Gerd Buurmann / 28.06.2023 / 12:10 / Foto: Pixabay / 111 / Seite ausdrucken

MDR-Redakteur bittet zum Sonneberg-Boykott

Der Chef vom Dienst beim öffentlich-rechtlichen „MDR Aktuell“ ruft zum Boykott des Landkreises Sonneberg auf und wundert sich über die Reaktionen.

Michael Voß ist Autor, Redakteur und Chef vom Dienst bei „MDR Aktuell“.  Das schreibt er auch sehr stolz auf seiner Profilseite auf Twitter. Am 25. Juni 2023 um 21.18 Uhr veröffentlichte er eine Karte, auf der der Landkreis Sonneberg zu sehen ist und schrieb dazu:

„Das ist der Landkreis #Sonneberg. Seine Bewohner haben heute in einer freien demokratischen Stichwahl  einen Politiker der vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Thüringer #AfD zum Landrat gewählt. Macht mit: Schützt die #Demokratie und boykottiert den Landkreis Sonneberg im Tourismus, in der Wirtschaft und auf allen Ebenen. Es darf später nicht wieder heißen, man habe es nicht gewusst.“

Er erklärt darüber hinaus, wenn auch mit einigen orthographischen Patzern, warum er den Boykott für notwendig erachtet:

„40 Prozent der Wahlberechtgten im Landkreis Sonneberg sind nicht zu Wahl gegangen, wohlwissend, dass es zu einer Wahl eines AfD-Kandidaten.kommen kann. Von den 60 Prozent der Abstmmenden hat sich nur eine Minderheit gegen den AfD-Kandidaten ausgesprochen. Mit anderen Worten: Die Schweigenden und die AfD-Wähler sind eine sehr große Koalition eingegangen. Und deshalb erscheint mir ein Boykott des Landkreises sehr notwendig, um zu zeigen dass man keine Kandidaten einer vom Verfassungschutz als sicher rechtsextrem eingestuften Partei in leitender Funktion unterstützt. Vielleicht hat ja die Minderheit in dem Landkreis einen besseren Vorschlag, den ich dann gern übernehme.“

Privat- oder MDR-Mann?

Auf diese Aufforderung zum Boykott erhielt Michael Voß erwartungsgemäß viele negative Kommentare. Obwohl die Kritik wegen der Heftigkeit der Äußerung zu erwarten war, zeigte sich Michael Voß komplett überrascht über die negativen Reaktionen. Er schloss daher die Kommentarspalte unter seinem Tweet und machte es somit unmöglich, öffentlich Kritik zu äußern an seiner öffentlich getätigten radikalen Aussage, man solle einer ganzen Region in Deutschland wirtschaftlich schaden. 

Viele der Kommentare, über die sich der Chef vom Dienst beim MDR echauffierte, erklärten, es sei ein Unding, dass ein öffentlich-rechtlicher Redakteur derart abfällig zur wirtschaftlichen Schädigung von Beitragszahlern aufruft. Michael Voß erklärte daher einen Tag nach seinem Boykottaufruf: 

„Aus aktuellem Anlass: Ich schreibe hier privat meine Meinung entsprechend der im Artikel 5 im Grundgesetz garantierten Meinungsfreiheit. Oder hat Ihr Arbeitgeber etwas mit Ihren Tweets zu tun? Sehem Sie? Meiner auch nicht.“

Hier irrt Michael Voß. Wenn jemand in seinem Profil öffentlich auf seinen Arbeitgeber hinweist und dann etwas schreibt, was seinem Arbeitgeber schaden kann, ist es durchaus verständlich, wenn der Arbeitgeber daraus die Konsequenz zieht und sich von diesem Mitarbeiter trennt.

Den Menschen schaden, die ihn finanzieren

Michael Voß irrt jedoch nicht nur, er ist sich auch seiner Verantwortung nicht bewusst. Er ist nämlich ein Journalist, der von öffentlich-rechtlichen Geldern finanziert wird, und daraus ergibt sich eine ganz besondere Verantwortung. 

Michael Voß ruft öffentlich zum Boykott von Menschen auf, die ihn im Gegenzug nicht boykottieren können. Sie müssen ihn finanzieren, da das Geld, mit dem Michael Voss bezahlt wird, mit der Waffengewalt des Staates eingetrieben wird, und zwar auch von allen Bürgern des Landkreises Sonneberg, die unter einem Dach wohnen. 

Michael Voß ruf zum Boykott auf, wer aber Michael Voß und seinen Arbeitgeber boykottiert, der bekommt es mit dem Staat zu tun und kann sogar im Knast landen.

Aus diesem Ungleichgewicht der Mächte sollte sich eigentlich eine gewisse Verantwortung ableiten, zum Beispiel die Verantwortung, dass man nicht in aller Öffentlichkeit ganz privat dazu aufruft, Menschen zu schaden, die man dann auch noch dazu zwingt, das Gehalt des Mannes mitzufinanzieren, der diesen öffentlichen Aufruf zur Schädigung tätigt. 

