Rüdiger Stobbe / 18.05.2021 / 10:00 / Foto: Doenertier82 / 10 / Seite ausdrucken

Woher kommt der Strom? Woche 18 – Was für ein Wetter!

Feinstes Aprilwetter (Abbildung) zeichnet die 18. Analysewoche aus. Viel Wind und viel Sonne wechseln sich ab. Aber auch viel Wind UND Sonne sind zu beobachten. Insgesamt eine Woche, die den Stromkunden eine Menge Geld (Abbildung 1) kostet. Ist zu viel Strom im Markt, muss dieser billig abgegeben, verschenkt oder gar mit einem Bonus versehen werden. Ist zu wenig Strom vorhanden, muss dieser teuer importiert (Abbildung 2) werden. Es ist immer das gleiche Spiel, welches heißt: Das Wetter und damit die regenerative Stromerzeugung mittels Wind- und Photovoltaikanlagen richtet sich nicht nach dem Bedarf der Stromkunden. Das Regulativ bilden die konventionellen Stromerzeuger (Abbildung 3), die in dieser Woche wieder mal besonders viel zu tun hatten. Mehr als sonst. Denn es ist immer mehr als genug zu tun, um Strombedarf und regenerative Stromerzeugung in Einklang zu bringen.

In die Webseite www.stromdaten.info wurde ein neues, sehr mächtiges Analysetool integriert. Beliebige Zeiträume können nicht nur nach diversen Kriterien untersucht werden. Es werden auch die entsprechenden Zeiträume der Vorjahre angezeigt. Auf einen Blick kann sofort ein Vergleich der Zeiträume vorgenommen werden.

Die aktuelle Analysewoche ist voreingestellt mit den Werten Import/Export. Sie sehen, dass mit jeder MWh Strom, die per Saldo exportiert wurde, unter dem Strich 1,75 €/MWh Bonus mitgegeben wurden. Welche Länder profitiert haben, wird sichtbar, wenn die einzelnen Länder über das Dropdown-Menü aufgerufen werden. Gleichzeitig werden in den übrigen Ergebnisfeldern die jeweiligen Werte der Jahre 2016 bis 2020 ausgeworfen. Eine Entwicklung wird sicht- und beschreibbar.

Mit einem Klick auf das Kästchen „Stromerzeugung und Bedarf“ werden diverse Werte zusätzlich angezeigt. Diese können mittels Dropdownmenü verfeinert werden. Mittels Klick auf eine Zeile wird diese „unterlegt“, was die Jahres-Vergleiche erleichtert. Die Tagesvergleiche werden ab sofort in die Tagesanalysen integriert und sind wesentlicher Bestandteil der Analyse. Bitte immer einen Blick darauf werfen. Der Kurzkommentar wird mit Fakten unterlegt und verständlicher.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit der angenommenen Verdoppelung und Verdreifachung liegen unter Abbildung 5 ab. Mit Abbildung 6 haben Sie wieder die Möglichkeit, Ihr eigener Energiewender zu werden. Die Ausführungen von Prof. Claudia Kemfert finden Sie nochmals unter Abbildung 7.

Tagesanalysen

Montag, 3.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,14 Prozent, davon Windstrom 27,7 Prozent, Solarstrom 17,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,54 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Wochenanfang startet mit zwei Stromlücken, die hochpreisig geschlossen werden müssen. Die konventionelle Stromerzeugung versucht nicht ernsthaft, die Lücken zu schließen. Zu groß wäre der Überschuss über Tag. Der Handelstag.

Dienstag, 4.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,43 Prozentdavon Windstrom 57,35 Prozent, Solarstrom 9,29 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,80 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute wird viel regenerativer Strom erzeugt. Rumms, da gehen die Preise teilweise Richtung 0 €/MWh. Die Konventionellen erzeugen die zwecks Netzstabilität notwendigen 20 GW. Weniger geht nicht. Der Handelstag.

Mittwoch, 5.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,96 Prozentdavon Windstrom 50,78 Prozent, Solarstrom12,27 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,91 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Viel Windstrom, viel Solarstrom. Viel zu viel Strom. Strom, der mit Bonus verschenkt werden muss. Die Konventionellen bleiben am unteren Limit 20 GW. Bis zum Abend. Um 22:00 Uhr tut sich sogar eine Bedarfslücke auf. Der Handelstag.

