Die Konjunkturschwäche sorgt für eine steigende Anzahl von Firmenpleiten in Deutschland.
Die Zahl der beantragten Insolvenzen hat im vergangenen Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,9 Prozent zugenommen. Es gibt keine Anzeichen für eine Trendwende, da die schwache Binnenkonjunktur und strukturelle Herausforderungen die Wirtschaft weiterhin belasten. Im ersten Quartal 2024 wurden 5.209 Unternehmensinsolvenzanträge gestellt, was einem Anstieg von 26,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Immobilienbranche kämpft mit hohen Zinsen und gestiegenen Baukosten, während der Einzelhandel weiterhin unter Druck ist wegen des vor allem während der Coronakrise verstärkten Trends zum Online-Einkauf. Ähnliches gilt für die Vermietung kommerzieller Immobilien, die unter dem anhaltenden Trend des mobilen Arbeitens leidet. Aber auch Wachstumsbranchen wie Reisen und Tourismus sind betroffen, wie die Pleite des Reiseanbieters FTI zeigt.
Eine weitere bekannte Firma, die im Mai Insolvenz anmelden musste, ist der E-Fahrradhersteller Llobe. Das Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen war für die Produktion von preiswerten Elektrofahrrädern bekannt und belieferte Discounter wie Aldi und Lidl sowie Baumärkte wie Hagebaumarkt. Die genauen Gründe für die Insolvenz sind bisher nicht bekannt, es kann aber angenommen werden, dass die Konkurrenz aus China eine Rolle spielt. Llobe ist nicht der erste E-Bike-Hersteller, der mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zuvor waren bereits VanMoof und Prophete insolvent, konnten jedoch gerettet werden.
(Quelle: Merkur)