Wolfgang Meins / 01.07.2024 / 12:00 / Foto: K.I / 52 / Seite ausdrucken

Haben nur Migranten psychische Probleme?

Welche Auswirkungen hat die Massenmigration eigentlich auf die psychische Verfassung der autochthonen Bevölkerung? Sucht man nach entsprechenden Studien, findet man eigentlich nur welche zum Befinden der Migranten.

Es waren ja die vielleicht überraschendsten Zahlen der Europawahl: AfD und CDU/CSU sind die beiden stärksten Parteien bei Wählern zwischen 16 und 24 Jahren. Die beiden Parteien erreichten hier 16 bzw. 17 Prozent der Stimmen. Die Gründe dafür sind sicherlich vielfältig, aber diese Altersgruppe eint ganz überwiegend ein Aspekt: eine besondere Nähe zum alltäglichen Kulturkampf: v.a. natürlich in der Schule, aber auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Clubs, ganz zu schweigen natürlich von Badeanstalten, so sie überhaupt noch besucht werden. 

Muslimische Deutschenfeindlichkeit

Vor 15 Jahren war – man lese und staune – die muslimische Deutschenfeindlichkeit in bestimmten Berliner Schulen ein großes öffentliches Thema, zu dem sich sogar die damalige Familienministerin ausgesprochen couragiert äußerte. Einige Jahre später war das Thema dann endgültig durch, denn bei der „Deutschenfeindlichkeit“ handelt es sich bloß um einen rechtsextremen Topos unter Ausblendung von Machtverhältnissen, wie uns die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) wissen ließ. Für die damalige bpb-Autorin  Y. Shooman im Übrigen eine durchaus karrierebegünstigende Einschätzung, leitet sie doch seit September 2022 im Bundeskanzleramt das Referat „Bekämpfung von Rassismus und Unterstützung Betroffener“ – womit nicht die autochthone Jugend gemeint ist.

Mittlerweile ist es ja geradezu Staatsräson, dass Diversität und Vielfalt uns bereichern, und zwar ausnahmslos. Nicht nur aus ökonomischer, sondern auch aus psychiatrischer Sicht mangelt es dieser Parole an jeglicher Substanz – wie es eben so ist bei ideologischen Losungen. Tatsächlich verhält es sich nämlich so – und dabei handelt es sich um einen recht harten Befund der seriösen Migrationsforschung –, dass Einwanderung, so sie eine bestimmte zahlenmäßige Grenze überschreitet, das sog. Sozialkapital der einheimischen Bevölkerung verringert. Der US-Wissenschaftler Putnam spricht in diesem Zusammenhang auch von „Wegducken“: So ziehen sich Einheimische zurück, die in einer Gemeinde mit hohem Einwandereranteil leben, bringen Anderen weniger Vertrauen entgegen, nehmen seltener am sozialen Leben teil, haben nicht so viele Freunde und sehen mehr fern. Nicht zu vergessen: Um Genehmigung oder Zustimmung zum massiven Zuzug der Fremden wird dieser Bevölkerungsteil nie befragt – irgendwann sind sie halt da.

Solastalgie

Auch wenn die angestammte Bevölkerung dort wohnen bleibt oder wohnen bleiben muss, hat dennoch eine Art von Vertreibung stattgefunden, die als Solastalgie bezeichnet werden könnte. Dieser Begriff nimmt die psychischen Auswirkungen von gravierenden Veränderungen oder Zerstörungen der Umwelt, also der natürlichen und materiellen Bedingungen, in und mit denen wir leben, in den Blick. Und dazu gehört natürlich auch ein Wandel in der ethnischen Zusammensetzung der uns umgebenden Menschen – samt den dadurch wiederum ausgelösten weiteren Veränderungen, sei es in der unmittelbaren Nachbarschaft, der Schule, im Stadtviertel, am Arbeitsplatz oder auch in unserem Innersten. Aber dieser zugegeben etwas sperrige Begriff der Solastalgie wurde mittlerweile gekapert von der aktivistischen Klimaforschung, die damit gerne reale,  drohende oder bloß imaginierte Umweltveränderungen oder -zerstörungen durch – was denn sonst – klimawandelbedingte Naturgewalten bezeichnet. 

