Die NASA, Regierungen anderer Staaten sowie Privatunternehmen planen, auf dem Mond eine dauerhafte Präsenz einzurichten.
„Die US-Regierung hat die Raumfahrtbehörde NASA angewiesen, eine einheitliche Zeit für den Mond und andere Himmelskörper zu erarbeiten“, meldet zeit.de. Die NASA solle demnach bis Ende 2026 eine Strategie für die Einführung einer sogenannten Mondzeit (LTC; Coordinated Lunar Time) vorlegen, habe das Wissenschaftsbüro des Weißen Hauses mitgeteilt.
Im Bericht heißt es, dass die Zeit in verschiedenen Teilen des Weltraums unterschiedlich schnell zu vergehen scheint. Dies sei etwa abhängig von der Schwerkraft und der eigenen relativen Geschwindigkeit, habe es unter Verweis auf die Relativitätstheorie geheißen. Für einen Beobachter auf dem Mond würde eine erdbasierte Uhr pro Erdtag im Schnitt 58,7 Mikrosekunden – also 58,7 Millionstel einer Sekunde – langsamer zu gehen scheinen. Diese winzige Verschiebung könne wichtig sein, etwa für Ortsbestimmungen und Kommunikation.
Bislang hätten sich Mondmissionen an der koordinierten Weltzeit UTC (Coordinated Universal Time) orientiert, sich aber untereinander nicht synchronisiert. Bei der bisher überschaubaren Anzahl solcher Projekte sei das kein größeres Problem gewesen. Allerdings plane die NASA, Regierungen anderer Staaten sowie Privatunternehmen, in den kommenden Jahren erstmals seit 1972 wieder Menschen auf den Mond zu schicken und dort auch eine dauerhafte menschliche Präsenz einzurichten. Eine einheitliche Definition der Zeit wäre deshalb „grundlegend“ für einen sicheren Betrieb, etwa von Raumschiffen und Satelliten auf dem und um den Mond.