Ausgestoßene der Woche: Potsdamer Verschwörer

Potsdam, die heimliche Hauptstadt der Konspiration, sorgt wieder für Schlagzeile: Das angebliche Geheimtreffen forderte einige Rücktritte, ein Radiosender neben dem „Verschwörungs“-Hotel geriet ins Visier, ebenso wie die Grundrechte von Björn Höcke.

Keinen einfachen Shitstorm, sondern einen ganzen Durchfallorkan hat letzte Woche die Correctiv-Geschichte zur geheimplanschmiedenden „Lehnitzseekonferenz“ entfesselt. Jetzt geht es ein paar der „Verschwörer vom 25. November“ an den Kragen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kündigt ein „hartes Durchgreifen“ gegen Mitglieder seiner Partei an, die teilgenommen haben. Offenbar handelt es sich um zwei Damen von der Werteunion, die dabei waren. Gegen eine aus dem Oberbergischen Kreis läuft bereits ein Parteiausschlussverfahren, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Auch der bei dem Treffen anwesende Jurist Ulrich Vosgerau verfügt nach eigenen Angaben über ein CDU-Parteibuch. Er trägt den Titel eines Privatdozenten an der Uni Köln. Die Hochschule „steht für Weltoffenheit und Diskriminierungsfreiheit – und für Vielfalt und Diversität“, wie sie uns aus aktuellem Anlass mitteilt. Ihrer Darstellung zufolge hat Vosgerau seit Jahren nicht mehr an dieser Uni gelehrt, sie prüft daher, ob er den Titel noch führen darf. Bisher war ihr das offenbar nicht aufgefallen …

Vosgerau nimmt zuweilen als Sachverständiger an Parlamentsanhörungen teil. Solche Sachverständigen werden intern von den verschiedenen Fraktionen vorgeschlagen, bevor die jeweilige Volksvertretung sie dann in den einschlägigen Fachausschuss lädt. Vosgeraus Einladungen erfolgen auf Vorschlag der AfD. 2021 war ihm eine angeblich „rassistische Stellungnahme“ bei einer Bundestagsanhörung unterstellt worden. Letzte Woche Donnerstag sollte er im Bildungsausschuss des sachsen-anhaltischen Landtags bei einem Hearing sprechen – wurde aber kurzfristig ausgeladen. „Angesichts der Medienberichterstattung über Ihre Teilnahme“ am Potsdamer Treffen solle er nicht sprechen, ließ ihn Ausschussvorsitzender Stephen Gerhard Stehli (CDU) wissen. Die AfD-Abgeordneten verließen daraufhin aus Protest die Sitzung. Im sächsischen Landtag wiederum konnte der Jurist bei einer Anhörung im Sozialausschuss auftreten, die am Montag stattfand. Im Vorfeld hatten die Jusos versucht, eine Ausladung zu erreichen.

Strafen für Mitverschwörer

AfD-Chefin Alice Weidel beendete die Zusammenarbeit mit ihrem Referenten Roland Hartwig. Der frühere Bundestagsabgeordnete der Partei hatte in Potsdam teilgenommen. Dabei handelte es sich aus ihrer Sicht doch eigentlich um eine „völlig belanglose Veranstaltung“.

Ulrich Siegmund, AfD-Fraktionschef in Sachsen-Anhalt, saß in der brandenburgischen Hauptstadt ebenfalls mit am Tisch. Er bestreitet, deutsche Staatsbürger oder sich rechtmäßig in Deutschland aufhaltende Ausländer abschieben zu wollen. Die übrigen Landtagsfraktionen wollen ihn nun als Vorsitzenden des Sozialausschusses abberufen. Dies erfordert eine Zweidrittelmehrheit. „Die Teilnahme von Herrn Siegmund an einem Treffen, bei dem über die Umsiedlung von Migranten sinniert wurde, ist empörend“, so CDU-Fraktionschef Guido Heuer. Zur Erinnerung: „Wir müssen endlich im großen Stil diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben“, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (nicht AfD) noch vor wenigen Monaten gefordert. Und im geltenden Ampel-Koalitionsvertrag kündigt man sogar „eine Rückführungsoffensive“ an.

