In dem südamerikanischen Land gab es gestern einen versuchten Staatsstreich von Teilen der Armee.
Der Hauptverdächtige, General Juan José Zúñiga, wurde inzwischen festgenommen. Staatsfernsehen zeigte Aufnahmen seiner Verhaftung. Gegen Zúñiga und seine Mitverschwörer wird wegen Terrorismus und bewaffneten Aufstands ermittelt.
Am Mittwoch fuhren Panzerfahrzeuge gegen die Türen des Regierungspalasts in der Hauptstadt La Paz, was in Fernsehaufnahmen zu sehen war. Zu sehen waren auch mehrere uniformierte Soldaten, begleitet von Zúñiga, der erklärte, "die Demokratie wiederherstellen" zu wollen.
Der sozialistische Präsident Luis Arce berichtete über ungewöhnliche Truppenbewegungen und forderte das Volk zur Gegenwehr auf. Arce ernannte sofort drei neue militärische Befehlshaber.
Der neu ernannte Armeechef José Wilson Sánchez befahl den Truppen, sich zurückzuziehen. Sie kamen der Aufforderung nach. Hunderte Anhänger Arces versammelten sich später auf der Plaza Murillo, schwenkten Fahnen und sangen die Hymne. Arce bedankte sich für den Rückhalt und versprach, die Demokratie zu schützen.
In den letzten Monaten haben Proteste wegen der wirtschaftlichen Lage in Bolivien zugenommen. Das Land wird seit beinahe zwanzig Jahren von den Sozialisten regiert, die mit Verstaatlichungen und Enteignungen die Wirtschaft ruiniert und die Bevölkerung gespalten haben.
(Quelle: Welt)
