Privilegierter Käse beim Goldenen M

McDonalds wurde wegen Diskriminierung verklagt – und zwar von der 27-jährigen Transfrau Kylie. An der hatte sich eine Muslima gestoßen. Wat nu? Wer hat mehr Privilege Points? Eine Balla-Balla-Rechnung.

Kylie arbeitet seit November 2019 bei McDonalds im Berliner Hauptbahnhof. Ursprünglich wurde sie als Mann eingestellt. Anfangs identifizierte sie sich selbst noch als nicht-binär (sie ordnete sich also keinem Geschlecht zu) und trat in ihrer Freizeit als Draqqueen auf.  Später beschloss sie, „dass sie in Zukunft mit dem Namen ,Kylie‘ angesprochen werden und in Zukunft eine Frauenuniform tragen wolle.“ 

Etwa fünf Monate nutzte die Transfrau aus Libyen auch die Frauenumkleide bei McDonalds – bis es einer anderen Mitarbeiterin sprichwörtlich zu bunt wurde. Die Frau, die sich über die Anwesenheit der Dame mit Penis in der Frauenumkleide beschwert hat, ist Muslima. Eine spannende Konstellation: Transfrau versus Muslima – sie gehören also beide zu einer geschützten Minderheit. Jetzt stellt sich die alles entscheidende Frage: Wer hat jetzt mehr "Privilege Points" und wird am Ende gewinnen? Lassen Sie uns den Fall durchrechnen. 

Beide Damen sind Migrantinnen, d.h. im ersten Durchgang gibt es für jede einen Punkt. Sie arbeiten beide am Berliner Hauptbahnhof – Berlin gilt bekanntlich als weltoffen, sowohl für Muslime als auch für Transpersonen. Laut Siegessäule ist Kylie jedoch auch muslimisch. Somit bekommt ihre Kollegin nur einen Punkt, Kylie erhält zwei.

Haben Sie fleißig mitgerechnet?

Da die Mitarbeiterin als Muslima, die sich am Anblick der Transfrau gestört hat, sehr wahrscheinliche konservative Weltanschauungen vertritt, wird sie keine Pluspunkte erhalten. Diese Runde geht erneut an „Kylie“. Die Muslima bekommt ein Pünktchen, da sie kein weißer Cis-Mann ist. Jedoch haben wir gelernt, dass Trans-Frauen aufgrund ihrer Weltoffenheit trotzdem höher im Kurs stehen als Cis-Frauen. Dementsprechend bekommt „Kylie“ zwei Punkte. Haben Sie fleißig mitgerechnet? Sechs zu Drei für „Kylie“! Welch ein abenteuerlicher Sieg gemäß einer abenteuerlichen Rechnung.

Aber mal im Ernst: Die Klage zeigt, wie die vermeintliche Vielfalt zu guter Letzt ein großes Chaos auslöst. Von Einheit und dem Ritt zum kunterbunten Ende des Regenbogens keine Spur. Die konservativen Muslime vertragen sich halt nicht mit den Buchstabenmenschen. Darunter muss jetzt auch das goldene M leiden.

Tatsächlich zeigte man sich bei McDonalds sogar entgegenkommend und bot „Kylie“ eine Art Ersatzumkleide an, sodass sie ihre Kleidung nicht zwangsläufig bei den Männern wechseln müsste. Kylie lehnte ab: „Ich soll mich in der angrenzenden Dusche umziehen. Doch in einer Dusche ist man nackt. Aber ich bin beim Umziehen nicht nackt!“

Die Anwältin von McDonalds sagte: „Man muss Verständnis haben, dass sich andere Mitarbeiterinnen gestört fühlen.“ Zudem erklärte sie: „McDonald's hätte eigentlich gar nicht gewusst, dass Kylie eine Frau ist.“ Kylie stritt dies ab. Sie ist der Ansicht, dass McDonalds das sehr wohl gewusst habe. Es scheint, als wäre McDonalds in eine Falle getappt. Im Job hatte man sich offenbar nicht für Kylies Privatleben interessiert. Ein Fehler, denn es geht Transpersonen darum, als das von ihnen ausgewählte Geschlecht in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Ein „Ist uns doch egal!“, was die Übersetzung der Aussage ist, dass es sie nicht gestört habe, dass Kylie Transshows (Dragshows) mache, ist nicht erwünscht. 

