Claudio Casula / 12.10.2023 / 10:00 / Foto: Israel Defense Forces / 47 / Seite ausdrucken

Lagebericht Israel: Vereint gegen den Terror

Der frühere Generalstabschef und Verteidigungsminister Benny Gantz ist der Regierung in Jerusalem beigetreten, ein dreiköpfiges Kriegskabinett wurde gebildet. Offizielles Ziel ist es, die Hamas diesmal nicht nur hart zu treffen, sondern zu vernichten.

Gestern ist Benny Gantz’s oppositionelle National Unity Party einer Notstandsregierung beigetreten. Es wird ein internes Kriegskabinett gebildet, das alle Entscheidungen trifft, die den Krieg gegen die Hamas betreffen. Es besteht nur aus Premierminister Bibi Netanyahu, Verteidigungsminister Yoav Galant und Benny Gantz, der von 2011 bis 2015 Generalstabschef der israelischen Verteidigungsstreitkräfte und von 2020 bis 2022 Verteidigungsminister war. Er ist Sohn einer ungarischen Jüdin, die das KZ Bergen-Belsen überlebte.

„Unsere Freunde, unsere Familien sind ermordet und entführt worden von einem Feind, der ausgelöscht werden muss“, sagte Gantz. Er verstehe die Furcht und den Schmerz seiner Landsleute und habe keine tröstenden Worte für sie, aber er versprach: „Wir werden siegen und die sicherheitspolitische und strategische Realität in der Region verändern.“ Galant kündigte an, die Hamas nach der furchtbarsten Terrorattacke der Geschichte vom Antlitz der Erde zu tilgen.

Wegen des Krieges sind die geplanten Kommunalwahlen im Land um mindestens drei Monate verschoben worden, andere Dinge haben jetzt Vorrang. Die Identifizierung der vielen Leichen – inzwischen hat die Zahl der Opfer sich auf 1.300 erhöht – gestaltet sich schwierig, schon aufgrund der schieren Masse. Ein Mitglied von Zaka, der religiösen Organisation, die nach Terroranschlägen und anderen Katastrophen­ – nicht nur in Israel – Leichenteile einsammelt und damit eine langjährige und furchtbare Erfahrung hat, gab zu Protokoll, so etwas hätten er und seine Kollegen noch nie gesehen. Man habe die Toten lastwagenweise abtransportieren müssen. Die Terroristen wüteten mit unvorstellbarer Grausamkeit, viele der Opfer der Hamas-Mörder wurden von den Terroristen bei lebendigem Leibe verbrannt.

Spekulationen um Enthauptungen

Und, nur weil das inzwischen angezweifelt wird: Einige der Opfer wurden enthauptet: Soldaten, aber auch Frauen, Kleinkinder und Babys. Ein Sprecher der Regierung hat dies bestätigt. Da aber aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen diese Bilder nicht veröffentlicht werden, schossen sofort Spekulationen ins Kraut, dass es sich hier um Propaganda handelt. Erschütterte Soldaten, die im Kibbuz Kfar Aza auch enthauptete Babys und Kleinkinder bargen, bestätigen diese Fälle allerdings. Unabhängig davon: Wäre die Ermordung von 40 Babys weniger furchtbar, wenn man ihnen hinterher nicht die Köpfe abschneidet? Nicht nur Premier Netanyahu stellt fest, dass Hamas hier grausamer als der IS vorging.

Bisher wurden 81 Familien offiziell darüber in Kenntnis gesetzt, dass ihre Lieben als Geiseln nach Gaza verschleppt wurden, insgesamt sollen es 130 bis 200 Menschen sein. Ihr Schicksal ist völlig ungewiss, aber so, wie die Terroristen im Süden Israels mordeten und vergewaltigten, ist das Schlimmste für sie zu befürchten. Niemand weiß, wo sie festgehalten werden, wenn sie überhaupt noch leben. Die Chancen, sie im Verlauf der anstehenden Bodenoffensive zu befreien, dürften fast gleich null sein.

