Ramin Peymani, Gastautor / 27.05.2022 / 14:00 / Foto: Pixabay / 22 / Seite ausdrucken

„The Deal“: Blick in eine dystopische Zukunft

Der soeben erschienene Film „The Deal“ ist ein Meisterwerk der Produzenten von „Independence Day“. Verstörend real wirkte das Gezeigte angesichts der letzten beiden Jahre, und mich beschlich das Gefühl, hier werde eine düstere Zukunft beschrieben.

Am Wochenende war ich zu einer Welturaufführung eingeladen. In Anwesenheit der Hauptdarstellerin konnte ich den zum ersten Mal gezeigten Film „The Deal“ sehen. Die nur unzureichend mit dem Genre Science Fiction beschriebene Geschichte lässt mich seither nicht mehr los. Handelt es sich bei dem Meisterwerk der Produzenten von „Independence Day“ wirklich nur um eine Fiktion? Verstörend real wirkte das Gezeigte angesichts der letzten beiden Jahre, und mich beschlich das Gefühl, hier werde eine düstere Zukunft beschrieben, von der wir nicht mehr weit entfernt sind. Auch wenn der Film erst in einigen Monaten in die deutschen Kinos kommen dürfte, möchte ich Ihnen den englischsprachigen Trailer nicht vorenthalten.

Die Handlung spielt in der Zeit nach einer Pandemie, die sich die Regierung zunutze gemacht hat, um ihren Bürgern strenge Gesetze zu verordnen. Kern des post-pandemischen Regelwerks ist der „Deal“. Wer ihn mit der Regierung schließt, hat 20 Jahre lang Ruhe, vor allem aber Zugang zu den staatlichen Leistungen, einer Krankenvollversicherung, dem Wohnungsmarkt und einer ausreichenden Lebensmittelversorgung. Wer sich dem „Deal“ verweigert, fristet ein Dasein in Armut, staatliche Repressalien inbegriffen.

Die Gesellschaft ist tief gespalten, die Lager stehen sich feindlich gegenüber. Heruntergekommene, aufgegebene Stadtbezirke, in denen marodierende Gangs Jagd auf Menschen machen, gehören zum Alltag. Es ist eine trostlose Szenerie ohne jede Perspektive. Hoffen dürfen nicht einmal diejenigen, die sich auf den „Pakt mit dem Teufel“ eingelassen haben: Nach 20 Jahren sorgt der implantierte Chip für ihren programmierten Tod, weil sie nach Ansicht der Regierung die knappen Ressourcen der Erde dann lange genug für sich beansprucht haben.

Die Herrschenden gängeln die Menschen

Die perfekt in Szene gesetzte Produktion entfaltet ihre große Wirkung nicht nur aus der beklemmend realitätsnahen Geschichte, sondern vor allem aus dem Zusammenspiel hervorragender Schauspieler, allen voran Emma Fischer. Sie ist der neue Stern am Kino-Himmel, und man wird sie noch in vielen großen Rollen sehen. Die Britin spielt die junge Analyn, die einfach nicht akzeptieren will, dass eine Regierung ihre Mutter und alle anderen Menschen dazu zwingt zu sterben, um Ressourcen zu sparen, während die Herrschenden selbst in einem abgeschirmten Viertel in Saus und Braus leben. Doch was kann sie tun?

Es ist das jahrtausendealte Gefühl der Ohnmacht der Massen gegenüber der Obrigkeit, die für sich ganz eigene Regeln definiert und die Wandlitzer Annehmlichkeiten als ihr gottgegebenes Recht betrachtet. Die Herrschenden gängeln die Menschen, legen ihnen gnadenlose Regeln auf und sanktionieren jegliche Verweigerung des Gehorsams auf das Schärfste. Freiheit gibt es nur noch auf dem Papier und nur noch auf Zeit. Sie wird mit dem sicheren Tod erkauft. Noch sind wir gottlob nicht so weit, aber einige Schritte haben wir auf dem Weg dorthin bereits zurückgelegt.

