zeit auf die Toilette gehen oder sich etwas zu trinken holen kann.

Das Interessanteste an einem Fußballspiel sind die Zuschauer. Sie kommen zu zigtausenden in das Stadion und veranstalten einen Höllenlärm. Dazu nutzen sie nicht nur ihre natürlichen Möglichkeiten zum Schreien, Pfeifen oder Klatschen, sondern bedienen sich der unterschiedlichsten Lärminstrumente. Die Spieler stört dieser Lärm keineswegs (wie bei anderen Sportarten), sondern sie fühlen sich dadurch regelrecht angefeuert. Wer nicht ins Stadion geht (weil es ihm dort zu laut oder zu kalt ist oder weil ihm die Eintrittskarten zu teuer sind) schaut sich Fußball im Fernsehen an – hauptsächlich am Wochenende – oder geht zum Public Viewing. Die meisten Zuschauer sind – wie die Spieler – männlichen Geschlechts (von den Damenmannschaften abgesehen).

Offenbar aus diesem Grund ist die Fußballsprache militärisch-kriegerisch: Da wird geschossen, angegriffen und verteidigt, man spielt über die Flanken oder Flügel und zieht sich nach einem Angriff wieder zurück; ein Spieler mit einem besonders scharfen Schuss wird ehrfurchtsvoll als „Bomber“, ein anderer als „Abwehrchef“ tituliert. Viele Fußballspieler verdienen ziemlich viel Geld und werden als Stars und Prominente verehrt. Leider herrscht im Fernsehen die Unsitte, nach einem Spiel Spieler zu diesem zu befragen. Das kann einem selbst das schönste Spiel verderben, weil die Spieler – von Naturtalenten abgesehen – eben Spieler und keine Redner sind.

Sobald jemand ein Geschäft, die Straßenbahn oder das Auto verlässt, zückt er sein Telefon

Vielfach ist zu hören, die Menschen der modernen Gesellschaft hätten sich nichts mehr zu sagen. Das ist nach unseren Erfahrungen völlig falsch. Davon kann sich jeder überzeugen, der durch die belebten Straßen von – „ich sach mal“ (eine Floskel, die sich übrigens ungeheurer Beliebtheit erfreut) – Berlin, München oder Stuttgart schlendert. An jeder Ecke steht jemand und telefoniert, ohne dass man bei dieser Kommunikationsmanie geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen könnte. Sobald jemand ein Geschäft, die Straßenbahn oder das Auto verlässt, zückt er sein Telefon. Die Männer tragen dieses so genannte Handy oder Smartphone häufig wie eine Waffe am Gürtel, Frauen in der Handtasche oder im Rucksack, der als Transportmittel außerordentlich populär ist. Meistens wird allerdings nach dem Zücken des Telefons nicht sofort telefoniert. Vielmehr hämmern die Handy-Besitzer mit dem Daumen der Hand, in der sie das Gerät halten, zunächst wie wild auf dieses ein, und wir haben eine ganze Weile gebraucht, um herauszukriegen, was dieses Hämmern bedeutet: Entweder sie schicken eine SMS (Short Message Service, auch Simple Message System) oder sie lesen eingegangene Mitteilungen, die durchaus auch Photos enthalten können. Irgendwann ist diese Arbeit allerdings erledigt, und dann wird telefoniert.

Obwohl wir uns sehr bemüht haben, ist es uns nicht gelungen, herauszufinden, warum die jeweilige Mitteilung hier und jetzt per Telefon erfolgen muss. Denn – das muss unbedingt erwähnt werden – das Telefonieren per Handy ist keineswegs billig. Da kann man schnell ein kleines Vermögen loswerden – außer man hat eine Flatrate. Doch Deutschland ist bekanntlich eines der reichsten Länder der Welt. Und obwohl man immer wieder von Armut und Not hört oder liest: Diese Leute scheinen alle zu Hause zu bleiben. Wer unterwegs ist telefoniert, koste es, was es wolle. Wir haben sogar Leute aus dem Sozialamt kommen sehen, die sofort beim Betreten der Straße ihr Handy raus gezogen haben. Nun gut, vielleicht waren es Attrappen. Die jeweiligen Mitteilungen offenbaren einen tiefen Familien- und Gemeinschaftssinn der Deutschen – jedenfalls soweit wir – mehr oder weniger unfreiwillig –  ihre Telefonate belauschen konnten oder mithören mussten.