Erste Meldungen, die libanesische Hisbollah-Miliz habe eine zweite Front eröffnet, bestätigten sich am gestrigen frühen Abend zum Glück nicht. Zunächst war von Drohnen- und Raketenangriffen die Rede gewesen, auch von gesichteten Paraglidern, und vorsorglich wurde Alarm ausgelöst, der die Bewohner Galiläas (Nordisrael) in die Schutzräume zwang.

Auch die Bevölkerung des Gazastreifens ist nun natürlich gefährdet. Ägypten widersetzt sich jedoch dem Vorschlag, einen Evakuierungskorridor einzurichten. Die Hamas hat die Bewohner des Gazastreifens hingegen aufgefordert, zu bleiben und zu sterben, wie es ihrer islamofaschistischen Ideologie und dem Ideal des Märtyrertums entspricht. Je mehr Tote es gibt, desto besser ist es für sie.

 

Claudio Casula arbeitet als Autor, Redakteur und Lektor bei der Achse des Guten.

Foto: Israel Defense Forces CC BY 2.0, Link

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Leserpost

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Volker Kleinophorst / 12.10.2023

@ Möller Lassen Sie einfach das National weg, Dann fällt vielleicht der sozialistische Groschen. PS.: Das Parteiprogramm der Grünen ist dem der NSDAP am ähnlichsten.  Den totalitären Ansatz haben sowieso alle Linkssysteme. “Grün mit braunen Wurzeln” (Dirk Maxeiner, Michael Miersch, Schweizer Monat 1.11.14) PS.: Alternativlos ist auch nur ein anders Wort für Diktatur.

Wilhelm Rommel / 12.10.2023

Werter @Johannes Schuster, in sachen ‘Artilleriering’ mögen Sie ja recht haben, aber ich sehe da weder Ansätze zur Schaffung eines solchen, noch gebe ich allzuviel auf die entsprechenden logistischen Möglichkeiten auf Seiten israels. Irgendwas ‘läuft da nicht rund’ - so auch mein Eindruck, der mich aber auch mächtig täuschen mag. Daran, ein wirklich sichtbares Zeichen zu setzen, kommen die Israelis gleichwohl nicht vorbei - eine Doktrin der geschickt plazierten Nadelstiche führt zu gar nichts, sondern gibt den Terroristen nur Zeit, sich weitere ‘taktische Spielchen’ auszudenken und diese auch ins Werk zu setzen. Und zu @Dr.Jäger: Die verbreitete Vorstellung von den 72 wartenden ‘Jungfrauen im Musel-Paradies’ beruht auf einem ganz, ganz frühen Verständnisfehler der Allerheiligsten Texte: Es handelt sich nicht um 72 junge Damen, sondern nur um eine einzige - und die ist verlockende zweiundsiebzig Jahre jung!!!

Peter Jkoljaiczek / 12.10.2023

Ich lade ein auf X den Hashtag zu suchen #TheGazaYouDontSee. Dort kann man sehen welchen Wohlstand mittlerweile sich zumindest viele dort erfreuten. Das geht natürlich überhaupt nicht mit der Opfererzählung des Freiluftgefängnisses. Dass die Hamasführung -im schönen Katar weilend- all diesen aufkeimenden Wohlstand inklusive derer Familien das Klo runterspült, ist aus unserer Sicht unverständlich. Aus Sicht einer totalitären Ideologie, in dem der Zweck die Mittel heilt, jedoch konsequent. Sie wollten größtmögliche Grausamkeit an den Tag legen um die größtmögliche Antwort von Israel zu erzwingen und Sunis und Shiis zur Solidarität zu zwingen. Dieser Schuß wird wie bei Poo-Tin nach hinten los gehen. Als positive Nebenwirkung entmaskieren sich endlich all die Antisemiten in unseren westlichen Kulturen und es wird hoffentlich nach den Anschlägen, zu denen morgen aufgerufen wurde, auch der letzte Che Guevara und Arafat T-Shirt Träger die Augen öffnen, welche latenten Absichten Menschen haben, die hier unter uns Zuflucht und Aufnahme gefunden haben. Wer die Indoktrination mitbekommen will, die diese Menschen täglich empfangen, kann ja in Youtube auf MEMRI TV sich durch die Videos klicken und aus dem Staunen nicht rauskommen.