Corona hat diese Zeitenwende eingeläutet, und es gehört längst zur „neuen Normalität“, dass niemand mehr die bis vor wenigen Jahren noch geltenden Bürgerrechte komplett beanspruchen darf, der sich nicht dem „Deal“ der Regierenden verschrieben hat, sich impfen zu lassen. Wer sich verweigert, bleibt außen vor oder muss unangenehme Prozeduren über sich ergehen lassen. Erst recht gilt dies für das Verlassen des Landes. Zwar wurden die Regeln nun gelockert, doch strickt die Politik bereits an den Verschärfungen für den Herbst. Die Affenpocken sollen es richten, weil eine neue Bedrohung gebraucht wird.

Zum Greifen reales Szenario

Was die dystopische Erzählung des Kinofilms angeht, liegt sowohl der verweigerte Zugang zu direkter medizinischer Versorgung als auch der Ausschluss vom Arbeitsmarkt bereits nah an der Realität. Die unlängst vom Bundesverfassungsgericht durchgewunkene Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen kommt de facto einem Berufsverbot für jene gleich, die den „Deal“ nicht eingehen wollen, ebenso die wochenlange Schließung ganzer Branchen während der Lockdowns. Und auch die Einführung einer Zweiklassenmedizin für Geimpfte und Ungeimpfte wird ja schon seit geraumer Zeit diskutiert, weil die Verweigerer des „Deals“ anderen nicht das Intensivbett wegnehmen sollen.

Bis zur Verknüpfung mit der Zuteilung von Lebensmitteln und Energieressourcen ist es nicht mehr weit. Auch hier beschreiben die Filmemacher ein zum Greifen reales Szenario, dessen Vorboten sich in der politischen Diskussion abzeichnen. „The Deal“ ist ein aufwühlender Film, der aber nicht hoffnungslos macht. Er zeigt, dass totalitäre Systeme nicht unverwundbar sind. Der Film kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus und will an keiner Stelle missionieren. Er setzt vielmehr ein Zeichen gegen immer repressivere Herrschende. Wohl auch deshalb war er den großen Hollywood-Studios zu heiß.Mut und Entschlossenheit helfen den Hauptfiguren, das totalitäre System auszutricksen und ihre Ohnmacht zu überwinden. Das ist die gute Nachricht, die uns alle jeden Tag mit neuer Kraft dem Bösen gegenübertreten lassen sollte, das sich immer unverhohlener unserer Freiheit bemächtigt und so scheinheilig im angeblichen Dienst der guten Sache daherkommt. Für mich ist „The Deal“ einer der wichtigsten Filme des Jahres. Hoffentlich kommt er nicht zu spät.

 

Dieser Beitrag erschien zuerst auf ramin Peymanis Blog Liberale Warte.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Wilfried Grün / 27.05.2022

Das stinkt als würde die adlige Herrenrasse eines Coudenhove-Kalergi fröhlich ihre Auswähltheit (von biblischen Gottesgnaden) feiern. @ Fred Burig, die Führungszirkel (zumindest einige der wesentlichen Entscheider) der ach so gerecht Kämpfenden sind Marionetten der Macht. Zu gut 80 %iger Wahrscheinlichkeit ...

Michael Müller / 27.05.2022

Mir gefällt folgende Formulierung von Ihnen so gut, weil es genau darum in Zukunft gehen wird: “... die gute Nachricht, die uns alle jeden Tag mit neuer Kraft dem Bösen gegenübertreten lassen sollte,  das sich immer unverhohlener unserer Freiheit bemächtigt und so scheinheilig im angeblichen Dienst der guten Sache daherkommt.” Wie sagte Papst Franziskus schon zu Beginn seines Pontifikats? ” Das Böse?Das gibt es schon !!! “ Ich kürze die Sache immer so ab: Die 33er haben das Projekt “Abschaffung des Bösen 1 Teil ” unternommen, wobei sich in den 12 Jahren ihrer Herrschaft mehr Böses ereignete, als sonst in Jahrhunderten, und die 68er vollendeten den 2. Teil. Im Gewand der “Guten” kamen sie beide.