Donnerstag, 6.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,47 Prozentdavon Windstrom 26,28 Prozent, Solarstrom 11,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung nimmt über Tag massiv ab. Die PV-Stromerzeugung ist ohnehin nicht stark. Ab Mittag ergibt sich eine erhebliche Stromlücke, die richtig Geld kostet. Die Konventionellen kommen nicht nach. Der Handelstag

Freitag, 7.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 52,94 Prozent, davon Windstrom 25,66 Prozent, Solarstrom 14,68 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,60 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch in der Nacht muss Strom importiert werden. Über Mittag ist viel Strom vorhanden, der exportiert wird. Am Abend wieder eine Stromlücke. Die Konventionellen kommen nicht nach. Sie fahren eine ruhige Linie und nehmen die Stromlücken in Kauf. Der Handelstag.

Samstag, 8.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 63,31 Prozent, davon Windstrom 25,36 Prozent, Solarstrom 23,41 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,55 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Zum Einstieg ins Wochenende wenig Wind, viel Sonne und geringer Bedarf. Dennoch morgens und abends Stromlücken, die im Verhältnis zum Exportstromertrag teuer geschlossen werden. Konventionell wird die Stromerzeugung über Tag ans untere Limit gebracht. Die Lücken können ohne erheblichen, ökonomisch unsinnigen Aufwand nicht geschlossen werden. Der Handelstag.

Sonntag, 9.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,37 Prozent, davon Windstrom 38,44 Prozent, Solarstrom 24,95 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,97 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der geringe Bedarf am Sonntag in Verbindung mit starker regenerativer Erzeugung lässt die Stromerzeugung in Deutschland mal wieder zu einem Verlustgeschäft werden. Die konventionellen Stromerzeuger liefern die notwendigen 20 GW (Netzstabilität). Der Handelstag. Ein ganz schwarzer Handelstag in Sachen Strom. 

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

 

Rüdiger Stobbe betreibt seit über 5 Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.

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Leserpost

netiquette:

Dr.Helmut Rüberg / 18.05.2021

Bitte nicht nachlassen, die Zahlen zu ermitteln. Ich studiere jede Veröffentlichung genauestens. Fakten statt ideologisches Gequatsche. Kleiner Hinweis: die Datumsfelder für den Jahresvergleich sind zu klein.

Thomas Brox / 18.05.2021

Die beiden Tools stromdaten.info, energy-charts.info sind echt stark. Aber es wird leider nichts nützen. Die realitätsfremde deutsche Gesellschaft interessiert sich nicht mehr für Fakten. Die Energiewende mitsamt dem Klima-Irrsinn wird in einem wirtschaftlichen und sozialen Desaster enden (siehe BVerfG Urteil und die bevorstehende Machtübernahme der Grünen). In einem Leserkommentar in der NZZ hat vor ein einigen Tagen ein User abgeschätzt, dass sich der Stromverbrauch mehr als verdoppelt, wenn die geplanten Maßnahmen umgesetzt werden (E-Mobilität, Heizungen, Verbot des inländischen Flugverkehrs). Ich habe die Daten nicht überprüft, aber ich halte das Ergebnis für plausibel. Als ob das nicht genug Irrsinn wäre, werden die konventionellen Kraftwerke auch noch abgeschaltet. ++ Die Emissionen Chinas machen laut einer aktuellen Studie 27% des weltweiten CO2-Ausstosses aus. USA 11%,  Indien liegt mit 6,6% auf dem dritten Platz, siehe [NZZ: China überholt mit Emissionen erstmals alle Industrieländer zusammen]. Deutschland produziert höchstens 2% der Emissionen. Der Anteil der deutschen Bevölkerung an der Weltbevölkerung beträgt 1%. Die Emissionen von Asien und Afrika steigen weiter an.

Hjalmar Kreutzer / 18.05.2021

Vielen Dank, Herr Stobbe!