Eine weitere Teilnehmerin des „umstürzlerischen Geheimtreffens“, die konservative Publizistin Silke Schröder, ist als Vorstandsmitglied des Vereins Deutsche Sprache (VDS) zurück- und als Mitglied ausgetreten. Damit sei sie „einem Vereinsausschluss […] zuvorgekommen“, erklärt Vorsitzender Walter Krämer. Der VDS, habe „bedauerlicherweise nicht besonnen, sondern übereilt mit einer Distanzierung […] reagiert und damit den Boden für weitere Diffamierungen bereitet“, kritisiert Schröder. „Wer glaubt, linke Hetze dadurch abstellen zu können, in dem man ihr entspricht, lädt sie zur Fortsetzung ein.“ Für Werteunion-Chef Hans-Georg Maaßen gehört dies zu den Entwicklungen, die vor Augen führen, dass Deutschland „sich sehr weit vom Bonner Grundgesetz und von den Menschenrechten entfernt“ habe.

Wörter statt Taten

Passend dazu gewann „Remigration“ den ersten Preis beim „Unwort des Jahres“ (Achgut berichtete hier und hier). Auch wenn der Begriff erst in den letzten Wochen vor der allgemeinen Öffentlichkeit breitgetreten wurde, verlieh man die Auszeichnung für das Jahr 2023. Die Jury des Wettbewerbs geißelt ihn als „rechten Kampfbegriff“ und „beschönigende Tarnvokabel“. In der Vergangenheit gewannen bereits die Termini „freiwillige Ausreise“, „Anti-Abschiebe-Industrie“ und „Pushback“ den nach Orwellschem Neusprech klingenden Preis – sowie im eigenen Interesse „Sprachpolizei“. Dieses Mal hätte die Jury kaum einen geeigneteren Gastjuror finden können als Ex-MdB Ruprecht Polenz, den einstigen Merkel-„Missgriff“, einen „unentwegten Vorkämpfer für Rot-Grün im CDU-Schafspelz“ (Reitschuster), und „einen der mutigsten Antifa- und Anti-AfD-Kämpfer“, wie ihn Josef Kraus bei Tichys Einblick nennt. Kraus sieht in der Entscheidung für „Remigration“ ein „sprachpolizeiliches Eigentor“ und einen „PR-Erfolg ohnegleichen für Martin Sellner“, der das Wort seit Jahren verbreitet, und dessen geheimer „Masterplan“ dazu demnächst als Buch erscheint.

Entsorgungsverband entsorgt Chef

Der österreichische Identitären-Kopf trat nicht nur im brandenburgischen Landhaus auf, nein, der „Herr der Finsternis“ war – wie es heißt – letzten Sommer sogar in einer Berliner Privatwohnung zu Gast. Und zwar in Gesellschaft des AfD-Europa-Abgeordneten Maximilian Krah und des neurechten Verlegers Götz Kubitschek. Auch diese beiden – ich enthülle es jetzt einfach mal – befürworten Remigration. Hausherr war Peter Kurth. Kurth amtierte um die Jahrtausendwende für die CDU als Finanzsenator in Berlin – als Vor-Vorgänger von Achgut-Autor Thilo Sarrazin.

In Kurths Wohnung habe Krah sein Buch „Politik von rechts“ vorgestellt. Der Gastgeber „galt als liberaler Christdemokrat“, schreibt der Spiegel. Dieser Frame dürfte nun ausgedient haben, zumal Kurth gesteht, „mit mehreren Mitgliedern der AfD persönlich befreundet“ zu sein und offenbar auch an die Partei gespendet hat – 450 Euro im Jahr 2016. Der 63-jährige Kurth bekam nach Bekanntwerden des Treffens umgehend Konsequenzen zu spüren: Er verlor seinen Job. Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), als dessen geschäftsführender Präsident Kurth seit 15 Jahren tätig war, trennte sich von ihm. „Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus haben im BDE keinen Platz“, so die Begründung. Laut CDU-Angaben ist der Ex-Senator übrigens im Herbst aus der Partei ausgetreten – was er allerdings bestreitet.

Ach, du lieber (Hantel-)Harry

Apropos Berliner CDU: Auch über den Landesvorsitzenden der Jungen Union (JU), Harald Burkart, liegen dem Spiegel Informationen vor, die er gerne mit uns teilt. „Hantel-Harry“ – so taufte ihn die Bild, weil der 28-Jährige in den sozialen Medien seinen gestählten Körper mit Sixpack präsentiert – habe in internen WhatsApp-Gruppen Bilder geteilt, die einer ehemaligen Bundeskanzlerin nicht unbedingt schmeicheln. Beide Fälle liegen Jahre zurück. Eine Abbildung, die Burkart 2020 weitergegeben habe, soll Angela Merkel in einem Filmplakat zu Der Untergang zeigen (das wird wohl eine parodistische Darstellung ähnlich wie diese gewesen sein). In einer anderen taucht selbige CDU-Politikerin im Zusammenhang mit einer Stephen-King-Verfilmung auf. Der (inzwischen inaktive) Instagram-Account, von dem letzteres Motiv stammt, soll „rechtsextrem“ oder „rechtsextrem und verschwörungsideologisch“ sein, heißt es in verschiedenen Mainstream-Medien übereinstimmend – worin auch immer der Extremismus der Macher bestanden haben mag, vermutlich in ihrer Kritik an der Coronapolitik.

