Achgut.tv / 18.04.2024 / 10:00 / 14 / Seite ausdrucken

„Es geht nicht um das Wohl der Wähler“: Stefan Homburg im Interview

Der Professor für Öffentliche Finanzen Stefan Homburg war unter anderem Politikberater unter Theo Waigel, Christian Wulff und Gerhard Schröder. Dann wurde er jedoch zum Corona-Maßnahmen-Kritiker der ersten Stunde und fiel in mediale Ungnade, gleichzeitig wuchs seine öffentliche Bekanntheit und Beliebtheit. Ulrike Stockmann wollte im Zeichen der Corona-Aufarbeitung von ihm wissen, woher er Anfang 2020 den Mut nahm, die Coronapolitik zu kritisieren, wie er nach dieser Erfahrung zum akademischen Betrieb steht und wie er die aktuelle Ampel-Politik bewertet.

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Holger Chavez / 18.04.2024

Sehr treffend war die Homburgsche Beschreibung des Wählers. Der hat wahrlich massig zu tun und kann sich nicht, wie der Politiker, 60 Stunden die Woche um de Polletick kümmern. Er hat also die Qual der Wahl: Welchen dieser deformierten Gestalten gebe ich meine Stimme?  ( Deformiert sind die übrigens, weil der Wähler das goutiert, weil er sich regelmäßig, wegen besagter Prioritäten, reinlegen läßt.)  Und der Wähler ist konservativ: Die Parteien, die jahrzehntelang ganz gut gewirtschaftet haben, können doch nicht plötzlich gegenteilig handeln?!  Die CDU wird’s schon irgendwie wieder richten. Welch ein Illtum. “Der Wähler” begreift nicht, daß es ein Gesetz des menschlichen Zusammenlebens ist, daß Vertrauen immer dann mißbraucht wird, wenn es ein Angebot zum Machtmißbrauch darstellt. Der Mensch strebt nach Selbstwirksamkeit, nach Macht. Er findet, unter gegebenen Umständen, immer Gründe, seine Macht auszudehnen. Wenn die Macht nicht durch Machtkonkurrenz, durch vom Wähler praktizierte Gewaltenteilung eben, begrenzt wird, vergrößert sie sich. Das Prinzip der Gewaltenteilung ist nicht damit gesichert, daß Legislative, Judikative und Exekutive gertrennt sind.  Vertraut der Wähler dem BVerfG zu sehr, wird es mißbraucht. Es ist ein permanentes Ringen. Es ist z.Zt. die Brandmauer, die verhindert, daß konkurrierende Eliten überhaupt gehört werden. Und konkurr.Eliten brauchen wir, weil nicht jeder Politik machen kann (s.o). Die Brandmauer ist der Dominostein, dessen Fall die gegenwärtige Machtursupation zum Einsturz bringen würde. Denn nur offen und medial konkurrierende Eliten können den herrschenden Diskurs beeinflussen. Parteien, die die Brandmauer unterstützen, sind absolut unwählbar, denn sie morden die demokratische Deliberation. Sie verhindern aktiv Problemlösungen. Parteien, die die Brandmauer einreißen, egal welcher ideologischen Ausrichtung, machen sich um das gegenwärtige Deutschland im Niedergang verdient. Wählt AFD oder BSW oder, wenn sie Chancen hat, die WU!

Stefan Riedel / 18.04.2024

Der Wähler verlangt ” Öko-Kulturmarxismus”? War da etwas? FDP und CDU und, und… ? Berufspolitiker? Berufswissenschaftler? Schwarz- Grün? Das politische System ist kaputt? Putter, Kaputt? Irreversibel?

Karl-Heinz Böhnke / 18.04.2024

Die regelmäßigen Gegendemonstrationen, also niemals eigene, wurden lediglich unter der Flagge der Antifa, also unter Aneignung ihrer Kostüme und Auststattung, aufgeboten, damit sie die Demonstrationen gegen das Regierungshandeln öffentlichkeitswirksam als rechtsextrem und faschistisch erscheinen lassen. Vielleicht warten die wahren und ehrlichen Antifaschisten im Hintergrund noch auf ihren günstigsten Moment. Jedenfalls erleben wir gerade nur erst das Vorspiel mit den wenigen Mahnern und Warnern. Etliche der zukünftigen Verwirklicher allerdings wissen noch gar nicht, daß sie zu solchen werden, während andere es schon fühlen und ahnen.

Fred Burig / 18.04.2024

@M.-A. Schneider: “.......  und einer in jeder Hinsicht und wie gewohnt überzeugenden Sachlichkeit und Kompetenz auftritt, und andererseits an der Moderatorin, die gut vorbereitet genau die richtigen Fragen stellt. .... Dieser Einschätzung schließe ich mich gern an - Danke an die Protagonisten des Podcasts! MfG

Leane Kamari / 18.04.2024

Danke für die Veröffentlichung. Was die Demos angeht kann ich als 70jährige nur bestätigen daß Antifa sogar auf Aufforderung zusammen mit CDU/FDP Gegendemos veranstaltete die am selbem Ort losgingen wie die Corona Demos nur 15 Minuten früher. Ziel war es die Corona Demos zu verhindern. Persönlich hatte ich schon die Befürchtung das Antifa dabei filmt und mir später mittels Prügelattacken auf den Pelz rückt.

Roland Magiera / 18.04.2024

Es geht nur soweit um das Wohl der Wähler, wie es dem Machterhalt der Parteien dient! Auch der monumentale, einen viel zu großen Teil der Wertschöpfung aufzehrende Sozialstaat dient zu einem bedeutenden Teil dem Machterhalt der Parteieneliten. Bei Corona haben sie dann demonstriert, welch umfassende Machtfülle sie angehäuft haben, die sie nun einsetzen, um das Land blind in den Abgrund zu regieren.

Franklin Meissner / 18.04.2024

Schön ist sie anzusehen, die Ulrike mit ihrem sanftem und zugleich charismatischem Blick. Und Stefan Homburg ist einer der klügsten Köpfe die wir in Deutschland haben! Leider mit viel zu wenig Reichweite für die Allgemeinheit. Der größte Fehler vor über 10 Jahren war der Zwangsrundfunkbeitrag! Immer wieder! Es findet kein Wettbewerb und somit keine Disziplinierung ,was tatsächlich in der Welt passiert statt! Das ist der Dreh-und Angelpunkt für all die Probleme!  Habt endlich mal Mut!

Marcel Seiler / 18.04.2024

Super Interview. Der Prof. Homburg ist wirklich große Klasse. Vielen Dank!

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