Joerg Machan / 12.10.2023

Die bestialischen Grausamkeiten muslimischer Terroristen sind eigentlich hinlänglich bekannt. 1972 erklärten Palästinenser uns in München quasi den Krieg. Erst später erfuhr man von ihrer bestialischen Art im Umgang mit ihren Opfern. Das gleiche später in Paris im Bataclan. Auch hier wurde seitens der Regierung versucht, die Bestialität der muslimischen Täter zu verheimlichen. Ganz offensichtlich vertritt der Islam eine völlig andere Form von Zivilisation und Kultur. Oder hat jemand schon einen entrüsteten Aufschrei bzgl. der verübten Grausamkeiten von Imamen und anderen religiösen Führern vernommen?

Leo Hohensee / 12.10.2023

Die ganze Aktion der Hamas ist bestialisch und zeugt von einer erbärmlichen Grundhaltung zum Leben überhaupt. Das eigene Leben zählt nichts, das Leben des Nachbarn zählt nichts und das Leben der eigenen Leute im Gazastreifen zählt nichts. Mitgefühl besteht mit niemandem, nicht einmal mit den eigenen Familien. Wer schafft es, den Geist junger Menschen so zu verblenden, dass sie in solch eine Entwicklung einstimmen?—-  Aus den vergangenen Jahrhunderten ist ein Spruch der Obrigkeit bekannt. Der König sagt zum Priester: “halt Du sie dumm, ich halte sie arm”. Also auch wir entstammen einer Zeit in der der Klerus sich zu eigen gemacht hatte, die Menschen dumm zu halten, eventuell zu verblöden. Fürsten und Könige wurden als Kriegsherren gebraucht. Die Menschen wurden frühzeitig indoktriniert bis sie nichts mehr besser wussten.—-  Es musste bei der Planung dieser Gräueltaten gegen Israel doch klar sein, dass eine israelische Reaktion ähnlich erbarmungslos aber viel, viel größer erfolgen würde. Der einzelne “Kämpfer” mag das ja nicht richtig übersehen können, aber die Entscheider wissen es haargenau. Wer sind die Entscheider? Immerhin wird jetzt eine Annäherung von Israel an arabische Staaten verhindert und damit eine Entspannung im arabischen Raum zunichte gemacht. Aber auch wird jeder innerisraelische Widerstand gegen die Regierung Netanyahu mit deren Plänen zur Erweiterung der eigenen Macht abgetötet.—-  Der Ukrainekrieg gerät aus den Schlagzeilen. Die ganze unappetitliche Untersuchung gegen Bidens Privatgeschäfte in der Ukraine fällt hinten runter. Eine Aufarbeitung - weltweit und regional - der ganzen Coronabetrügereien wird unter den Tisch gekehrt werden. Wir werden von Maßnahmen der WHO und von solchen in Bezug auf die Klimafrage abgelenkt usw.  Ist das angesichts des Themas “Gräueltaten in Israel” zu nüchtern gefragt?

Rainer Möller / 12.10.2023

Um die NSDAP zu “vernichten”, brauchte man eine Besatzungsdiktatur plus eine Bevölkerung, die andere politische Optionen kannte und darauf zurückgreifen konnte. Und selbst dann hat man “nationalosozialistische” Gedanken oder Gefühle nicht vernichtet. Was also - wenn das mehr ist als bloße Rhetorik - haben die Israelis eigentlich im Sinn?

Georg Dobler / 12.10.2023

Wer Babys ermordet und deren Köpfe abtrennt darf vom Antlitz der Erde getilgt werden. Der Verteidigungsminister ist im Recht dazu.

Boris Kotchoubey / 12.10.2023

@K-D.Grün: Was hindert Sie, einen Flug nach Israel zu nehmen, um die Sachen, die Sie anzweifeln, aus der nächsten Nähe zu überprüfen? Die Ausdrücke, die Sie “menschenverachtend” finden, würde jeder qualifizierte Zoologe “tierverachtend” bezeichnen, denn es gibt keine Vertreter der Tierwelt, die zu solchen Graueltaten fähig sind.

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