Außerdem hat „Hantel-Harry“ einen Instagram-Post von Matthias Helferich gelikt, einem fraktionslosen Bundestagsabgeordneten mit AfD-Parteibuch. Dessen Hintergrund habe er nicht gekannt, beteuert Burkart, der den Like mittlerweile zurückgenommen hat. Er bestreitet, mit dem Posten des Untergang-Motivs politische Absichten verfolgt zu haben – es ging wohl mehr um Unterhaltung. Wer hat diese internen Details jetzt zusammengetragen und warum? Burkart hatte sich in der Kampfabstimmung um den JU-Landesvorsitz – die Rechtmäßigkeit der Wahl ist umstritten – gegen den „Wunschkandidaten des Regierenden Bürgermeisters“ Kai Wegner durchgesetzt, einen früheren Mitarbeiter von Friedrich Merz. Wegner hat sich schon mal durch einen Personenschützer von Burkart abschirmen lassen. Und gut eine Woche vor der aktuellen „Enthüllung“ äußerte der JU-Chef Kritik an der Liebesbeziehung des Regierungschefs zu seiner Kultussenatorin. Jetzt prüft der CDU-Landesverband Maßnahmen gegen Burkart.

Rechtes Radio?

Noch mal zurück in die heimliche Hauptstadt der Konspiration, nach Potsdam. „Ein kommerzieller Radiosender hat seinen Sitz neben dem Domizil am Lehnitzsee, Ort des Geheimtreffens von AfD-Politikern mit Rechtsextremen. Ist das Zufall?“, fragt der Tagesspiegel. Tatsächlich ist das private Radio BHeins (2007 als Babelsberg Hitradio gegründet) dorthin umgezogen. Dennis King, einer der Moderatoren – ein Veteran, der vor 50 Jahren schon bei einem Piratensender in internationalen Gewässern am Mikrofon saß –, war zwischenzeitlich für die AfD im Berliner Abgeordnetenhaus als Medienproduzent tätig.

Und dann wäre da noch der konservative Publizist Klaus Kelle. Er arbeitet inzwischen als Redaktionsleiter bei Radio BHeins. Einen „Rechtsdrall“ unterstellt der Tagesspiegel dem Sender daher. Das bestreitet Gründer und Chef Hartmut Behrenwald (früher lange Stadionsprecher im Potsdamer Männer- und Frauenfußball): „Klaus Kelle, Dennis King und ich sind alte Freunde“, eine politische Linie gebe es nicht. Übrigens: Nur 10 Autominuten entfernt fand 1945 die Potsdamer Konferenz statt, auf der u.a. Vertreibungen (!) verabredet wurden.

Ent(grund)rechtung

Nicht nur der Ausländer Martin Sellner lässt hierzulande Menschen erschaudern, sondern auch der Inländer Björn Höcke. Die neulinke Kampagnenorganisation Campact hat jetzt eine Petition gestartet, um dem Thüringer AfD-Chef die Grundrechte zu entziehen. Über eine Million Unterzeichner fordern die Bundesregierung auf, einen Antrag gemäß Artikel 18 Grundgesetz zu stellen. Demzufolge verwirkt jemand Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Eigentum, wenn er sie „zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung missbraucht“. Es obliegt dann dem Bundesverfassungsgericht, dies festzustellen – wogegen es sich bisher immer gesperrt hat. Aus dem gleichen Grund verwirkt man übrigens sein Asylrecht; vielleicht könnte Campact mal Ausschau halten nach ein paar Kandidaten für ein Unwort mit „R“.

Unsportlich

Die israelische Eishockey-Nationalmannschaft darf nicht mehr an Wettbewerben des Welteishockeyverbandes teilnehmen. Das entschied die Organisation letzte Woche wegen „Sicherheitsbedenken“. Dies läge im Interesse aller Beteiligten, auch der Israelis. Für Yael Arad, die Präsidentin des israelischen NOK, „eine gefährliche Entscheidung, die nach Antisemitismus stinkt“. Das NOK unterstützt eine Klage des israelischen Eishockeyverbands vor der Weltsportgerichtsbarkeit.

