Peter Grimm / 10.04.2024 / 14:45 / Foto: Pixabay / 32 / Seite ausdrucken

Schöner Wegsehen mit der SPD

Die Thüringer Genossen rufen die Bürger dazu auf, sich das Fernsehduell der Landtags-Spitzenkandidaten aus den beiden stärksten Parteien bitte nicht anzuschauen. Was für eine tolle Wahlkampf-Idee.

In Thüringen wird bekanntlich im September gewählt. Die SPD ist dort zwar noch Juniorpartner der rot-rot-grünen Minderheitsregierung, aber ihre Umfragewerte nähern sich langsam der Fünfprozenthürde. Die Kanzlerpartei hat einen schweren Stand, deshalb muss sie sich natürlich immer wieder etwas Originelles einfallen lassen, um im Wahlkampf Aufmerksamkeit zu erregen. Und das ist den Thüringer Genossen gestern wirklich gelungen. Die überregionale Presse hat über ihre Kampagne „Schalt Dich ein und Voigt gegen Höcke ab“ berichtet, mit der die Genossen dazu aufriefen, sich des Fernsehduell zwischen dem CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt und seinem AfD-Pendant Björn Höcke nicht anzuschauen. „Guck lieber GNTM!“ oder „Guck lieber Wolf of Wallstreet“ empfehlen die Genossen. Oder, wie es das SPD-Blatt Vorwärts schreibt: 

„Die Genoss*innen haben deshalb eine Aktion in den sozialen Medien gestartet und werben mit provokanten Sprüchen für ein alternatives Fernsehprogramm am 11. April. „Statt sich den Abend mit einem schwarz-braunen TV-Duell zu vermiesen, kann man doch auf wunderbare Alternativen ausweichen“, findet Georg Maier. Der Film „Wolf of Wallstreet“ mit Leonardo di Caprio oder die Casting-Show „Germany’s Next Topmodel” (GNTM) sind dabei nur zwei augenzwinkernde Möglichkeiten. 

„Unterhaltsam in der Form. Hart in der Sache. So beziehen wir mit der Kampagne gegen diese unsägliche Ego-Veranstaltung Stellung“, sagt Georg Maier und unterstreicht: „Wir Demokraten müssen hier Haltung zeigen!“

Eine Haltung zeigt man eigentlich durch das Auftreten in einer Debatte und nicht durch den Versuch, sie zu ignorieren. Hätte die SPD sich einem Streitgespräch eigentlich wirklich verweigert, wenn die Genossen von einem Sender zum TV-Duell mit einem AfD-Kandidaten geladen worden wären? Dummerweise zielt das Duell-Format immer auf die Spitzen der beiden stärksten Parteien im jeweiligen Land und davon ist die Thüringer SPD nun einmal ganz weit entfernt. Und jetzt werben sie für Konkurrenz-Fernsehprogramme zu einem Wahlkampf-Klassiker der Großen, weil sie nicht mehr mit im Ring stehen dürfen?

Ja, die Kampagne einer Partei, sich im Wahlkampf eine Diskussion zweier Spitzenkandidaten nicht anzuschauen, hat wirklich einen sehr speziellen Unterhaltungswert.Damit hat die SPD wirklich einen Treffer gelandet und mit wenig Einsatz viel Aufmerksamkeit bekommen. Nur keine, die ihr nützt.

Zudem: Wie wollen die Genossen jetzt noch glaubwürdig darauf reagieren, was CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und sein AfD-Pendant Björn Höcke bei ihrem Duell-Auftritt so vom Stapel lassen. Wer dies kommentieren will, müsste sich ja die Fernsehdiskussion anschauen und damit gegen den SPD-Aufruf handeln. Schade für die Thüringer Spitzengenossen. Aber sie können ja dann statt des politischen Medienereignisses kommentieren, was sie bei „Germany’s Next Topmodel” gesehen haben.

Foto: Pixabay

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Elias Schwarz / 10.04.2024

Wenn ich SPD wäre, würde ich Traumschiff empfehlen.

Hans Bendix / 10.04.2024

Nun, man wird sehen - buchstäblich, ob die Mehrheit GNTM sehen will oder GNMP (aka Germanys next Ministerpräsident).