Während Italiener und Franzosen in dem Ruf stehen, ihr Tun und Lassen vor ihren Ehepartnern geheim zu halten, informieren sich deutsche Paare minutiös über jeden Schritt. Schatz, ich steige gerade in die Straßenbahn, bin in fünf Minuten bei dir. Hallo, mein Liebling, ich bin hier gerade in der Schlange an der Kasse bei Karstadt. Ich habe dir den neuen Kicker gekauft, ist das recht so? Tschaui! Du ich habe gerade Conny getroffen, wir stehen hier an der Hauptpost und quatschen. Tschüssi, bis gleich. Du, kannst du Michi heute Abend vom Hockey abholen. Um welche Zeit? Ich rufe ihn an und sag ihm, er soll dich deswegen noch mal anrufen. Übrigens Müllers wollen uns demnächst besuchen. Sie rufen aber noch mal an.

Wenn die Deutschen nicht arbeiten oder fernsehen, dann surfen sie

Ich bin drin, lautete einmal der Werbeslogan eines bekannten deutschen Tennisstars, der dabei vor einem Computer saß und wie ein kleines Kind unter dem Weihnachtsbaum strahlte, weil es ihm trotz offensichtlich mangelhafter Intelligenz und geringer technischer Kenntnisse gelungen war, in das so genannte Internet zu gelangen. Verständlich, dass das so jemanden dann freut. Unklar blieb allerdings bei dem Werbespot und auch im wirklichen Leben, was hinter dieser Freude tatsächlich steckt. Denn im Internet gibt es eine wirre Fülle so genannter Informationen, von denen niemand so recht weiß, ob sie stimmen und wozu sie gut sind. Um die gewünschten Informationen zu finden, bedient man sich so genannter Suchmaschinen, die so interessante Namen wie Google, Yahoo und Alta Vista tragen. Der wahre Internetbenutzer „sucht“ dort allerdings keine Informationen, sondern er „surft“. Das ist nicht etwa das englische Wort für „schürfen“, wie man vermuten könnte, sondern kommt von „surf“ „Brandung“, über die man mit einem surfboard gleitet. Na ja. Also, wenn die Deutschen nicht arbeiten oder fernsehen, dann surfen sie im Internet oder schicken sich E-Mails (falls sie es nicht vorziehen, eine SMS übers Handy zu schicken).

Bill Gates, der Papst der Computergemeinde, der Heilige Vater der Windows-Familie, dem Fenster zur Welt der unbeschränkten Information, nennt diesen Vorgang „kommunizieren“. Die Assoziation zur heiligen Kommunion der römisch-katholischen Kirche ist wohl eher zufällig - oder doch nicht? Sehr beliebt sind auch so genannte Chatrooms (Quatschräume), wo man mit Unbekannten weltweit Gedanken – oder was man dafür hält – austauschen kann. Auch Pornographie über das Internet erfreut sich großer Beliebtheit in der „Community“, wobei lediglich so ekelhafte Entartungen wie Kinderpornographie öffentliches Ärgernis erregen und die Strafverfolger auf den Plan rufen – bisher allerdings mit mäßigem Erfolg.

