Ich glaube, dass dies ein sehr interessantes Buch ist. Mir ist Neid vollkommen fremd. Wo ich mich öfter im Urlaub aufhalte, sehr ich schöne Yachten. Ich sehe sie auf dem Wasser schaukeln und genieße den Anblick. Genauso, wenn ich einen Ferrari, Lamborghini oder gar Bugatti sehe. Bella macchina ist alles, das mir entfährt. Jemand hat eine größere Karriere gemacht als ich. Es liegt mir vollkommen fern, ihn zu beneiden. Schließlich war ich auch manchmal etwas faul oder zumindest lethargisch. Ich verstehe nicht, wie man neidisch sein kann. Falls Cage neidisch auf Beethoven war, hatte er einen gehörigen Knall. Warum ist sie denn so schön, seine Musik? Auch weil er litt. Keine Frau, unerfüllte Lieben, zunehmende Taubheit. Bach muss ebfs. gelitten haben. Von ca. 20 Kindern starb die Hälfte. Mahler komponierte noch wunderbarer, als seine eine Tochter starb. Monet und Renoir waren bettelarm. Als Monet wohlhabend wurde, malte er nur noch langweilige Seerosen und Renoir Gabrielle, seine Mätresse, fast ausschließlich. Picasso und Chagall, endlich berühmt, schufen hauptsächlich Keramiken. Aus dem geregelten und vorgegebenen Leben heute kann keine wirklich große Kunst mehr entstehen. Vielleicht erfand Christo daher die Verhüllung. Und Goethe: Am besten in der unerfüllten Liebe zu Lotte von Stein. Oder Heine: Gestorben an Lues III. Rilke: Unerfüllte Lieben. Mozart: Arm und gemobbt von Salieri. Das Perfekte gibt es nicht. Im Mangel waren sie groß, und ihre Zeit hatte mehr Geschmack insgesamt. Seit 1914 wird peu à peu alles zerstört. Es wird dabei übersehen, wie sehr die Großen litten. Schumann Selbstmordversuch, viel Tbc. Novalis daran verreckt mit ca. 30 J., Schiller evtl auch, mit 45 J. Fazit: Cage war dumm. Ich bin nicht dumm, weil ich nicht neidisch bin. Und differenziert - hilft gegen Ideologie aller Art. Schöne Grüße, werde es kaufen.
“Ein tiefliegender Neid” dürfte wohl in den meisten Fällen die Faszination für linke Ideologien erklären, insbesondere im universitären Betrieb. Begreifen sich doch jene als Elite. Ein nicht unwesentlicher Teil sieht sich in der misslichen Lage einer “Kluft zwischen dem eigenen Wollen und dem eigenen Können”. Das wird sich noch verstärken, je mehr die Anforderungen, die zum Zugang an Hochschulen berechtigen, herabgesetzt werden.
Heißt nicht umsonst, der Neid der Besitzlosen. Neid ist die böse Schwester des Erfolgs.
Als der Musikproduzent Suvi Raj Grubb dem Dirigenten und Komponisten Otto Klemperer vorgestellt und vorgesetzt wurde, fragte Klemperer: “Kann der Partitur lesen?” Der Umgang mit den Partituren John Cages bereitet heute weniger Schwierigkeiten als in früheren Jahren, da sie als “unspielbar” galten, Sie zählen heute zum Repertoire. “So gesehen war Cages Erfolg sehr bescheiden im Vergleich zum Erfolg von Bach und Beethoven – zwei Komponisten, die auch ca. 200 respektive 270 Jahre nach ihrem Tod einen phänomenalen weltweiten Erfolg feiern.” Das sind so Sätze, die auch schon Bach - ein fast hundert Jahre lang vergessener Komponist - oder Beethoven über sich ergehen lassen mußten. Kann Herr Dr. Tom Sora Partitur lesen? P.S. Einige Klavierstücke von Cage sind wirklich harte Nüsse… Und das berühmteste, “4’33”, hat Thomas Quasthoff im Berliner Maxim-Gorki-Theater gespielt: genial!
Wie sehr muss Cage sich vor denen geekelt haben, die von sich behaupteten, seine “Musik” wirklich gerne zu hören?
Man muss das sportlich sehen: Das Stück “As slow as possible” von John Cage wird derzeit in Halberstadt aufgeführt, Ende wahrscheinlich 2640. So etwas haben Bach und Beethoven nicht draufgehabt!
“Als Kind hab ich zwar Klavier gelernt und übte brav zu Haus; doch über gewisse Stücke kam ich nie hinaus! Dann hab ich auch noch Geige gelernt und übte brav und viel, und dann ist mein Geigenlehrer g’storben und hat mir sein Geld vermacht – unter der Bedingung, daß ich nie mehr spiel‘... Aber etwas mußte ich schließlich tun, also versuchte ich’s als Autor, und ein Verleger, zu dem ich kam, flüsterte mir ins Ohr… (...) Ich geh in Konzerte und Opern hinein und seh mir den Unsinn dort an, den Leuten gefällts und ich komm zu dem Schluss: an Musik ist vielleicht etwas dran. Nur was dran ist, will mir nicht in den Sinn, Weil ich unmusikalisch bin. Die Orgel erklingt und ein Knabenchor singt und der Kontrapunkt tut sich verzweigen, die Pauke zersplittert, der Kapellmeister zittert, und angeblich schluchzen die Geigen. Am Schluß ertönt noch donnernder Applaus; Ich bin der einzige unmusikalische Mensch im Haus…”. (Georg Kreisler, Der Musikkritiker, 1959). Musikkritiker - das wär’ doch was gewesen für unseren Mister Cage…
Das Ganze nennt sich Kommunismus und führt zwangsläufig ins Elend. Aber offenbar kann der Mensch nicht anders, ls immer nur von einem Extrem ins andere torkeln: Der Kapitalismus wird nieder gemacht und an seiner Stelle kommt der Kommunismus. Ein wenig spätetr merkt man, dass besagter Kommunismus in Wahrheit noch viel schlimmer ist, als das Raubtier Kapitalismus und es knallt und an Stelle des ... und wenn sie nicht gestorben sind, so ... Und die Hauptantriebsfeder für das ganze Drama ist - wie der Artikel absolut richtig bemerkt - der gut alte schäbige Neid. Die Krone der Schöpfung ist in Wahrheit ein kleines erbärmliches Mistvieh. Sorry, aber mit 67 sollte mir keiner Gutes über den Homo Sapiens erzählen wollen!
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