Bei der Diskussion über solche und ähnliche Themen scheint es offenbar nicht vermeidbar zu sein, den religiösen „Glaubensgegenstand“ der „Glaubens-Infizierten“ ins Spiel zu bringen und über IHN zu schwurbeln. Zitat: „das Gott Liebe bedeutet. Es heißt ja, Gott ist Liebe…“ Genauso schwurbelt auch Ratzinger: „Gott ist die Liebe ...“ Dazu schreibt Herr Prof. Dr. Thomas Rießinger: „Gott ist die Liebe, heißt es, und nicht etwa: Gott empfindet Liebe oder Gott ist voll von Liebe oder ähnliches. Nein, er ist die Liebe, muss also mit ihr identisch sein. Gleichzeitig sagt aber der gleiche Johannes, dass Gott die Menschen liebt. 7 Verbindet man beide Aussagen, so folgt daraus, dass die Liebe die Menschen liebt: Man fühlt sich an Heideggers inhaltsleere Erkenntnisse über das Nichts und das Ding erinnert, nach denen das Nichts nichtet und das Ding dingt;...“
Da sind sie wieder, die, die Liebe mit Verliebtsein verwechseln. Jemand der im KZ für einen Anderen in die Gaskammer geht, der hat geliebt. Und das stimmt, niemand hat grössere Liebe. Johannes. Aber in unserer oberflächlichen Konsumwelt reduziert man Liebe auf das Ding zwischen Mann und Frau. Armselig.
Liebe- Wahrheit - Schönheit : diese zusammen sehe ich in der Trinität , dem christlichen Credo. Ich glaube, dass hierin der Sinn und die Erfüllung unseres nicht nur (ausschließlich) stofflichen menschlichen Lebens liegt.
Bin heute früh aufgestanden und habe mich gewaschen. Ein Vogel setzte sich af die Fensterbank.
Was ist Liebe? „Gott ist Liebe!“ (1. Johannesbrief 4,8) Wie liebt Gott? „Größere Liebe hat niemand, als die, wenn einer sein Leben lässt für seine Freunde“ (Jesus in Johannes 15,13) Wo finden wir also die wahre Liebe? Nur bei dem, der für unsere Schuld gestorben ist, auferstand und auf unsere Gegenliebe sehnlichst wartet: Jesus Christus!
Liebe ist nicht definierbar. „All you need is love“ kann man getrost mit „Uah uah“ übersetzen.
„Naja, ich würde mal sagen, das ist überhaupt die Grundvoraussetzung für die Annahme, dass Gott Liebe bedeutet.“ Wenn religiöse Grundeinstellungen in Gedankengänge einfließen, verlieren Gedanken ihre Klarheit und Logik. Es ist wie das Gießen einer klebrigen Soße in ein klares, sich zielgerichtet bewegendes Wasser. Als religiöser Mensch fühlt man sich dann wohl, weil man sich wieder in seiner gewohnten Gedankenwelt befindet, die man zu seiner geistigen Heimat erkoren hat. Doch das Ergebnis ist, in Dummheit gefangen zu sein. Gedanken sind kein Ziel, stellen keine Liebe dar, sondern sind nur Mittel zum Zweck. Der Zweck besteht darin, das Leben zu meistern. Gott ist kein Wesen. Es gibt etwas, was sich logisch nicht vollständig erklären lässt. Es betrifft den Ursprung der Welt, dem Verständnis ein zeitlich begrenztes Leben zu führen, dem Erfassen der tieferen Logik, die dahinter steht. Das kann man, wenn man will, Gott nennen. Da tausende Jahre menschlicher Existenz nicht ausgereicht haben, zu klären was „Gott“ ist, sollte man sich davon verabschieden, es gedanklich erfassen zu können. Sinnvoller ist es, die Gedanken einmal zur Ruhe kommen zu lassen, um Abstand von ihnen zu gewinnen und vielleicht einen Hauch davon zu spüren, was jenseits der Gedanken liegt. Dazu braucht man einen klaren, unvoreingenommen Geist. Mit religiösen Überzeugungen bekommt man das Gegenteil davon.
Die Entwicklung von Liebesfähigkeit und die Bewusstwerdung des Wahren mögen sich gegenseitig bedingen, das Eine kann ohne das Andere nicht. Fehlt das Eine, kann auch das Andere nicht sein. Ein liebesunfähiger Mensch kann wohl auch die Wahrheit nicht leben. Ein Mensch, der in der Wahrheit steht, muss wohl lieben. Wer nicht ahnt, was Wahrheit ist, fragt wohl mit Pontius Pilatus : „Was ist Wahrheit?“. Er verweilt im „nicht-propositionalem Raum“. Durch sein Festhalten am „Konkreten“, das einzige Fundament des Atheisten, bleibt ihm womöglich die Erkenntnis des Wichtigeren (der Wahrheit) verwehrt. Jedoch muss auch der „Religiöse“ aufpassen, dass er nicht an der Oberfläche, an Ritualen, an Äußerlichkeiten festhält, die wiederum nur „das Konkrete“ ersetzen. Ob er sich auf dem richtigen Weg befindet, erkennt er möglicherweise an seiner eigenen Liebesfähigkeit. Das könnten die Früchte sein, an denen man ihn erkennt.
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