Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, wird nicht Teil der neuen AfD-Delegation im Europaparlament sein.
Die neu gewählten Abgeordneten stimmten dafür, ihn nicht aufzunehmen. Krah wird damit als Einzelperson Abgeordneter im Europaparlament sein.
Krah war wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken und auch wegen eines Mitarbeiters, der für China spionierte, umstritten. Krah bestritt jedoch, von der Spionage gewusst zu haben. Nachdem Krah auch noch eine als verharmlosend angesehene Aussage zur SS gegenüber einer italienischen Zeitung machte, schloss die rechte ID-Fraktion auf Druck des französischen Rassemblement National von Marine Le Pen die AfD kurz vor der Wahl aus, obwohl diese bereits mit Krah gebrochen hatte. Persönliche Animositäten zwischen Le Pen und Krah spielen wahrscheinlich eine größere Rolle als inhaltliche Unterschiede.
Die AfD-Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla trafen sich mit den neugewählten AfD-Europaabgeordneten, um die künftige Delegation der Partei im EU-Parlament zu gründen und eine Leitung zu bestimmen.
Krah äußerte sich zuversichtlich, trotz des Ausschlußes weiterhin erfolgreich für die Partei im Europäischen Parlament arbeiten zu können. Die AfD hat bei der gestrigen Europawahl 15,9 Prozent der Stimmen und 15 Abgeordnete gewonnen. Der Ausschluß von Krah kann ein Zeichen der AfD an die ID-Fraktion sein, wiederaufgenommen werden zu wollen.
(Quelle: Welt)