Zumindest bei der Frage der Entschädigungszahlung waren sich beide Parteien einig. Die WELT berichtete„Bei dem Gütetermin lehnte die Klägerin einen Vergleich ab, wonach sie 8000 Euro von dem Unternehmen erhalten sollte. Sie wolle die Damenumkleide nutzen und auch weiter in der Filiale arbeiten, in der sie noch immer angestellt ist, aber mehrere Monate wegen gesundheitlicher Probleme ausfiel. Auch McDonald’s war nicht mit einer Entschädigungszahlung einverstanden, verwies auf ,Falschbehauptungen der Klägerin‘. Das Unternehmen habe in keiner Weise diskriminierende Äußerungen getätigt, sondern mehrfach das Gespräch mit Kylie A. gesucht. Eine Zahlung würde das Eingeständnis bedeuten, Kylie A. diskriminiert zu haben, was nicht der Fall sei.“

Aus diesem Grund scheint es auch keine Entschuldigung zu geben, denn diese wäre ebenfalls ein Schuldeingeständnis. Der Prozess endete somit nach 48 Minuten ohne Ergebnis. Demnächst soll es einen Kammertermin geben, bei dem über den Fall schlussendlich entschieden werden soll. Das genaue Datum wird noch festgelegt.

Transfrauen, die vor Gericht ziehen, weil sie in ihren Augen nicht ordnungsgemäß, als Dame behandelt wurden, gibt es mittlerweile genug. Ich erinnere nur an die Klage gegen Julian Reichelt, der Janka Kluge als „Mann“ bezeichnete, oder der Transfrau, der die Mitgliedschaft in einem Frauenfitnessstudio verwehrt wurde.

Im Hinblick auf das Selbstbestimmungsgesetz, das am 1. November 2024 in Kraft treten wird, wird es vermutlich weitere kreative Fälle in Saunen, Toiletten und ähnlichen ursprünglich geschlechtergetrennten Örtlichkeiten geben. 

 

Marie Wiesner, geb. 1999 in Sachsen, ist gelernte Ergotherapeutin.

Foto: Montage achgut.com

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Leserpost

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Wilhelm Keyser / 30.06.2024

Bedauerlicher Weise muss ich Ihnen sagen, dass es sich mitnichten um eine Balla-balla-Rechnung handelt, jdf. nicht in dem Sinne, dass sie nicht auch schon bei uns etabliert wäre. Entschied in der mittleren Vergangenheit etwa die (Frauen-) Quote bspw. über Einstellungen und Beförderungen im öffentlichen Dienst, so hat sich in jüngerer Zeit ergeben, dass ein Opfermerkmal (die Gebärmutter) nunmehr völlig unzureichend ist. Hinzukommen müssen inzwischen weitere Opfermerkmale, z.B. der vielbemühte Migrationshintergrund, oder etwa alleinerziehend zu sein etc. Auch bei uns ist die Balla-balla-Skala nach oben offen. Eines ist aber ganz klar: Leistung kommt da nicht mehr vor.

RMPetersen / 30.06.2024

Eine bekloppte Gesellschaft, in welcher Männer sich als Frauen “definieren” und verlangen dürfen, als Frauen angesprochen zu werden und sich gemeinsam mit ihnen ausziehen zu dürfen. Wäre das vor 20 Jahren in einem Roman dargestellt worden, hätte es jeder für abwegig erklärt. Es ist auch abwegig. Frage: Warum unterstützen Machthaber sowas? Ich denke, daß entspricht dem auch in der sog. Corona-Politik geübten Strategie: Dem Normalbürger werden schrittweise derart viele unsinnige und unwidersprüchliche Meldungen und Vorschriften propagandistisch intensiv eingehämmert, daß er der eigenen Wahrnehmung, den traditionellen Kenntnissen und seinem Verstand nicht mehr traut. Eine Frau ist definiert durch ihre primären weiblichen Geschlechtsorgane, wodurch sonst. Eine Krankheit ist gekennzeichnet durch Krankheitssymptome. Eine Epidemie (-länderübergreifend: Pandemie)  ist durch massenhafte schwere Erkrankungen und vermehrtes Sterben gekennzeichnet und Überlastung der Krankenhäuser. Es gab 2020 aber keine Covid-19-Epidemie, die Menschen sind nicht massenhaft scher erkrankt und gestorben, die Krankenhäuser waren nicht überlastet. Den Menschen wurde eingeredet, daß durch einen PCR-Test Gesunde als Krank eingestuft werden können und Nichtinfizierte infektiös seien. Jeder normal Denkende konnte im Sommer 2020 wissen, daß die Öffentlichkeit, das Volk, belogen wird. Es wurde Panik erzeugt in Vorbereitung auf das große Geschäft mit einer neuartigen Genspritze. Dann ging die Propaganda erst richtig los. Warum tun Machthaber das? Meine einzige Erklärung ist: Sie bekommen dadurch mehr Macht, mehr Geld. Der Bürger wird irritiert, eingeschüchtert, zum Schweigen gebracht, er wird immer mehr vom Staat abhängig.

