Boris Palmer weist in einem lesenswerten Interview mit der taz darauf hin, dass der Niedergang der globalen Wirtschaft in Folge der Corona-Notstandsmaßnahmen insbesondere arme Länder trifft und dort auch Menschenleben kosten wird:
„Wenn in Südafrika fünf Wochen lang alles mit der Armee dichtgemacht wird, dann ist das ein unvorstellbarer Armutsschock für die Bevölkerung. Mehr Armut bedeutet in Afrika steigende Kindersterblichkeit. Das kostet direkt Menschenleben.“
„Wie kommen wir da wieder raus?“, fragt der Interviewer der taz. Palmers Antwort:
„Wir bekommen ja immer mehr Daten. Wir wissen zum Beispiel durch das Ifo-Institut, dass uns drei Monate Shutdown 700 Milliarden vom Bruttoinlandsprodukt kosten könnten. Wir wissen, dass das Durchschnittsalter der Menschen, die in Europa mit Corona sterben, etwa bei 80 Jahren liegt, also nur wenig niedriger als das normale Sterbealter. Wir wissen auch, dass sich das Virus bei Menschen unter 50 und ohne Vorerkrankungen eher wie eine schwere Grippe verhält, viele haben gar keine Symptome. Wenn wir all das berücksichtigen, müssen wir abwägen: Welche Maßnahme hat die höheren Kosten? Das meine ich nicht monetär, sondern gemessen an menschlichem Leid und Leben.“
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