Im Iran ist es wegen häufiger Stromausfälle landesweit zu Protesten gegen die Regierung gekommen, meldet orf.at. In mehreren Städten, so auch in der Hauptstadt Teheran, soll es nach Berichten iranischer Medien Protestversammlungen gegen den Energieminister und Forderungen nach seinem sofortigen Rücktritt gegeben haben, berichteten iranische Medien. Seit dem Wochenende falle der Strom landesweit und stundenlang aus, in manchen Städten sogar mehrmals am Tag. Krankenhäuser und Arztpraxen seien von den Ausfällen stark betroffen. Lebensgefährlich werde es für ältere Menschen, die in Aufzügen ohne Stromgeneratoren stecken blieben. Wegen eines Stromausfalls habe auch ein internationales Onlineschachturnier abgesagt werden müssen – vier iranische Hoffnungsträger hätten danach ausscheiden müssen.
Die Menschen würden vom Energieministerium zumindest genaue Angaben fordern, wo, wann und für wie lange der Strom abgestellt werde. Aber auch diese Angaben würden bisher nicht geliefert. Die Behörden hätten lediglich auf die hohen Temperaturen in der Sommerzeit verwiesen und die Nutzung von zu vielen Klimaanlagen. Viele Menschen würden das aber nicht akzeptieren, da es im Sommer im Iran immer heiß gewesen sei und es dennoch Strom gegeben habe. In sozialen Netzwerken würden sich die Menschen wundern, wie es in einem Land mit so vielen Öl- und Gasreserven und Atomenergie zu solchen Stromausfällen kommen könne.