Gerardo Raffa, Gastautor / 28.08.2023 / 15:00 / Foto: Pixabay / 8 / Seite ausdrucken

Der SRF und die „Jüdischen Neonazis“

Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Christen weltweit kontinuierlich zu. In Ländern wie Nigeria oder Pakistan ist die Christenverfolgung besonders ausgeprägt. Von all dem erfährt man beim SRF jedoch nichts, stattdessen wird ausgerechnet Israel zur Hochburg der Christenfeindlichkeit gestempelt.

Laut einem Bericht der Katholischen Nachrichten-Agentur von Afrika (ACI) wurden allein in Nigeria im Jahr 2021 jeden Tag im Durchschnitt 17 Christen wegen ihres Glaubens getötet. Open Doors spricht von 13.000 zerstörten Kirchen und 43.000 getöteten Christen in zwölf Jahren. Wenig bis gar nichts hört man dazu im Schweizer Radio und Fernsehen (SRF).

Seit Jahren nimmt die Gewalt gegen Christen weltweit kontinuierlich zu. Im aktuellen Weltverfolgungsindex des internationalen Hilfswerks für verfolgte Christen, Open Doors, zeigt sich über die vergangenen Jahre ein ständiger Anstieg.

Vor wenigen Tagen wurden die Häuser von rund 100 christlichen Familien sowie ein Großteil der christlichen Kirchen in Jaranwala in Pakistan bei Ausschreitungen beschädigt oder zerstört. Nichts darüber findet sich bei SRF, dem Schweizer Radio und Fernsehen. Tausende extremistische Muslime zündeten Bibeln an, zerstörten Kirchen und christliche Wohnhäuser. Viele Christen sahen sich zur Flucht gezwungen. Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Pakistan den 7. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Israel wird auf dem Weltverfolgungsindex nicht aufgeführt. Wohl aber die „Palästinensergebiete“, auf Platz 57 von 76.

„Hebräische Neonazis“

Trotz aller dieser Fakten ist es dem Schweizer Radio und Fernsehen wichtiger, einen über fünf Minuten langen Beitrag über „Gewalt gegen Christen in Israel“ auszustrahlen. In dem Bericht kommt es sowohl von der Moderatorin als auch der interviewten Theologin und SRF-Journalistin Judith Wipfler dann zu pauschalen Aussagen wie „eine Entfesselung antichristlicher Gewalt“, „antichristlicher Hooliganismus“, „antichristliche Terrorakte“, „Rechtsradikale“ oder sogar, wie von der deutschen Theologin Wipfler propagiert: Man dürfe diese Leute auch „jüdische oder hebräische Neonazis“ nennen. Schließlich habe das der israelische Schriftsteller Amoz Oz schon gesagt. Als ob es, weil das Amoz Oz gesagt hat, dadurch besser wird?

Ja, es gibt in Israel das Phänomen, dass eine kleine Minderheit von Juden Christen schlecht behandelt, anspuckt oder sogar mit Gewalt in Form von Kirchenschändungen, Graffitis oder ähnlichem vorgeht. Das ist absolut verabscheuungswürdig und nicht tolerierbar.

Der israelische Staatspräsident Isaac Herzog hat denn auch kürzlich solche Taten gegen Christen im Heiligen Land verurteilt und zugesagt, dieses Phänomen auszumerzen. Polizeikommissar Kobi Shabtai sagte, dass die Polizei „kreative Maßnahmen ergreift, um all diese kleinen Phänomene auszumerzen, diese Phänomene, die die Gefühle aller Menschen verletzen“.

Im Juni verurteilte der oberste sephardische Rabbiner von Jerusalem die Schikanen gegen Christen in Jerusalem. „Wir haben mit Bedauern von nichtjüdischen Geistlichen gehört, dass einige junge Juden und einige, die vorgeben, gottesfürchtig zu sein, sie mit Flüchen, Gotteslästerungen und mehr verfolgen, wenn sie durch die Straßen der Stadt gehen“, hieß es in einer Erklärung von Rabbi Shlomo Amar. „Zweifellos haben unverantwortliche Menschen, die die Tora und ihre Wege überhaupt nicht beachten, dies getan. Wir geben bekannt, dass ein solches Verhalten streng verboten ist.“

Der einseitige Ökumenische Rat der Kirchen

Kein Wort davon im Bericht von SRF. Dafür zitierte SRF den Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), welcher behauptetet, dieses Jahr allein habe es 90 „Übergriffe“ gegen Christen gegeben. Um welche Art Übergriffe es sich dabei handelt und woher diese Zahl überhaupt stammt, ist nicht bekannt, dokumentiert oder gar nachvollziehbar. Dem ÖRK wurde in der Vergangenheit eine einseitige bis antisemitische Haltung gegenüber Israel vorgeworfen. Vor der Vollversammlung 2022 äußerte der Zentralrat der Juden in Deutschland gar die Sorge vor einem „antisemitischen Eklat“. Der ÖRK unterstützt laut Recherchen von Dexter Van Zile direkt oder indirekt auch die antisemitische Israel-Boykottbewegung BDS.

Israel ist der einzige Staat der Region, in dem die christliche Bevölkerung stetig wächst, während Christen in anderen, meist islamischen Ländern rundum verfolgt werden und unter religiösem Zwang stehen. Im Jahr 2007 lebten etwa 3.000 Christen im Gazastreifen, bei einer Gesamtbevölkerung von rund 1.5 Millionen. Im Jahr 2022 betrug die Zahl der Christen im Gazastreifen noch weniger als 1.100. Die Islamisierung des Gazastreifens durch die Terrororganisation Hamas setzt die winzige christliche Minderheit zunehmend unter Druck und wird sie schlussendlich zum Verschwinden bringen. Auch dazu hat SRF nichts zu sagen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Audiatur Online.