Wie dem auch sei, beim Konzept der Solastalgie geht es im Kern um eine durch erhebliche Veränderungen der Lebensumwelt bedingte psychische Not, die durchaus noch unter der Krankheitsschwelle angesiedelt sein kann, aber nicht muss. Bei den infrage kommenden psychischen Problemen ist in erster Linie an Depressionen, Ängste,  Schlafstörungen oder auch Suchtentwicklungen zu denken. Wie mag denjenigen zumute sein, in deren Dorf gerade eine Asylunterkunft mit mehreren hundert Plätzen gebaut wird, den Teenies, die täglich auf dem Schulweg an einer Kohorte dominant und aggressiv auftretender fremdländischer junger oder auch nicht mehr ganz junger Männer vorbei müssen, den Jungs, denen Prügel angedroht wird, wenn sie nicht dies oder das tun oder nicht dies oder das unterlassen, oder dem Ladenbesitzer, der plötzlich ein ernstes Problem mit Ladendiebstahl hat?

Kein Forschungsgegenstand?

Eigentlich sollte doch wohl bei den zahllosen Problemlagen, die durch die kulturfremde Massenmigration der letzten zehn Jahre entstanden sind, auch ein erheblicher Teil der autochthonen Bevölkerung psychisch Schaden genommen haben, durchaus nicht nur die Jüngeren. Der psychiatrischen Forschung stünde damit also ein breites und keinesfalls irrelevantes Betätigungsfeld zur Verfügung. 

Aber, weit gefehlt – trotz einer extensiven Recherche bei Google und seinem wissenschaftlichen Ableger Google Scholar unter zahlreichen Suchbegriffen. Hier seien nur vier Varianten genannt: Psychische Störungen bei Autochthonen durch Migration oder Psychische Belastungen von Deutschen durch muslimische Migration oder führt Migration zu psychischen Problemen bei Deutschen oder auch der einheimischen Bevölkerung. Das ernüchternde Ergebnis: Kein einziger Treffer. Dafür aber geradezu monoton und penetrant immer wieder die ganze Palette von Arbeiten, in denen es um die Frage geht, wie es um die Psyche der hiesigen Migranten bzw. verschiedener Untergruppen und deren Versorgung bestellt ist. 

Wahrscheinlich hat Google insofern recht, als es tatsächlich keine einzige einschlägige Studie gibt, in denen es um die geht, die man nicht gefragt hat, die aber dennoch das alles bezahlen dürfen und denen man vielleicht auch noch den Seelenfrieden genommen hat – was aber weder Psychiatrie, Psychologie oder Medien zu interessieren scheint. 

 

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie, Geriater und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im zivilrechtlichen Bereich.

Foto: K.I

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

finn waidjuk / 01.07.2024

Die Migration ist nicht die Ursache psychischer Probleme bei den Deutschen sondern deren Folge.

Ulla Schneider / 01.07.2024

Ich kann mich, während meines Studiums vor 17 Jahren in Bonn erinnern, dass auf die Frage nach einem Psychogramm, bezügl. eines amerik. Politikers, folgende Begründung erfolgte:“zu gefährlich, zu politisch, aprobationsgefährdend”.  Die Situation war damals eine höchst brisante. - Ähnlich könnte es den Untersuchungen zu diesem Thema gehen, die Sie aktuell nicht gefunden haben.  - Oder haben Sie Kinderpsychologen, außer Schubert, erlebt, die sich während der Coronazeit für die kleinen Seelen lautstark eingesetzt haben. Die berühmte Ecke,  in der man mit Freuden gestellt wird hat noch viel Platz.— Einzig und allein findet man die innere Immigration im kleinen Umkreis,  die äußerliche, in den ländlich, kleinstädtischen Gegenden,  in Form von 2 Meter hohen Hecken. Gekauft wird mehr übers Internet. Es ähnelt der einer Primel, die in einem kleinen Topf sitzt und nicht mehr umgetopft werden kann. - Sieht nicht gut aus.