Wolfgang Lipper / 27.05.2022

Mal kurz den Trailer angeschaut: Leider sollte ein Film der Parallelen zur Covid-“Pandemie” (absichtlich oder zufällig) zieht, dann doch keine schablonenhaften Dialoge abliefern wo man als (Kino-affiner) Zuschauer das Gefühl hat diese schon x-mal gehört zu haben. Das wirkt alles so bemüht und dennoch nicht konsequent. Ich sage es mal mit einem Filmzitat: Wenn man heutzutage mit so einem Thema die Menschen erreichen will, muss man sie mit einem Vorschlaghammer erwischen nicht ihnen auf die Schulter tippen. Und das gelingt nur, wenn man Regeln bricht und Grenzen überschreitet. Der Trailer sieht mir eher nach Standard-Genre-Kost aus das irgendwann bei Prime landet.

Heiko Loeber / 27.05.2022

Stefan Riedel / 27.05.2022 “Vielleicht haben wir schon längst virtuelle [ ... ]” // “Haben”? - Es gibt das neueste Samsung Galaxy samt Handyvertrag und es gibt die rote Pille. Treffen Sie Ihre Wahl: Jetzt!

Michael Schauberger / 27.05.2022

Noch eine Bemerkung: “Independance Day” war ein Propagandafilm, der alles Außerirdische per se schlecht machte und die USA in strahlendem Glanz erleuchten ließ (wie die Medien dies aktuell bei Rußland & Putin machen). Darauf sollte man nicht stolz sein. Manchmal wünsche ich mir eine Rasse wie die Vulkanier, um so manchem Menschen mal wieder zu zeigen, was Respekt, Ehrfurcht & Demut bedeuten.

Ludwig Luhmann / 27.05.2022

@Patrick Meiser / 27.05.2022 - “(...) Ich hätte eigentl. erwartet, daß hier auf der Achse ein bißchen tiefgründiger über das WEF 2022 berichtet würde, es mag sich jeder selbst seine Gedanken machen, warum dies nicht der Fall ist.”—- Nun, immerhin wurde also schon tiefgründig berichtet. Was aber meinen Sie mit “tefgründiger”? Könnten Sie mal kurz an einem WEF-Thema Ihrer Wahl vorführen, was sie mit “tiefgründiger” meinen?

Michael Schauberger / 27.05.2022

Es wird doch bereits darauf hingearbeitet, daß Energie & Lebensmittel rationiert werden können. Dies begründet man dann mit der Ukraine-Krise, ungeachtet der Tatsache, daß die Knappheiten mit widerrechtlichen Sanktionen hausgemacht sind. Alles läuft nach Plan. Übrigens ist das nix Neues: Mit “In Time” gab es mal einen ähnlichen Film. Die Menschheit hatte alle Krankheiten besiegt und jedem ein System implantiert, welches mit Zeit, Lebenszeit, aufgeladen werden konnte. Nur, wer einen verläßlichen Job hatte, der von Tag zu Tag dafür sorgte, daß die eigene Uhr nicht ablief, kam über die Runden und hauste ebenso in heruntergekommenen Vor-Bezirken, während im Kern die Mächtigen mit hunderten von Jahren quasi nie ihr Ende zu befürchten haben. Damit einher geht auch die systemimmanente Abhängigkeit: Wer nicht mitmacht und sich dem Regelwerk unterwirft, der stirbt ganz einfach über kurz oder lang. Ein größeres Glücksgefühl als solch ein Szenario kann es für die Clique in Davos wahrlich nicht geben!

Peter Mielcarek / 27.05.2022

Eine Welt, in der man hunderte Millionen verdienen kann, wenn man das Runde in das Eckige tritt, kann gar nicht anders als dystopisch sein. Mit Corona und Ukraine-Krieg und Affenpocken und dann wieder Corona brauche ich übrigens keinen Film, um mich dystopisch zu fühlen. Allein dass der Autor einen Film braucht, um die Dystopie zu erkennen, disqualifiziert ihn - er hat die Wirklichkeit geleugnet. Nun - ich prognostiziere: es wird schlimmer werden. Diese Prognose wage ich, ohne den Film gesehen oder den Artikel gelesen zu haben.

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