Karl Baumgart / 30.06.2024

Danke für Ihren Beitrag, zu dessen Inhalt ich mich nicht äußern möchte. Mir geht es um die weitest mögliche Erhaltung der deutschen Sprache: Wieso muss eine muslimische Frau ‘Muslima’ genannt werden statt Muslimin - so wie ‘Türkin’ oder ‘Irin’ oder ‘Spanierin’?

Tobias Meier / 30.06.2024

Ist es nicht vielleicht einfach Zufall, dass die sich beschwerende echte Frau eine Muslimin ist? Hätte das nicht genausogut eine Katholikin sein können? Ich kenne viele deutsche Muslime, die ihre Religion nicht über den Staat stellen und die die Hände über dem Kopf zusammenschlagen angesichts der linksgrünen Eskapaden. Die stehen uns deutlich näher als die müslifressenden Malte-Thorbens und Luisa-Marias dieses Landes. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Wir brauchen genau diese Leute, die sind genauso vernünftig wie die Achse-Leser. Aber sie nehmen in der öffentlichen Debatte kein Blatt vor den Mund und haben ein feines Gespür dafür, was in diesem, unser aller Land schief geht. Die Frage darf nicht sein Muslim vs Christ, Frau vs Mann, links vs rechts, es kann nur darum gehen Vernunft und Pragmatismus vs Größenwahn und Ideologie.

Dr. R. Möller / 30.06.2024

Kylie, der die Klage…

MarcusCato / 30.06.2024

Wenn sich vermeintlich Unterprivilegierte “untereinander” battlen, mache ich mir ein Sackl Chips auf und erfreue mich daran. Man sieht hier sehr schön, dass die sich für diskriminiert haltenden Gruppen nichts gemein haben und der Versuch, sie in einen Topf zu schlagen, um Wählerpotenzial zu schinden, scheitern muss.

Emil.Meins / 30.06.2024

Ich muß zunächst @L. Luhmann / zur Gänze zustimmen: “Wer das Wort “Transfrau” ernsthaft benutzt, hat bereits etwas Fundamentales nicht verstanden. Es gibt auch Leute, die die mRNA-Toxine als “Impfungen” bezeichnen.” Ich kann das immer nur in Anführungszeichen verwenden. Denn mit der Akzeptanz der Begriffe beginnt es! @ Heike Olmes: ich hoffe, Sie haben nicht nur den ersten Satz gelesen, denn eigentlich ist der Rest wichtiger (==> der Irrglaube, der Islam würde in irgendeiner Form nützlich oder akzeptabel sein,  nur weil er einen Teilaspekt an Übereinstimmung mit Ihren Wünschen aufweist.) Und leider gibt es viele Leute, die Ähnliches sagen, weil ihnen nicht klar ist, daß der Islam ausschließlich seine eigenen Ziele verfolgt. Hier kann es kein “Der Feind meines Feindes ist mein Freund” geben! Warum haben wohl die Menschen sich vor über 200 Jahren gegen die Invasion der Muselmanen mit aller Macht gewehrt? (Prinz Eugen, Türkenkriege, etc.: leicht nachzulesen)==> die wußten noch genau, daß es ihnen beim Sieg der Gegenseite an den Kragen geht. Übrigens kann man im Link zur BILD lesen, daß der sich Kylie nennende Typ bereits seit Dezember 2023 krank geschrieben ist, “weil ihn sein Schicksal so belastet”, Mc D, bzw. die Krankenkasse, (also alle Beitragszahler) darf ihm also seither sein Gehalt überweisen, ohne daß er arbeitet. Vermutlich performt er aber weiter als Dragqueen und verdient so noch was dazu. So macht man das in Doofland. Nennt sich Schwarzarbeit. Zum Glück zahle ich in Deutschland außer MWSt. keine Steuern. Aber meine Kassenbeiträge werden nächstes Jahr auch ansteigen, dank solch cleverer Typen.

Steve Acker / 30.06.2024

ich bin sehr islamkritisch, und sehe diesen als große Gefahr für uns. aber hier ist meine Sympathie ganz klar bei der Muslimin. Sie traut sich halt noch was zu sagen. Wahrscheinlich stören sich die anderen Mitarbeiterinen auch an dem Mann in der Frauenumkleide, aber sind schon so eingeschüchtert, dass sie sich nicht trauen was zu sagen.

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