A. Ostrovsky / 18.05.2021

Teil4: Die Erzeugung des überschüssigen Stromes und sofortigen Verbrauch setzt voraus, dass Großverbraucher schnell an das Energieaufkommen angepasst werden können. Der Vorteil: Die Stromkunden müssen nicht für nicht erzeugten Strom bezahlen, sondern der Überschuss würde einer wirtschaftlichen Verwendung zugeführt. Allerdings ist es dann wieder Unsinn, den Haushalten und der Industrie diese Steuerbarkeit zu zu muten. Wir erleben gerade wieder eine Hype, “Internet der Dinge”, “Smartmeter” die nur mit technischem Brimborium ein bedingt unsinniges Problem lösen sollen, aber vermutlich nicht können. Die schnell steuerbaren Großverbraucher MÜSSEN GESCHAFFEN werden, als Teil der Energiewirtschaft, die durch elekrtochemische Prozesse (eine Batterie ist übrigens auch nur ein elektrochemisches Gerät) den Energie-Überschuss zeitsynchron in synthetische Energieträger umwandeln. In diese Richtung geht “Wasserstoff”, aber der reine gasförmige Wasserstoff ist durch seine Eigenschaften als Speichermedium uneffizient. Ich spare mir die Rechnung, ob für die Verflüssigung durch Druck und extreme Kühlung nicht sogar mehr Energie aufgewendet werden muß, als im Wasserstoff selbst enthalten ist. Diese Anlagen können prinzipiell nicht unserer Idee von Effizienz genügen und sind damit wirtschaftlich nicht möglich. Trotzdem sind m.E. die anderen beiden Lösungen ausgereizt und nur die dritte bietet Entwicklungschancen, die auch eine weitere Steigerung der “erneuerbaren” Kapazitäten und ihres Wirkungsgrades erlauben kann. Die eigentliche Begrenzung ist bisher, dass wir mit Strom aus PV, Wind und Wasser aktuell die meiste Zeit nichts anfangen können. Das Konzept der Natur für Versorgungssicherheit, Stabilität und Effiziez lautet aber “Überangebot der Kapazitäten”. Men nennt das “Die Fülle der Natur”. Wir haben uns Regeln und Technologieen und Gewohnheiten geschaffen, die diesem Prinzip nicht entsprechen und die nun sogar den Ausbau der Erzeugungskapazitäten behindern.

A. Ostrovsky / 18.05.2021

Teil3: Drei Lösungen liegen auf der Hand, um Erzeugungskapazitäten und Verbrauchs-Gewohnheiten/Erfordernisse zusammen zu führen. Alle drei sind noch weit weg von einer optimalen Nutzung. (Der Ausbau der Grundlastfähigen Erzeuger, löst nicht das Problem. Dazu sind schnell steuerbare Systeme nötig. Grundlastfähige Erzeuger sichern die Wirschaftlichkeit auf Erzeugerseite, zu Ungunsten des Gesamtsystems) 1) Speicherung der Energie mit hohem Wirkungsgrad. Der Letzte der in Deutschland Pumpspeicherwerke konzipieren ließ, hieß Erich Honecker. Unter dem Argument, dass da der Wirkungsgrad zu gering ist, konzentriert man sich auf andere Techniken, Batterien, “Wasserstoff”,... die in der Gesamtbilanz versprechen, ökonomisch effizienter zu sein. Speziell bei Wasserstoff bezweifele ich, dass dort der Wirkungsgrad überhaupt den der Pumpspeicherwerke erreichen wird. Die Verengung des Speicherproblems auf den Fahrzeugbau, zerstört die letzten Hoffnungen, das Gesamtproblem Energie irgendwie positiv beeinflussen zu können. 2) Abschaltung der zeitlich unstabilen Erzeuger, wenn kein Bedarf ist. Das führt zu Unwirtschaftlichkeit, die volkswirtschaftlich zu Unsinn führt, wenn man dem Erzeuger den Verlust ausgleichen will. Das Ergebnis heißt EEG und jeder begreift, dass es pseudo-marxistischer Blödsinn ist, die Stromkunden für nicht erzeugten Strom bezahlen zu lassen. Letztendlich ist die Seehofersche Abstandsregel nur eine Notbremse und man schiebt da Einzel-Proteste vor, die man im Zweifelsfall erst geschürt hat, um ein politische Argument gegen den Ausbau zu haben. Leider hat sich das verselbständigt und verhindert nun auch den Ausbau eines hocheffizienten Höchstspannungsnetzes, besonders in Bayern. Damit ist die Idee des Batterie-Autos gestorben, weil die Netzkapazitäten überhaupt nicht reichen. Die Nicht-Lösung ist eine Grenze für “erneuerbaren Strom”. 3) Erzeugung des “überschüssigen” Stroms und schnell steuerbare Verbraucher, um den Überschuss sofort zu verbrauchen. Bitte Teil4.