Gerardo Raffa ist Redaktionsleiter bei Audiatur-Online und Geschäftsführer der Audiatur-Stiftung.

Foto: Pixabay

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Johannes Hoffmann / 28.08.2023

Du willst leistungsloses high income? Werde Mitglied der Bundesregierung….... Solche Vorbilder wirken sich aus, überall.

W. Renner / 28.08.2023

Ist wie bei ARD und ZDF, auch beim SRF haben die grün-woken, antisemitischen Salonsozialisten längst den Marsch durch die Institutionen vollzogen. Wie in D, zu Luxusgehältern aus Zwangsgebühren und dabei ohne jede Verantwortung für ihr demagogisches wie dummes Zeitgeistgeschwätz.

sybille eden / 28.08.2023

Der links-grüne Goebbels-Funk unterscheidet sich in nichts mehr von seinem nationalsozialistischen Vorgänger !

S. Marek / 28.08.2023

@ Thomas Szabó, e voilà, die westlichen EU Staaten als Schurkenstaaten, die die “friedliche” Schurkenreligion und deren islamischen Anbeter nicht nur den Vorteil der freien illegale Invasion in eigene Länder fördert und voll unterstützt, sondern auch gleichzeitig die östlichen EU Mitglieder mit Straffen bedroht, da diese dagegen sind,  und die Christlichen Opfer der brutalen islamischen mörderischen Gewalt von der Einwanderung und Schutz ausschließt. Dabei überbieten sich diese West EU Mitglieder mit geheucheltem Kampf gegen Antisemitismus.

Gudrun Meyer / 28.08.2023

Christenverfolgungen interessieren die Journaille “unserer Demokratie” absolut nicht. Sogar in München haben “Allahu akbar”-brüllende Muslime bereits Kirchgänger bedroht und mit Steinen beworfen, wenn auch wahrscheinlich, ohne zu treffen. Kein Wort darüber in den MSM. Christen zählen nicht. Jedes Wort, das diese Leute über echte oder angebliche Christenverfolgungen äußern, wobei sie nie muslimische Beispiele nennen, ist daher automatisch verdächtig, zu einem rein taktischen Manöver zu gehören, das muslimische Minderheitenverfolgungen verschleiern soll. Und zu dem, was deutsche und europäische MSM gegen Israel vorbringen, gehört manchmal ein wahrer Kern, aber es ist, soweit ich es wahrnehmen kann, nie die ganze Wahrheit oder auch nur ein erträglich repräsentativer Ausschnitt aus der ganzen Wahrheit.  Als Grund für den Hass gegen Israel wird immer noch genannt, dass 1948 etwa 900.000 arabische Muslime aus dem seither israelischen Gebiet flohen. Nicht erwähnt wird, dass gleichzeitig genauso viele arabische Juden aus den arabischen Ländern nach Israel flohen und verbliebene Reste 1967 nach Israel vertrieben wurden. Im Kontext wird auch nie erwähnt, dass es seit 1948 auf allen Kontinenten außer Australien schwere ethnische Säuberungen gab. Anders gesagt, die Abläufe um die Gründung Israels herum können unmöglich der Grund für die Feindschaft sein. Es ist also Antisemitismus. Warum, weiß ich nicht, halte aber für möglich, dass der Hintergrund des Antisemitismus ein Intelligenz- und Kulturneid ist, wie auch der anti-weiße Rassismus. Ein AfD-Politiker hat mal eine sehr gute Rede über den Neid als Hintergrund des Antisemitismus gehalten, sonst wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen. Rassismen sind immer Kollektivurteile, darum ist es egal, welche Juden und Weißen garantiert unschuldig an jeder Intelligenz und Kultur sind. Aber das ist leider kein Trost für die Juden, denen einmal mehr Verbrechen, diesmal Christenverfolgungen, in die Schuhe geschoben werden.

Johannes Schuster / 28.08.2023

Ich möchte diesen Artikel zum Anlaß nehmen auf einen Umstand hinzuweisen: Deutsche unterliegen der Johanna - Haarer -Konditionierung auf eine gehorsame Seelenkälte. Welche Wirkung hat die also eingeschleppte Haarer - Erziehung auf die Schweiz ? Man sollte das mal untersuchen ! Danach sollte man untersuchen, welche Rolle der schweizer Minderwertigkeitskomplex in der Mimikry - Neurose spielt, das Deutsche immer aneifern zu müssen. Ich bin in der Schweizer Gesellschaft maßgeblich groß geworden und dieses Ehrerbietige gegenüber den Herren aus Großdeutschland, dieser Komplex der holperigen Mundart gegenüber dem Säbeldeutsch, das entfaltet ganze Urwälder an Verflechtungen und eine Flora an Intoxikation. “Else Schneider”, das blonde Gift in den Tälern der Eidgenossenschaft, es ist nicht bloß eine Kollegin oder eine Deko, das Etwas wirkt und zwar immer fürs “Reich”, so oder so.

Franz Klar / 28.08.2023

“Dem ÖRK wurde in der Vergangenheit eine einseitige bis antisemitische Haltung gegenüber Israel vorgeworfen. Vor der Vollversammlung 2022 äußerte der Zentralrat der Juden in Deutschland gar die Sorge vor einem „antisemitischen Eklat“. Sind belastende Flugblätter aufgetaucht ?

Thomas Szabó / 28.08.2023

Wir Europäer sollten endlich konsequent die Einhaltung der Menschenrechte einfordern. Schurkenstaaten, Schurkenreligionen, Schurkenvölker sollten keinerlei Unterstützung & Hilfe erhalten. Selbst dann nicht, wenn sie in Not sind.

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