R. Bunkus / 10.04.2024

Also am 11. April - um wieviel Uhr läuft das Duell? Danke @SPD für die Aktion. Ich würde das Duell sonst verpassen.

Gregor Waldersee / 10.04.2024

So bekommt das Wort Unter-Haltung eine ganz neue Bedeutung. Die unter-irdische SPD mobbt ihre besten Leute raus und hat vermutlich U-Boote der AfD im eigenen Mitarbeiterstab. Bessere Werbung für Höcke kann es nicht geben, man benimmt sich ebenso dämlich wie Welke von der heuteshow. Ich habe dafür nur noch abgrundtiefe Ver-Achtung übrig. Der Weg ins Nichts ist für die Spezialdemokraten hochverdient.

Wilfried Düring / 10.04.2024

Das ist der typische Neid von geborenen Loosern. Das drittklassige Personal von rot-gruenen 5%-Parteien ist nunmal nicht dabei, wenn Spitzenkandidaten von VOLKS-Parteien mit- oder auch gegeneinander diskutieren! Wählt die SPD-Versager und Zensur-Freunde aus den ostdeutschen Landtagen und Kommunal-Parlamenten! - Gut, zum Ärger aller Kriegstreiber soll Schwesig in meinem Bundesland (MV) bleiben!

Ulrich Jäger / 10.04.2024

@Jörg Themlitz, ich habe vorhin auf meinem TV-Gerät “WELT TV” gesucht und bin (da Satelliten-TV) auch fündig geworden. Da lief gerade was ab! Reporter vor Ort in den Wahlkreisen von Höcke und Voigt. Die werden wohl morgen Einschaltquoten haben, von denen Frau Miosga nur noch träumen kann. Es soll auch Menschen geben, die sich selbst ein Bild vom Leibhaftigen machen wollen und wie CDU-Voigt ihn “entlarvt”. Und so wie Frau Hayali bei “Höcke-Freund” Musk fündig wurde, der am 8.8. sein neues Auto präsentieren will (Achtung!! 8.8. = H H = Nazigruß), hat das SPD-nahe Redaktions-Netzwerk herausgefunden, dass morgen der Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald ist. Dann vielleicht doch lieber Herrn Maier folgen und RTL mit Heidi Klum schauen.

Horst Jungsbluth / 10.04.2024

In der SPD muss Alzheimer oder gar Demenz grassieren, wenn man sich so weit vorwagt und dabei vergisst, dass man 1989 in Berlin zusammen mit der AL keinerlei Skrupel hatte, das freie Westberlin durch eine kriminelle Politik so zu destabilisieren, dass die diktatorische SED mit Stasi und NVA wenig Mühe hat, die Halbstadt militärisch zu besetzen. Alles war vorbereitet, denn die DDR war restlos pleite und wollte sich nicht nur das dortige Vermögen aneignen, sondern mit den Bürgern als Geiseln auch Bonn erpressen. Wie die NZZ kürzlich berichtete, wollte man selbst noch 1989 grenznahe Teile von Schleswig-Holstein atomar verseuchen und der Berliner Möchtegern RB Ristock outete sich noch kurz vor dem Mauerfall als Anhänger dieser Verbrecherbande. Er wollte schon Jahre zuvor weg von Bonn und hin zur SED-Diktatur. Er konnte übrigens nur deshalb nicht RB werden, weil er es nicht so genau nahm mit staatlichen Abgabenleistungen. So sind sie eben, unsere Sozialapostel.  Und jetzt hat uns diese Partei mit Faeser eine Innenministerin “spendiert”, die etwas verfolgt, was es gar nicht gibt, aber dafür nicht das, was sich staatsgefährdend ausgebreitet hat und wo nicht wenige Bürger -ich gehöre auch dazu- fest der Meinung sind, dass das alles einer teuflischen Strategie folgt.

Thomas Kurt / 10.04.2024

@B. Zorell: Ist ein eindeutigerer Beweis überhaupt möglich, dass die Genossen den Endzustand totaler geistiger Verblödung nach langem Ringen endlich erreicht haben? Wie auch immer, es ist überaus begrüßenswert und die pure Freude, den Niedergang dieser “Arbeiter"verräterpartei noch erleben zu dürfen.

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