Dr. med. Jesko Matthes / 01.07.2024

Mal Förderantrag bei der DFG einreichen und Drittmittel bei VW anwerben für diese fehlende Studie. Braucht man nur die Unterschrift vom Prof auf dem Briefpapier der Uni. Gaaaanz einfach ;) !

Holger Chavez / 01.07.2024

@Dieter Grimm: Sie haben so recht. “Die Schuld an all den bis heute getöteten oder vergewaltigten Kindern, Mädchen und Frauen tragen zuallererst die Wähler.” Das wird eigentlich fast immer geflissentlich übersehen: Daß jeder Wähler ein Täter ist, daß er Verantwortung hat und daß es seine verdammte Pflicht ist, diese Verantwortung wahrzunehmen, in der Wahlkabine und sei sein Einfluß auch noch so gering. Das Gerede über die Scheindemokratie, daß Wahlen ja doch nichts ändern würden usw. ist eine unwürdige und dumme Ausrede. In einer Demokratie zählt jede Stimme und je mehr Wähler es gibt, desto weniger Einfluß hat der einzelne. Ja und?  Dieses ewige Gerede vom Elitenverrat, vom Verrat der CDU etc. ist dummes Geschwätz, das die Schuld bei anderen ablädt. Das alternative Kommentariat hat wesentlichen Anteil an dieser Pervertierung der Demokratie zu einer Wünsch-Dir-was-Gesellschaft, in der die Obrigkeit alles richtig machen muß, sonst ist man beleidigt. Eine Demokratie braucht wache Bürger und braucht eine wache Presse, d.h. eine wache Öffentlichkeit. In der Beziehung ist bei uns nichts los. Besonders erbost mich die demokratietheoretisch unmögliche Verharmlosung der Brandmauer gegen die AfD. Das ist ein Schurkenstück der übelsten Sorte. Es ist eine Verschwörung gegen die repräsentative Demokratie, wenn prinzipiell die Oppositition als nicht existenzberechtigt behandelt wird. Der Demokratie wurde und wird dadurch schwerster Schaden zugefügt. Das Parlament ist die Repräsentanz des gesamten Volkes und dafür da, konstruktiv Lösungen zu finden! Es ist keine Exekutive, sondern die verkleinerte Legislative.  Die Rechte der Opposition derart schamlos zu beschneiden, wie das permamanent passiert, zerstört die Demokratie. Das alternative Kommentariat hat bisher nicht ein ein Mal darauf hingewiesen, daß die Praxis der Brandmauer grob verfassungsfeindlich ist. Stattdessen wird sie, die Brandmauer, z.B. von Rupert Scholz, verharmlost: Die Brandmauer sei “unklug”. 

Jochen Lindt / 01.07.2024

Viele Themen, die die negativen Aspekte der Immigration behandeln, werden seit einigen Jahren schlicht verschwiegen.  Beispiel Verwandtenehe und die dadurch bedingten Erbschäden der Kinder durch diese Inzestbeziehungen. Wenn man das googelt findet man höchsten Sachen von vor 10 Jahren dazu. Heute nur Schweigen.  Dabei hat das zugenommen, wie jeder Arzt bestätigen kann, und übrigens auch jeder Lehrer.  Die gesellschaftlichen Kosten sind enorm und werden weiter steigen.  Oder die Auslandsvermögen von Bürgergeldbeziehern.  Es hat schon seinen Grund, warum über 60% davon Migrationshintergrund haben, denn wie will der Staat auch Vermögen in Türkei, Albanien, Syrien prüfen. Kann er nicht.