Sehr beliebt sind auch online-Banking, online-Shopping und – ganz allmählich – e-Go­vernment. Das Prinzip ist immer das gleiche: Man sitzt nachts um zwei gemütlich in seinem Sessel vor dem Computer und überweist das Geld für die letzten Rechnungen oder bestellt sich einen neuen Wintermantel oder Reizwäsche für die Freundin oder erledigt verschiedene Behördengänge. Die Sache hat leider nur einen Haken, und das sind die Hacker. Sie hacken mit kleinen Beilen so lange auf das Internet ein, bis dieses nicht mehr funktioniert, jedenfalls nicht mehr so, wie es soll und die Benutzer es erwarten. Die Mediziner unter den Hackern schleusen Viren und Würmer in das Netz, die dort und in den Computern der Benutzer wahre Epidemien verursachen. Die humanistisch gebildeten Hacker arbeiten mit Trojanischen Pferden - und da weiß man ja, wie das endete.

Sogar in Kuhställen werden die Kühe mit Musik versorgt

Die Deutschen hören ständig Musik. Beim Frühstück, auf dem Weg zur Arbeit, bei der Arbeit, bei der Unterhaltung, beim Fernsehen – ja selbst im Fahrstuhl, auf dem Klo und beim Arzt. In jedem Auto, und sei es auch noch so alt oder klein, befinden sich ein Radio und meistens auch ein CD-Player. Sonst haben viele, vor allem junge, Leute einen so genannten Walkman dabei, der die Musik direkt ins Ohr leitet; viele lassen sich auch von einem Discman oder MP3-Player beschallen. In jedem Kaufhaus wird man mit Musik berieselt, ob man sie nun hören will oder nicht. Im Restaurant wird zum Essen Musik serviert, davor und danach, ohne dass man dafür extra bezahlen muss; man braucht sie auch nicht zu bestellen, sie ertönt unbestellt, und es ist nicht ganz einfach, sie abzu(be)stellen. Sogar in Kuhställen werden die Kühe mit Musik versorgt – weil sie dann angeblich mehr Milch geben. Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen kennen keine Lieder, sagt ein deutsches Sprichwort. Wie schön!

Allerdings singen die Deutschen nicht selbst, sondern lassen singen und hören nur zu. Oder auch nicht. Na ja. Musik, singen. Das muss man näher erläutern. Also Musik nach unserem Verständnis ist das eigentlich nicht. Es ist mehr ein Dröhnen, ein dumpfes rhythmisches Gestoße, Geschlage und Gestampfe, das vor allem eins sein muss – LAUT! Beim Gesang ist die Sache etwas differenzierter: Es gibt einmal die Kategorie der undefinierbaren Laute, bei denen die Täter das Maul so weit aufreißen, dass ein Tennisball einfliegen könnte, ohne die Lippen zu berühren. Dabei bewegt sich der ganze Körper in konvulsivischen Zuckungen, wie bei einem epileptischen Anfall oder beim Veitstanz. Dann gibt es den schmachtenden schmelzenden Gesang, bei dem die gesungenen Worte gut zu verstehen sind, wenn sie auch nicht vor Inhaltsreichtum strotzen. Die Körperbewegungen dazu sind häufig sparsam, eher nur angedeutet. Und es geht immer um Liebe, Treue und Glück, also um Dinge, die im wirklichen Leben der Deutschen eher selten anzutreffen sind.

Und dann gibt es noch eine Art Sprechgesang, Rappen genannt. Besonders beliebt sind so genannte Diskotheken, wo ein so genannter Di Dschej an einer komplizierten Apparatur sitzt und für die Musik sorgt. Diese ist so laut, dass es einem an bestimmten Schnittpunkten der Schallwellen richtigen Schmerz verursachen kann: Man empfindet ein heftiges Trommeln auf der Brust, etwa wie wenn Urwaldgorillas sich mit beiden Fäusten selbst auf die Brust schlagen. Derartige Lautstärken sind zum Beispiel in einer Fa­brikhalle verboten und würden dort sofort die Behörden auf den Plan rufen. Der Diskolärm hat dazu geführt, dass mittlerweile ein großer Teil der jugendlichen Diskobesucher das Gehör von Greisen hat. Einen weiteren Beitrag zur zunehmenden Schwerhörigkeit leisten Konzerte in riesigen Hallen oder im Freien. Die Deutschen sind wirklich äußerst musikalisch und Musik liebend.