Mit ähnlicher Begründung verlor David Teeger, Spielführer der südafrikanischen U19-Cricket-Nationalmannschaft, derweil seine Kapitänsbinde. Der jüdische Teenager bleibt aber im Kader für die heute beginnende Weltmeisterschaft im eigenen Land. Letzten Herbst hatte Teeger „die jungen Soldaten in Israel“ gepriesen, woraufhin ein Palästina-Solidaritätskomitee protestierte, und eine Untersuchung gegen den Sportler eingeleitet wurde. Einen Regelverstoß konnte der südafrikanische Cricketverband nicht feststellen. Nun aber verkündete die Organisation, vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs gebe Teeger gewissermaßen eine Zielscheibe ab.

Um Konflikten und Gewalt aus dem Weg zu gehen, soll er nicht mehr als Kapitän agieren. Dies ergebe sich aus dem „Rat von Experten“ und sei auch im Interesse des Betroffenen. Südafrika hat kürzlich eine Klage gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof eingereicht. Auch nach Gesprächen mit einer jüdischen Organisation will der Cricketverband seine Entscheidung nicht überdenken. Dem jüdischen Funktionär Zev Krengel zufolge seien die vorgebrachten Sicherheitsbedenken frei erfunden, der tatsächliche Grund liege offenbar entweder in Antisemitismus beim Verband oder in „massiver politischer Einflussnahme des ANC“.

Lachhaft

Letzte Woche hatte ich Ihnen von einem Professor aus den USA erzählt, der berufliche Konsequenzen zu spüren bekam wegen seiner nebenberuflichen Betätigung mit Porno-Bezug. Nun geht es um einen Radio-Journalisten, dem gekündigt wurde, weil er nebenbei als Comedian wirkt. Jad Sleiman, Amerikaner libanesisch-islamischen Hintergrunds, war bei den Marines und als Kriegsreporter tätig, bevor er beim Radiosender WHYY in Philadelphia einstieg. Dort schmiss man ihn vor einem Jahr raus, da er sich in seinen Comedy-Shows anstößiger Sprache befleißigt habe, was ihm laut Arbeitsvertrag verboten ist. Ein Schiedsmann hatte sich inkriminierte Videoclips genau angeschaut und sie kommentiert. Der Satz „Amerikanische Frauen müssen so fickbar wie möglich bleiben, bis sie tot umfallen – das find ich ungerecht“ gehe eigentlich in Ordnung, wobei das Wort „fickbar“ durchaus ein wenig Anstoß errege. So und ähnlich hat man Passagen aus Sleimans Nummern seziert. Ergebnis: Er erhält seinen Job zurück, muss aber diverse gepostete Videos wieder löschen und darf künftig nicht mehr auffällig werden.

 

Und so endet der allwöchentliche Überblick des Cancelns, Framens, Empörens, Strafens, Umerziehens, Ausstoßens, Zensierens, Denunzierens, Entlassens, Einschüchterns, Moralisierens, Politisierens, Umwälzens und Kulturkämpfens. Bis nächste Woche!

Ein Archiv der Cancel Culture in Deutschland mit Personenregister finden Sie unter www.cancelculture.de. Um auch weniger prominente Betroffene aufnehmen zu können, sind die Betreiber der Website auf Hinweise angewiesen. Schreiben Sie ihnen gerne unter cancelculture@freiblickinstitut.de.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Dieter Kief / 19.01.2024

Robert Schlei und Jan Blank wg. Björn Höckes soziobiologischen Thesen: die sind wirklich bestens wissenschaftlich belegt. Der Konsens (!) in der Humangenetik geht dahin zu sagern, es gibt kein menschliches Verhalten, das nicht genetisch mitbestimmt wäre. - Das ist der Kern: Es ist mittlerweile weltweit so, dass die Humangenetiker sagen: Abstammungslinien von Menschen, nedwahr,  verhalten sich verschieden. Heißt: Was man früher mit dem Ausdruck Volkscharakter belegte, ist nun laborchemisch nachvollziehbar! Details bei: Robert Plomin, David Reich, James Thompson, Heiner Rindermann, APORIA-Magazine, Emil Kirkegaard, Jordan B. Peterson etc. pp. (also um das noch ausdrücklich zu sagen. die Achse hat mit Jordan B. Peterson einen Mann an Bord, der sagt: Jawohl unterscheiden sich - Achtung: Peterson sagt: Die Rassen (!) - z. B. hinsichtlich ihrer kognitiven, aber auch aufgrund vieler (!) körperlicher Merkmale. 