A. Ostrovsky / 18.05.2021

Teil2: Bezogen auf den Apfelbaum: Unser Verständnis von Effizienz hat uns (nach langen Jahrhunderten mit Wasserrädern und Windmühlen) in die fossilen Energieträger getrieben. Wind und Wasser waren nicht zuverlässig genug. Nun ist Energie mehr als Elektroenergie, auch wenn der Strom sehr kostengünstig über größere Strecken transportiert werden kann und durch Technologien der Umformung an ziemlich jeden Verwendungszweck angepasst werden kann. Bei E gibt es einen starken Tages- und Wochengang und eine starke Abhängigkeit von Jahreszeiten. Leider läßt sich Elektroenergie nur schlecht speichern. Alle Versuche, Wind, Sonne und Wasserkraft an unsere Verbrauchsgewohnheiten anzupassen, sind bisher gescheitert und das ist der Kern des Gejammers, das man im ganzen Land hört. Was hatten Sie denn da erwartet? Jetzt schreien alle “Grundlast” und wollen Kernkraftwerke. Die Grundlast ist aber nur das Minimum unserer Verbrauchsgewohnheiten, es ist etwas “Gemachtes”. Unsere Gesellschaft, so wie sie aktuell ist, ist nicht in der Lage, ihre Verbrauchsgewohnheiten an das Energieangebot anzupassen. Ich glaube auch nicht, dass es überhaupt möglich ist. Die Energieerzeuger müssen deshalb an den Bedarf angepasst werden, schnell und mit großer Dynamik. Früher brannten im Supermarkt auf der grünen Wiese auch am Sonntag und jede Nacht alle Lichter. Ich weiß nicht, ob das heute noch so ist, aber das ist der Versuch, den Verbrauch durch Verschwendung an das Angebot anzupassen. Da ist die Idee, schnell steuerbare Erzeuger (PV, Wind, Wasserkraftwerke) bei Bedarf zuzuschalten, schon intelligenter. Das macht diese Anlagen aber unwirtschaftlich. Jedes Geschrei nach Grundlastkraftwerken, verschlechtert deren wirtschaftliche Bilanz nur. Das grüne EEG ist der Versuch, den zeitweisen Betrieb dieser Anlagen für den Betreiber der Anlagen wirtschaftlich zu machen, indem man nicht erzeugten Strom bezahlt. Das ist ein Irrwitz, an dem NICHTS marxistisch ist.

Dietmar Richard Wagner / 18.05.2021

Die Syntax der verlinkten Abbildungen scheint nicht korrekt zu sein: abbildungen-mehr-zum-artikel-vom18-5-2021 . -> Seite wurde nicht gefunden

A. Ostrovsky / 18.05.2021

Herr Stobbe, Ihre Mühe in Ehren, die konkreten Details eines Problems in allen Einzelheiten darzustellen. Aber wäre es nicht doch langsam an der Zeit, das Problem selbst einmal zu benennen? Es liegt in unserem (neoliberalen) Verständnis von Effektivität. Wir wollen die Natur an unsere dogmatischen Regeln anpassen und erfinden dazu ein ökonomisch-technologisches Gebilde aus starren Regeln. Die Naturgesetze sind aber Natur, nicht Jurisdiktion. Sie lassen sich nicht biegen. Ob man das nun, wie Herr Trittin ehedem, aus pseudo-marxistischer Sicht lösen will, oder wie Sie und andere aus pseudo-marktwirtschaftlicher ist egal. Die Natur richtet sich nicht nach unseren Regeln, weil wir die Effektivität falsch verstehen, vom Grundansatz her, und weil unsere ökonomischen Regeln dieses falsche Verständnis von Effizienz abbilden und deshalb falsch sind. Aber die Regeln der Betriebswirtschafts-Leere sind das Wort Gottes, an dem man nicht rütteln darf. Schauen Sie einen Apfelbaum an. Er treibt viel mehr Blüten, als er Äpfel tragen kann. Überall arbeitet die Natur mit ÜBERKAPAZITÄTEN, aber angepasst an die Rahmenbedingungen, z.B. die Jahreszeiten. Unsere Vorstellung, mit möglichst zusammengekürzten Kapazitäten eine möglichst große Anpassung an die Erfordernisse zu erreichen, ist grob falsch. Sie resultiert aus einer infantilen Anwendung der Mathematik. Selbst die Forstwirtschaft zu monarchistischen Zeiten war noch naturnah. Man pflanzte viel mehr Bäume, als jemals groß werden können, ließ die stehen, die am kräftigsten waren und hat die schwachen entfernt. Das Ergebnis der geschickten Vermarktung der ausgesonderten Tannen kennen wir als Weihnachtsfest, heidnisch-neoliberal, aber nicht christlich. Uns weil man eine Begründung brauchte, wieso die Menschen diese ausgesonderten Bäume kaufen sollen, hat man ihnen den Weihnachtsmann aufgebunden, an den nur die Kleinsten wirklich glauben. Was das nun mit unserem Energiproblem zu tun hat, schreibe ich in einem folgenden Kommentar (Teil2).

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