Nahrungsmittelpreise stiegen um 17,2 Prozent, Verbrauchsgüter wurden 11,4 Prozent teurer.
Die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag im April 2023 bei +7,2 Prozent, meldet das Statistische Bundesamt (Destatis). Im März 2023 hatte die Inflationsrate noch bei +7,4 Prozent gelegen. Die Inflationsrate bleibe damit auf einem hohen Niveau, sagte Ruth Brand, die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergänzte: „Die Nahrungsmittel bleiben auch im April der stärkste Preistreiber unter den Waren und Dienstleistungen im Warenkorb.“ Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April 2023 zudem um 0,4 Prozent.
Die Preise für Energie hätten im April 2023 um 6,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats gelegen. Die Teuerung der Energieprodukte habe sich nach einer deutlichen Abschwächung im März 2023 (+3,5 Prozent) damit wieder verstärkt. Haushaltsenergie verteuerte sich von April 2022 bis April 2023 mit +21,1 Prozent besonders stark: Überdurchschnittlich hätten sich hier die Preise für Erdgas (+33,8 Prozent) sowie für Brennholz, Holzpellets oder andere feste Brennstoffe (+29,8 Prozent) erhöht. Auch für Strom (+15,4 Prozent) und Fernwärme (+12,3 Prozent) mussten Verbraucher deutlich mehr als vor einem Jahr bezahlen.
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April 2023 um 17,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Wie bereits in den vorherigen Monaten wurden bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet, vor allem bei Molkereiprodukten (+34,8 Prozent), Brot und Getreideerzeugnissen (+21,3 Prozent), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten (+19,7 Prozent) sowie Zucker, Marmelade, Honig und anderen Süßwaren (+19,6 Prozent).
Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln läge zwar mit 5,8 Prozent deutlich niedriger und zeige, wie stark die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung prägten, aber es werde auch deutlich, dass in anderen Güterbereichen die Teuerung ebenfalls hoch sei.
Verbrauchsgüter verteuerten sich mit +11,4 Prozent besonders stark, vor allem infolge des Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln. Spürbar teurer waren hier außerdem Bier (+15,0 Prozent), Verbrauchsgüter für die Körperpflege (+14,4 Prozent) und alkoholfreie Getränke (+13,5 Prozent). Die Preise von Gebrauchsgütern hätten gegenüber April 2022 um 5,9 Prozent höher gelegen, darunter zum Beispiel Möbel und Leuchten (+9,9 Prozent) sowie Haushaltsgeräte (+7,7 Prozent).