Claudio Casula / 06.04.2022 / 12:00 / Foto: Pixabay / 23 / Seite ausdrucken

Krempelt Elon Musk Twitter um?

Tech-Milliardär Elon Musk hat 9,2 Prozent der Anteile an Twitter erworben und ist nun der größte Einzelaktionär des Kurzmitteilungsdienstes. Das dürfte die von ihm kritisierte linke Twitter-Führungsebene nachhaltig aufschrecken.

Noch vor einer Woche warf der aus Südafrika stammende Tesla-Chef der Plattform vor, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Den ausgesprochen linkslastigen Gründer Jack Dorsey und seinen Nachfolger Parag Agrawal hatte er schon einmal aufs Korn genommen – mit einer Fotomontage, die Agrawal als Sowjet-Diktator Josef Stalin zeigte und dessen Vorgänger Jack Dorsey als dessen mordenden Geheimpolizeichef Nikolai Jeschow, der schließlich selbst einer Säuberung zum Opfer fiel. Nach dem Motto „If you can’t beat them, join them“ hat der politisch eher inkorrekte Musk (die Coronavirus-Panik etwa nannte er schon frühzeitig „dämlich“), dessen Vermögen auf 270 Milliarden Dollar geschätzt wird, ein bisschen Geld (ca. drei Milliarden) in die Hand genommen, um selbst ein gewichtiges Wörtchen mitzureden.

Seine fast 80,5 Millionen Follower fragte Musk, ob Twitter grundlegende demokratische Prinzipien missachte, 70 Prozent bejahten dies. Und eben griff er mit einer weiteren Umfrage eine alte Forderung vieler Nutzer auf: die Einführung einer Editierfunktion, also die Möglichkeit, Tweets nachträglich zu verändern. Gegen den „Redigier-Button“ hatte sich die Twitter-Führung bis heute gesträubt.

Spannend dürfte vor allem werden, ob Musks Einfluss ausreicht, dem Management in alte Gewohnheiten hineinzuzwitschern, etwa die gern praktizierte Löschung von vermeintlichen „Falschinformationen“ von der politisch rechten Seite auszuhebeln. Agrawal dürfte nicht erfreut darüber sein, dass sein Unternehmen, das sich anmaßte, selbst den US-Präsidenten Donald Trump stummzuschalten, nun zum Teil einem Mann gehört, der Trump näherstehen dürfte als der woken Blase im Silicon Valley. 

Um es im Twitter-Jargon zu sagen: Leute, holt das Popcorn raus!

Foto: Pixabay

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Leserpost

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s. bollinger / 06.04.2022

was ist das….Twitter?

Arne Ausländer / 06.04.2022

Afroamerikaner? Was soll diese Klassifizierung? Ist Musk denn nicht weiß - vom Aussehen her, allenfalls etwas asiatisch? Sollen wir die US-Kriterien aus der Mitte des 19.Jh. weiterbenutzen, als jeder als Schwarzer galt, so bald ihm ein einziger schwarzer Vorfahre nachgewiesen werden konnte? Selbst die Judenklassifikation der Nazis ging lange nicht so weit, allenfalls bei SS-Führern. Aber das Gemeinsame beider Methoden war, daß Ausgrenzug nicht mehr des äußeren Anscheins bedurfte, wie es volkstümliche Vorurteile stets kennzeichnete. Wissenschaftlicher Rassismus! Kurz: Ich habe keinerlei Verständnis dafür, Menschen wie Elon Musk nach “Rassenzugehörigkeit” zu klassifizieren. Daher schaue ich auch nicht nach, auf Wikipedia etwa, wie sich nun seine direkten Vorfahren im Detail zusammensetzen mögen.

Ferdinant Katz / 06.04.2022

Ist dass nicht das generelle Problem mit den “(a) Sozialen Medien? Hat Meinung und die Möglichkeit sie auf dieser oder jener Platform zu äußern zu können, nicht immer offensichtlicher ein Preisschild? Der Umstand daß sich ein Elon Musk nun auf Twitter einkauft um andere Absahner des Cyber-Exhibitionismus zu ärgern ist für mich kein Grund zur Freude oder irgendeine Art von Verbesserung. Es ist der nächste Größenwahnsinnige Geldsack der sich öffentliche Meinung erkauft. Drei Milliarden braucht man also um bei Twitter die “Gemeinschaftsstandards” zu seinen Gunsten zu ändern? Danke Elon, für diese wertvolle Lektion.

Lutz Herrmann / 06.04.2022

So habe ich mir einen Afroamerikaner immer vorgestellt ...

Marcel Seiler / 06.04.2022

Zum Redigier-Button: Twitter ist ein Dialog-Medium. Wenn ein Tweet nachträglich verändert wird, kann das die Bedeutung der Antwort- und Kommentartweets, die sich auf den ursprünglichen Tweet beziehen, völlig verändern und damit verfälschen. Eine nachträgliche Änderung eines Tweets müsste also fairerweise alle sich darauf beziehenden Kommentare löschen. Will man das?

Marcel Seiler / 06.04.2022

Musk ein Afroamerikaner??? Üblicherweise bezeichnet man als solche Menschen mit schwarzafrikanischen Vorfahren, nicht einfach Leute, die aus Afrika kommen. Musk wuchs in Südafrika auf. Aber seine Mutter ist eine weiße Kanadierin. Zu seinem Vater macht Wikipedia keine ethnische Angaben, aber weder Musk noch seine Geschwister haben irgendwelche äußeren Anzeichen einer schwarzafrikanischen Herkunft. Aus einer Familie mit afroamerikanischem kulturellen Hintergrund kommt Musk nun wirklich nicht. Die Bezeichnung von Musk als Afroamerikaner scheint mir völlig unzutreffend.

Chr. Kühn / 06.04.2022

Aber…ABER…DER IS’ JA GANZ BLASS, DER AFROAMERIKANER!

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