Der Abschied

Nachdenklich legte ich den Bericht zur Seite. Das sind also unsere irdischen Probleme. Wäre ich selbst gar nicht drauf gekommen, jedenfalls nicht auf alles. Aber mir fehlt natürlich auch die außerirdische Perspektive. Ein Glück, dass ich ihrem Beob­achtungswunsch nur gegen Ablieferung eines schriftlichen Berichts zugestimmt hatte. So gesehen betrachte ich ihre Landung als einen ausgesprochenen Glücksfall. Ich hatte mir bisher nämlich immer Gedanken gemacht um Probleme wie Zukunft, Frieden, Bildung, Arbeitslosigkeit, Gewalt, Familie usw. Jetzt erst war mir klar geworden, dass aus einer höheren Perspektive der ultimative Kick, das Wellness-Gefühl, der Duft der großen weiten Welt, das strahlendste Weiß meines Lebens, die Freude am Fahren und Ähnliches die definitiven Facts und Events sind, auf die es ankommt. Genial! Oder sind Sie etwa anderer Meinung? Und mit der Kurzfassung sind Sie doch sicher auch einverstanden. Oder hätten Sie davon 500 Seiten lesen wollen?

Schweren Herzens begab ich mich am nächsten Morgen um halb sechs genau zu der Stelle, wo die beiden gelandet waren bzw. wo ich sie nach ihrer Landung erstmals getroffen hatte. Sie werden mir fehlen, dachte ich, während ich übellaunig durch den kühlen Morgen stapfte (normalerweise drehe ich mich um diese Zeit immer noch mal im Bett um, aber sie hatten mit Nachdruck auf einem frühen Start bestanden und ich wollte nicht unhöflich sein). Sie waren bereits da und sahen im Grunde genau so aus, als ob sie gerade gelandet wären. Hatte ich das etwa alles nur geträumt? Ich war gespannt, wie sie von der Erde wegkommen würden; denn ein UFO oder ein irgendwie geartetes Weltraumfahrzeug war weit und breit nicht zu sehen.

Sie empfingen mich mit einem fröhlichen gleichzeitigen „Hallo“, das ich nicht ganz so fröhlich erwiderte. Dann kam ich gleich zur Sache. Also, wo wollt Ihr jetzt hin? Stumm zeigten sie mit dem Zeigefinger noch oben. Das konnte doch nicht wahr sein! Mars? fragte ich direkt. Sie schüttelten den Kopf. Venus? Wieder Kopfschütteln. Mond? Immer noch geheim? Ich konnte den Spott in meiner Stimme nicht unterdrücken. Sie nickten heftig und völlig ernsthaft.

Du hast uns sehr geholfen, sagten beide wie aus einem Munde, dafür sind wir dir sehr dankbar. Ich winkte großzügig ab. Nicht der Rede wert. Aber wie geht es jetzt weiter? Dreh dich um, halte dir die Augen zu und zähl bis zehn, sagten sie. Ich drehte mich um, hielt mir die Augen zu und zählte bis zehn, so schnell ich konnte. Dann drehte ich mich blitzschnell wieder um.

Die beiden waren nicht mehr da. Wie vom Erdboden verschluckt. Sollte sie doch von unten gekommen sein? Vielleicht waren der Fingerzeig nach oben und das Gerede von Thermosphäre, Mesosphäre usw. nur ein Täuschungsmanöver gewesen. Ich werde es nie erfahren. Aber eines kann ich sagen: Jean-Claude Juncker war bei seiner Rede weder verwirrt noch gar angetrunken. Ich habe sie wirklich gesehen, die Leute von anderen Planeten, wenn es auch vermutlich keine  „dirigeants“ waren. Aber wie kann ich das den 751 MEP klar machen?

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