Franz Zotter / 19.01.2024

@ Lucius De Geer Das ist genau die Falle, in die so viele immer wieder tappen. Es ist genau umgekehrt. Wenn jemand etwas sagt, das stimmt, korrekt ist, hat es verteidigt zu werden, wenn man derselben Meinung ist. Egal, wer es sagt. Denn sonst delegitimiert man den Begriff oder die damit verbundene Haltung, Moralvorstellung. Es geht nicht um Sellner. Gestern war es Pegida. Teilweise wird Sahra Wagenknecht von derselben Klientel als rechts beschimpft, weil sie aus dem Meinungskorridor des Kartells ausbricht. Oder es wird ein Ibiza inszeniert. Es geht um die Begriffe, um Gesellschaftsbilder, um Moralvorstellungen. Wer sich von Sellner distanziert, distanziert sich von allem, was er sagt. Das ist der entscheidende Punkt. Wenn Remigration der richtige Weg ist, hat das verteidigt zu werden. Wenn jemand kritisiert, dass man sich mit Rechtsextremen trifft, muss man dem entgegnen, was genau rechtsextrem sein soll. Remigration sicher nicht. Man lässt den Angreifern - nichts anderes passiert hier - die Deutungshoheit, die sie ganz nach Belieben zu ihrem Vorteil einsetzen. Sellner ist nur ein aktuelles Mittel zum Zweck. Um ihn geht es dem Machtkartell nicht. Es darf aus Grün/Roter Sicht nicht passieren, dass die Migration infrage gestellt wird, das ist der Kern. Beobachten sie doch die nächsten Monate, wer die nächste Person, die nächste Partei, der nächste Verein oder was auch immer ist, die dazu herhalten muss, um konservative Haltungen zu delegitimieren. Um diese Haltung als moralisch verwerflich darzustellen. Die kleben einfach ein Etikett “Biohazard” auf eine Kiste mit Bio-Karotten, und niemand wird sich dieser Kiste nähern.

Ilona Grimm / 19.01.2024

Hiermit distanziere ich mich vom VDS und seinem feigen Buckeln vor den Buntfaschisten.—- Was muss eigentlich noch alles passieren, ehe das Volk kapiert, wohin die Reise geht? - - - Ich fühle mich ständig an Noah – den aus dem ersten Buch der Bibel – erinnert. Rund 100 bis 120 Jahre lang hat dieser Mann, wahrscheinlich nicht ganz allein, das gigantische Bauprojekt der Arche (135 x 22,5 x 30 m = Größenverhältnis aller großen Frachtschiffe) durchgezogen. Kübelweise Spott (‚Durchfallorkane’ ©Lövenich) seiner Mitmenschen zog er auf sich, wenn er berichtete, warum er das „Containerschiff“ in Gottes Auftrag und nach Gottes genauem Bauplan baute: Gott würde sein Gericht an allen Menschen (die Schätzungen reichen von 750 Mio. bis 7 Milliarden!) der Welt vollziehen, weil ihre „Zuchtlosigkeit“ zum Himmel schrie und stank. 100 - 120 Jahre lang sind sie gewarnt worden, aber außer Familie Noah hat niemand auf Gottes Mahnungen gehört. Und dann kam – plötzlich und unerwartet – für sie alle das schreckliche Ende. Gleichzeitig wurde der gesamte Planet in seiner Topographie und den ausgeglichenen klimatischen Bedingungen völlig verwandelt. Gerettet wurde nur die Familie Noah und die tierische Fracht (atmende Tiere). Eine Sintflut wird es nicht mehr geben, das hat Gott versprochen. Aber das letzte Gericht wird ebenso plötzlich und unerwartet kommen wie die Sintflut - und wieder will kaum einer gerettet werden.