Christ mit unchristlicher Gesinnung

Es ist jedoch schwer, von einem Mann Verantwortung zu erwarten, der am 11. August 2021 mitten in der Corona-Krise auf seiner Homepage folgenden Text veröffentlicht hat:

„Ich denke, dass man die Impfkritiker einfach aussterben lassen sollte. Wo sie zur Gefahr für andere werden, lässt man sie aufgrund der Seuchengesetzgebung einfach nicht rein. Dann stehen sie es durch, erkranken oder versterben.“

Diese Aussage findet sich immer noch auf seiner Homepage, und zwar direkt unter der Beschreibung: „Michael Voß / Journalist und Christ“

Für Michael Voß ist es also ein christliches Verhalten, kranke Menschen unter Umständen abzuweisen und sterben zu lassen. Da wundert es nicht, dass es um sein Verantwortungsbewusstsein nicht so gut bestellt ist.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Helmut Patzina / 28.06.2023

Der Zwangsgebühren Staatsfunk steigert sein Hetzprogramm. Was für üble Gesellen, die von Zwangsgebühren von denen leben, die sie so verachten. Ekelhaft.

Christian Feider / 28.06.2023

Hier gabs doch mal einen sehr guten Rechtsanwalt, der die Achse immer vertrat…könnte der sich der Sache nicht mal annehmen? scheint ja eine recht einfache rechtliche Geschichte zu sein,diesen “Jungstürmer” zurecht zu stutzen…

Silas Loy / 28.06.2023

Das ist wieder so ein verblendeter Deutscher Christ, da hilft auch ein Beichtstuhl nicht mehr weiter. Von solchen Typen hatten wir schon immer zu viele. Vielleicht hatte Sarrazin recht und das ist wenigstens genetisch zu erklären.

Peter Wagner / 28.06.2023

Der soll erst mal ne Journalistenausbildung machen. Immer diese Amateure in den Schutzgeldbuden.

Sabine Weber- Graeff / 28.06.2023

Beim Lesen der geistigen Ergüsse dieses Prototypus eines parasitären Systems ist mir ein Reim aus Kindertagen durch den Kopf gegangen: Die Feuerwehr,die hat nen Spleen,die löscht das Feuer mit Benzin.Das Schlimnste,das wirklich Unverzeihliche ist nicht der geistige Dünnpfiff,der hier abgesondert wird,sondern die unglaubliche Dämlichkeit, nicht langsam zu bemerken,wie er damit die Mühlen der Blauen in den Turbogang dreht und das ich wiederum gezwungen bin,geistige Underperformer zu finanzieren.Ich empfinde das als Beleidigung meines Intellekts.Im Übrigen passen aber die grüne Staatskirche und Mr.Systemtrompete perfekt zusammen,die Kirchenadministratur ist nämlich alles andere als blöd und bedient sich gerne solcher Trottel, um ihren Klingelbeutel zu füllen.Und Gott selbst.Der hält es vermutlich mit Clint Eastwood: Gott hasst Idioten wie ihn.

Thomin Weller / 28.06.2023

Der Bogen ist überspannt und bricht. Nun fällt es den GEZ-MSM Hass und Hetzern selbst auf die Füße. “Hamburger Polizei ermittelt wegen Mini-Plakat. Vorgestellt wurde das Kampagnenmotiv im April 2023 in Erfurt (Thüringen), begleitet von Presse und in Anwesenheit von SPD-Landtagsabgeordneten. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Paragrafen 188 Strafgesetzbuch Beleidigung einer Person des politischen Lebens. Gleichzeitig “Star verlässt die „Heute-Show“ wegen deren politischer Einseitigkeit”. Das Maß, alle Andersdenkende als Nazi zu bezeichnen, ist voll.

Peter Meyer / 28.06.2023

Ich glaube, es war die gelernte Sozialistin, die 16 Jahre Bundeskanzler spielte, die sagte sinngemäß: „Selbstverständlich gibt es Meinungsfreiheit, aber dann muß man auch den Gegenwind ertragen können.“ Ist halt für die, die in einer Blase leben, schwierig, Gegenwind auf Twitter zu ertragen, wenn in der Vergangenheit jeder Widerspruch gemeldet und der Widersprecher gesperrt wurde. - Und auf einmal sagt ein Kind: „Der Kaiser ist intellektuell nackt.“ Und die anderen intellektuell Nackten stürzen sich auf das unverschämte Kind, auf das es selbst und niemand sonst mehr die Wahrheit ausspricht.

Ferdinant Katz / 28.06.2023

Im Grunde, gehörten an seinem Wohnort, Flyer in Geschäften und Supermärkten verteilt, ihn als Person zu boykottieren, ihn also nicht mehr zu bedienen und ihn qua Hausrecht hinaus zu komplementieren. Sicher, man kann heute alles im Internet bestellen, aber im eigenen Umfeld, persona non grata zu sein, wäre für diesen Widerling vielleicht sogar heilsam…denn auch das “nicht ausstehen können” eines anderen ist von der Meinungsfreiheit gedeckt. In Sonneberg, brauchen er und seinesgleichen, sich freilich nicht mehr blicken lassen und ich wage zu behaupten, in absehbarer Zeit, in vielen Teilen der Republik auch nicht mehr. “Mitarbeiter des ÖRR und Parteimitglieder des Bündnisses Anti-Demokratischer Alt-Parteien” werden hier nicht bedient” Gruß der böse Nazi, dem der Laden gehört!

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