>>112-Peterson: Sie glauben an Gott, ohne es zu wissen<< ## Zweifellos. Das sind die Symptomlos-Rechtgläubigen. Naja, wir waren ja noch nicht da, bei deneda.
Herr Peterson möge mir die Haarspalterei verzeihen, aber der Gott des Alten Testaments findet Sklaverei & Tyrannei geil. Er findet es saugeil, wenn seine Schäfchen andere versklaven und sich seiner Tyrannei beugen. Er turnt ihn nur ab, wenn seine Schäfchen versklavt werden oder anderen Tyrannen gehorchen. Abgesehen von diesem Beispiel finde ich die Erörterung von Herrn Peterson sehr zutreffend. Manche nennen ihn Gott, andere Gewissen, wer ihm folgt der glaubt. Wenn Gott existiert ist er die Wahrheit. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott und ist ein gottesfürchtiger Mensch. So ist der ehrliche, mutige Religionskritiker ein tiefgläubiger, frommer Gläubiger. “Und Allah der Allgütige setze Salman Rushdie zu seinem Rechten und gab ihm den Ajatollah Chomeini als Fußschemel.”
Mit meinigen bisherigen Erfahrungen neige ich dazu zu sagen das auch Götter arbeitseilig tätig werden sollten da es zu widersprüchlich ist was die Anhänger der monotheistischen Religionen in seinem Namen so anstellen. Man kann jetzt sagen dafür kann er nix, sie sind nun mal da, die Fanatiker. Aber macht man es sich da nicht zu einfach? Und wenn alles göttlich durchdrungen ist, was ist das nicht göttliche? Wo ist die Unterscheidung? Mir würde es genügen wenn sich die Leute einfach so nicht wechselseitig umbringen, da mir die Handlungsebene wichtiger ist als theoretische Modelle. Bis es so weit ist, bin ich Gefäß für alles mögliche. Da kann sich meinetwegen auch ein Gott einrichten und sich wohlfühlen wenn er kann und mir nicht schadet, was er wohl nicht tun würde. Oder doch? Ich kann es ja ausprobieren, aber wenn ich dafür in seinem gelobten Land kämpfen und sterben soll würde ich wohl darauf verzichten und hier bleiben. Ich kann mir die Gegend ja mal ansehen. Ggf. trifft man ja auch nette Leute.
“Der Gott des alten Testatmentes beispielsweise ist mehr als (...) die Stimme, die im Allgemeinen offenkundige Wahrheiten ausspricht, wie die Überzeugung, dass Sklaverei und Tyrannei als solches falsch sind.” Diese Aussage ist grundfalsch. Im Alten Testament fordert Gott die Israeliten ausdrücklich dazu auf, Sklaven zu nehmen. Im Neuen Testament fordert Jesus die Sklaven dazu auf, ihren Herren zu gehorchen. Die gesamte Bibel heißt Sklaverei gut. Und jahrhundertelang wurde die Sklaverei mit der Bibel rechtfertigt. Natürlich kann man mehr zwischen den Zeilen lesen als in den Zeilen selbst, was die modernen Apologeten so gern tun, um die Bibel als Fundament unserer heutigen Werte darzustellen. Aber richtig macht es die Verdrehung des Inhalts noch lange nicht.
Nein. Sich so zu verhalten, wie man es auch von anderen erwartet und hofft, ist kein Glaube an Geist(er). Nur Vernunft. Glauben an Gott ist keine Vernunft.
Es gibt interessante spieltheoretische Überlegungen zu dem Thema. Überdies gilt: “When people stop believing in God, they don’t believe in nothing — they believe in anything.” (Émile Cammaerts)
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