Norbert Brausse / 19.01.2024

Es ist nicht entscheidend, ob man versucht, der AfD einen Strick zu drehen, indem man die notwendige Abschiebung illegal Eingewanderter, die selbst Scholz zum Schein fordert, durch künstliche Begriffe wie Remigration bis hin zu Vertreibung und sogar Deportation verfälscht. Entscheidend ist es, wie es finanziell um Deutschland in der Zukunft bestellt ist. Da aber die Regierenden nicht gewillt sind, die Ausgaben für Migration und Finanzhilfen in aller Herren Länder signifikant zu reduzieren, wird sich parallel zu einer fortschreitenden Deindustrialisierung Deutschlands der Lebensstandard von Normalbürgern sukzessive solange weiter verschlechtern, bis dann auch diese dagegen opponieren werden. Und dann helfen auch keine von den NGOs organisierten Gegen-Demonstrationen gegen Rächts mehr …

SHolder / 19.01.2024

Es ist beschämend zu wissen, dass nicht nur sog. Faktencheckern, NGO´s, Vereine & Institute zu Wahlkampfzwecken eingesetzt werden und das durch unser Aller Steuergelder finanziert! Ob man möchte oder nicht, als “braver” Steuerzahler finanziere ich somit die Unterstützung der politischen Konkurrenz. Da wundert sich unsere Elite, dass mancher bei dem Ausdruck “Demokratie” langsam Ausschlag bekommt.

Ilona Grimm / 19.01.2024

@Lutz Liebezeit: Sie erwähnen den „Souveränitätsvertrag“ der Alliierten. Anscheinend glauben Sie wirklich daran, dass die Bundesrepublik Deutschland ein souveräner Staat ist. Vielleicht lesen Sie mal die Antwort der Bundesregierung vom 14. April 2011 auf die „Kleine Anfrage“ der Fraktion Die Linke (ja manchmal haben die auch ganz gute Ideen) bezüglich der ausländischen Streitkräfte auf bundesrepublikanischem Boden: → Bis heute gibt es keine umfassende regelmäßige Unterrichtung der Bundesregierung über den Aufenthalt und die Tätigkeiten ausländischer Streitkräfte in Deutschland sowie über die gewährten Sonderrechte. Diese Unterrichtung fehlt, obwohl davon weite Teile der Bevölkerung in der Umgebung der Liegenschaften und Übungsgebiete direkt betroffen sind. [...] In den letzten 10 Jahren wurde insbesondere durch die US-Streitkräfte deutlich vor Augen geführt, wie groß die Defizite in der Transparenz und Kontrolle der Aktivitäten der ausländischen Streitkräfte sind. Die Nutzung des deutschen Luftraums durch die USA für illegale Verschleppungen mutmaßlicher Terroristen sowie die Verschiebung von Truppen für den Angriff auf den Irak ohne Mandat der Vereinten Nationen, die Unklarheiten bezüglich der Menge der in Deutschland stationierten Atomwaffen, die Einrichtung und der Betrieb von Führungsstäben für unilaterale US-Militärinterventionen [...] und nicht zuletzt die Sonderrechte für militärische Übungen .....← Seit 2011 ist es nicht besser geworden, und die angebliche deutsche Souveränität wird zudem durch NATO-Verträge (Truppenstatute etc.) faktisch außer Kraft gesetzt. Im Jahr 2014 befanden sich 42.450 US Soldaten in der BRD. Daneben waren 8.458 Zivilpersonen und 30.919 „Andere“ in unserem schönen Land stationiert. Wer und was die „Anderen“ sind, bleibt unserer Phantasie überlassen, ist aber nicht schwer zu erraten. Die Russen sind nach der Wende mit Mann und Maus und ihrem ganzen Krempel abgezogen und haben keine Knebel hinterlassen.

Peter Faethe / 19.01.2024

Der psycho-pathologische Zustand unseres Volkes ist nur zu ändern, wenn man das es umhüllende Lügengewebe (wg. Martyriums-Phobie keine Präzisierung) aufdröselt. “Wannsee-Konferenz 42” wäre dazu ein konstruktiver Anfang. Das dazugehörige “Protokoll” liest sich wie das schludrige Produkt eines betrunkenen deutsch-amerikanischen Antifaschisten.

W. v. Dyk / 19.01.2024

SPD, CDU wollen doch eine neue Härte in der Flüchtlingspolitik, sogar mit Passentzug, zu lesen ihm Spiegel, auf den Seiten oder Nachrichten der ÖR. Der Bundestag hat das “Rückführungsverbesserungsgesetz” beschlossen,  mit dem Abschiebungen vereinfacht werden sollen. Damit ist doch die Brandmauer zur AFD gefallen! Wir haben zwar zum Teil eine verblödete woke Gesellschaft, aber Sehen Hören und Lesen werden sie doch wohl noch können.

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