indubio / 30.06.2024 / 06:00 / 15 / Seite ausdrucken

Indubio Folge 335 – Freiheit mit Kettensäge

Am 22. Juni 2024 hat die Hayek-Gesellschaft den argentinischen Präsidenten Javier Milei in Hamburg mit der Medaille der Hayek-Gesellschaft ausgezeichnet. Das finden nicht alle gut. Aber Dr. Lisa Marie Kraul und Carlos A.Gebauer.

Gerd Buurmann spricht mit den zwei Mitgliedern des Vorstands der Hayek-Gesellschaft, der Wirtschaftswissenschaftlerin Dr. Lisa Marie Kraul und dem Juristen Carlos A. Gebauer, über Milei, den Liberalismus, die Freiheit und auch die Kettensäge, die der neue argentinische Präsident gerne mal herausholt.

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Lutz Herrmann / 30.06.2024

“Das wichtigste sollen wohl konkurrierenden Währungen sein, damit der Staat sich nicht mehr über die Notenbank grenzenlos finanzieren kann. Haben wir das nicht schon?” Nein, Zinsen und Geldmenge sind z.B. für Euroland und die USA jeweils völlig gleichartige, hochgradig korrelierte Zeitreihen. Das ist sicherlich keine Konkurrenzsituation.

Lutz Herrmann / 30.06.2024

@Chavez: Mit solchen Gedanken fängt das Unglück dann an. Wer schneidet den Sozialismus wieder zurück? Vorschläge ohne Akteure und Interessenabwägungen sind unreif und zeugen von massivem Unverständnis der Materie. Gerade die Libertären haben sich viele Gedanken über Rechtsanbieter gemacht. Daher verfängt ihr Beispiel mit dem Baurecht so gar nicht.

Peter Petronius / 30.06.2024

@Holger Chavez: Ihrer Analyse (“Die Libertären erwecken den Eindruck, die verfügten über einer Patentrezept”) stimme ich vollumfänlich zu. Libertäre sind für mich der extreme Gegenpunkt zum Sozialismus. Hier “Gewinne privatisieren und Kosten/Verluste sozialisieren”, dort “Gewinne sozialisieren und Kosten/verlusten privatisieren”. Hier “das Individuum ist alles”, dort “Die Gesellschaft ist alles”. Extremisten vestehen sich meines Erachtens nicht auf die Schaffung eines Konsens, weshalb ich Ihrer “Formel” ebenfalls zustimme.

R. Matzen / 30.06.2024

Einen dysfunktionalen und völlig außer Rand und Band geratenen Staat haben wir doch schon! Was funktioniert hier denn noch? Die Bußgeldstellen, ok. Aber sonst? Selbst bei den Finanzämtern habe ich inzwischen meine Zweifel. Der Krebs in unserer Gesellschaft hat schon gestreut! Eine Chemotherapie ist überfällig. Selbst in meinem Dorf meint der Staat (die Gemeindeverwaltung) sich nicht mehr an die Regeln halten zu müssen. Dazu legt er sich ein Mäntelchen um, fürsorglich und nur am Wohle des Bürgers interessiert zu sein. Im Großen sieht man, wie inzwischen die Exekutive sich die alleinige Macht im Staat angeeignet hat (zum Beispiel Staatsanwälte, die mit größtem Furor Richter verfolgen. Bestrafe einen, erziehe hundert). Die anderen beiden „Säulen der Demokratie“ ächzen unter dem Druck. Natürlich wird die Exekutive scheitern! Sie übernimmt sich. Sie bringt die Leute gegen sich auf. Keiner möchte einen Vormund. Eine Weile wird es noch funktionieren, wenn der Staat seinen Bürgern die Waffe an die Schläfe hält. Aber nicht mehr lange. Man sieht es am zunehmenden Widerstand gegen die Zwangsgebühren.

Holger Chavez / 30.06.2024

Die Libertären erwecken den Eindruck, die verfügten über einer Patentrezept: Das wichtigste sollen wohl konkurrierenden Währungen sein, damit der Staat sich nicht mehr über die Notenbank grenzenlos finanzieren kann. Haben wir das nicht schon? (In den Jahren zw. 2005 und 2010 habe ich nahezu unser gesamtes Vermögen in Gold angelegt). Ich hätte auch Dollar oder Yen oder Pfund nehmen können.  Mein Einkommen ist vergleichsweise bescheiden und trotzdem gelang es, den Wert des Ersparten zu sichern bzw. zu vermehren. Konkurrierende Währungen haben wir schon.  Alledings kann ich meine Steuern nicht in Gold bezahlen oder Dollar. Und wirtschaften muß ich weiter in Euro. Die Libertären denunzieren mit Recht die ausufernde Machtfülle des Staates, sehen aber nicht, daß jede Macht zur Ausdehnung und zum Mißbrauch tendiert. Wenn jedermann unbeschränkt über sein Eigentum verfügen könnte, was die Libertären doch wollen, könnte mein Nachbar plötzlich auf seinem Grundstück einen Wolkenkratzer bauen. Es muß also Begrenzung sein, es braucht Staat.  Die “Formel”, die keine Formel ist sondern die umstrittener Konsens sein müßte, lautet: Soviel Kapitalismus wie möglich, soviel Sozialismus wie nötig, sonst zerreißt es uns. Und von links: Soviel Sozialismus wie möglich, soviel Kapitalismus wie nötig, sonst ruiniert es uns. Die Verantwortung liegt beim Wähler. Z.Zt. gewinnt der Sozialismus bis wir ruiniert sind.

BKKopp / 30.06.2024

Ich weiß wenig über Argentinien, und ich wünsche dem Präsidenten Milei, und den Argentiniern, dass es gelingt, den Staat, die Wirtschaft und Gesellschaft umzubauen. Ohne dies weiter akademisch-philosophisch zu vertiefen habe ich aber einen Regalmeter an Wirtschaftsliteratur, mit Schwerpunkt Österreichische Schule, Freiburger Schule und J.M. Keynes /Bretton Woods,  schon studienhalber durchgearbeitet, bevor Javier Milei geboren wurde.  Deshalb erscheint mir die Hayek-Medaille an Milei als Vorschußlorbeer, vielleicht als Ermutigung.  Im Sinne von Popper ist die Zukunft aber ungewiß, auch für Milei/Argentinien. Es darf als unwahrscheinlich gelten, dass Präsident Milei seine eigenen Versorgungsansprüche an ” den Staat ” mit der Kettensäge abschneidet.

George Samsonis / 30.06.2024

Ich empfehle Ayn Rand: “Atlas shrugged”.

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