Else Schrammen / 01.07.2024

Nachtrag zu meinem Kommentar: Antifa-Faeser, die so gerne die migrantischen Töter aös Opfer darstellt wie soeben wieder bewiesen (QED).

M. Haumann / 01.07.2024

Seriöse Migrationsforscher haben sich schon mit den negativen Folgen von Migration auf die Aufnahmegesellschaft befasst.  Nach Robert Putnams Studien in den USA war das Leben von Einheimischen um so unglücklicher, je grösser die Menge an Einwanderern in ihrer Gemeinde war. Er hat auch herausgearbeitet, wie zu viel und zu inkompatible Migration über die Bildung von Parallelgesellschaften regelmässig Vertrauen und Solidarität zwischen Migranten und Einheimischen, aber auch der Aufnehmenden untereinander zerstört. Das erleben wir hier ja auch alles. Solche hochdestruktiven Folgen überstehen wohl die Wenigsten seelisch völlig unbeeinträchtigt. Da kann eine ganze Gesellschaft in einen gefährlichen Zustand von chronischem Negativstress geraten mit allen bekannten, auch körperlichen Folgeerkrankungen für die Individuen. Vielleicht leide viele ärmere Ureinwohner sogar mehr als Zuziehende, denn sie können in der Regel eben nicht fliehen, wenn es unerträglich wird. Paul Collier hat das alles auch beschrieben und vor den fatalen Auswirkungen von zu viel Diversität gewarnt. Aber auch seine Kommentare zu Frau Merkels Naivität und sinnvolle Vorschläge etwa zur Versorgung von Migranten in ihren Heimatregionen sind leider ungehört verhallt. Da hätte “follow the science” vermutlich viel schweres Leid verhindert. Und unzählige Leben gerettet.

Else Schrammen / 01.07.2024

Natürlich haben viele Migranten, insbesonders die straffällig gewrordenen, ein psychiches Problem. Wenn ein testerongesteuerter Jüngling ein jungrs Mädchen sieht und seine Freunde zum fröhlichen gemeinschaftlichen Ver… äh Vergügen zusammenruft, ist das in meinen Augen nicht normal. Und wenn einer messert oder äxtet (wie schreibt man’s?) bis die Polizei erscheint und das beendet, haben diese Typen nicht schlimm einen an der Waffel? Oder wenn eine Horde migrantischer Mitbütger mal eben ein paar wehrlose Kuffar totprügeln, wie nennt man das? Tollwut? Berserker? Und für die Behörden ist es einfacher, diese Typen schnell mit der Diagnose “psychische Störung” einzuweisen, als langwierige Prozesse mit dem gleichen Ausgang anzustrengen. Und die autochthone Bevölkerung? Muss die nicht ob der t#glich 72 - nicht Jungfrauen - Messerattacken ohne die üblichen Vergehen wie Diebstahl oder Exhibitionismus selbst verrückt werden? Dabei verzweifelt ein Großteil der Deutschen schon am täglichen Elend: Politiker! Olaf, der Mann ohne Gedächtnis, der deshalb auch selten was sagt. Die Faesersche, eine Antifa-Verehrerin erster Güte. Habeck, der nur die Rüstungsindustrie nicht an die Wabd fährt. Barbock, die Deutschland in aller Welt lächerlich macht, aber schön geschminkt ist. Schulze, die unsere abgepressten Sreuergroschen freudig in der Welt verteilt. Lauterbach, der uns mit seinen Pandemiephantasien in den Wahnsinn treibt. Nicht zu vergessen Özdemir, der Fachhochschüler für Soziaöwissen, .der uns nicht die Butter auf dem Brot gönnt und die Bauern platt machen will? Und so weiter, ohne Ende. Da soll man nicht verrückt werden? Oder sind wor alle schon so bekloppt, dass wir’s nicht mal mehr merken?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen

Es wurden keine verwandten Themen gefunden.

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com