Redaktion / 15.07.2023 / 12:00 / 3 / Seite ausdrucken

Leserkommentar der Woche: „Einem fürsorgenden Staat misstrauen“

Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle jetzt regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.

Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.

Und damit diese entsprechend gewürdigt werden, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“. Diesmal ist es ein Kommentar von Helmut M. Wichtlhuber zum Beitrag „Und täglich raunt der Faktensheriff“ von Stefan Frank:

Die Welt ist voller Klischees, und, ja, es gibt ihn, den amerikanischen Hillbilly, ebenso wie es seine Entsprechung in Deutschland gibt. Wollen wir anhand eines solchen Zerrbildes tatsächlich eine Nation von 330 Millionen Menschen beurteilen? Jahrelang habe ich in den USA mit „den“ Amerikanern zusammengearbeitet und ich habe nie den angeblich so typischen Amerikaner gefunden, jederzeit aber habe ich starke Individualisten getroffen. Will man dennoch bei diesen Gemeinsamkeiten feststellen, die über Oberflächlichkeiten hinausgehen, so ist zunächst eine freundliche Offenheit und Unvoreingenommenheit auffällig. Die Staatsferne hat mich oft überrascht, ebenso die Abneigung gegen „Washington“, die ihre Quelle darin hat, einem fürsorgenden Staat zu mißtrauen. Der Amerikaner sieht sich selbst in der Verantwortung für sein Leben. Ein sozialstaatliches Versorgungsdenken ist ihm fremd. Religion ist seine Privatsache, die Staatsferne jener religiösen Denominationen ist ohnehin selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich bringt dieser Amerikaner aber seinen, durchaus religiös grundierten Wertekanon in seine Wahlentscheidung mit ein. Das tut er, ohne die deutsche Journaille um Rat zu fragen. Ist es zu glauben? Was erlaubt der sich? Man sollte ihm mal demokratisches Verhalten beibiegen ...

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

netiquette:

Thomas Szabó / 15.07.2023

Danke an Herrn Wichtlhuber für seine präzise & liebevolle Charakterisierung der US-Amerikaner.

Andreas Rühl / 15.07.2023

Der Kommentar war richtig gut und ich hatte den Impuls zu rufen…. ICH BIN AMERIKANER. Hinweis… Selbst Goethe hat ueberlegt, auszuwandern.

Karsten Dörre / 15.07.2023

“Der Amerikaner sieht sich selbst in der Verantwortung für sein Leben.” - Noch scheint es genügend von diesen Amerikanern zu geben. Doch in den Städten bildet sich langsam und stetig die Schicht aus, die den fürsorgenden Staat herbeisehnt und dafür kämpft. Die Anschläge gegen Sprache und biologischer Grundsätze sind keine Nebensachen, die wieder vergehen. Mit der “Fürsorge” wird u.a. - und das ist erschreckend - die Aufklärungsära schleichend rückgängig gemacht. Frauen werden wieder unterdrückt, deren Freiheit beschnitten, deren Rückzugsräume gekapert - und vornweg bei dieser rückwärtigen Entwicklung: Frauen. Die männliche Beifalls- und Unterstützerszene ist irrelevant, da es nicht deren Aufgabe ist, Frauen zu feiern, die sich selbst in allen Lebens- und Körperbereichen sowie in ihrer Stellung in der Gesellschaft beschneiden. Auch die USA werden nicht von der Trägheit moderner Ideologien verschont, dass es was geben müsse, was menschliche (natürliche) Auswirkungen im Keim ersticken müsse - z.B. Meinungsfreiheit, Debatte, Auseinandersetzung, Verschiedenartigkeit. Die derzeit propagierte Diversität bei über siebzig Geschlechtern vernebelt den Blick, dass Diversität in allen Bereichen der Natur stattfindet. Sicherlich diskutieren Pflanzen und Tiere nicht im Kampf um den besten Platz, das Weibchen oder Futter. Aber Auseinandersetzung findet ständig in der Natur statt (“täglich neu aushandeln”).

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