Das Ende der EU ist nicht das Ende der Welt.
Ich muss gestehen, angesichts der Zustände in Europa und Deutschland ist mir die von Ihnen so gefürchtete Version der Zukunft deutlich lieber als diejenige, die Michel Houellebecq in seinem Roman “Unterwerfung” entwirft…
Nichts für ungut. Aber wenn man sich Merkel und Co aktuell anhört, kann man nur auf einen Sieg von Frau Le Pen hoffen. In Deutschland ist wenig Widerstand zu erwarten. Die Deutschen werden wie die Lemmingen wieder Merkel und die Altparteien wählen. Also kann man nur auf das Ausland hoffen. Siehe Brexit und Trump. Und demnächst hoffentlich Österreich, Frankreich und Italien. Von den deutschen Wählern erhoffe ich nichts. Vermutlich glauben viele noch den Medien-Einheitsbrei.
In seiner Schlußfolgerung liegt der Autor falsch: Die Linken werden zur Wahl gehen und sie werden den konservativen Kandidaten wählen, egal ob er Fillon oder Juppé heißt, nur um Marine Le Pen zu verhindern. Bei dieser Gruppe ist der Haß gegen den Front National so tief eingebrannt, daß man fast von einer biologischen Programmierung sprechen könnte. Um Marine Le Pen zu verhindern, würden sie buchstäblich jeden wählen, selbst Bob Dylan oder Abu Bakr Al-Bagdadi. Marine Le Pen wird im ersten Wahlgang gewinnen oder sie wird nicht gewinnen.
Das Projekt Europa steht doch jetzt schon vor dem Ende. Und das nicht wegen der Le Penns, Hofers, Petris etc., sondern wegen der “Immer-schon-Dagewesenen”, die sich mittlerweile (und besonders in Brüssel) nicht mehr demokratischen Grundsätzen unterworfen fühlen, sondern sich wie die Kaiser eines Kontinents aufspielen und sich Rechte herausnehmen, die ihnen nach ihren selbst aufgestellten Regeln überhaupt nicht zustehen. Wie gesagt, Europa, bzw. die EU steht jetzt schon vor dem Aus. Es bedarf nur noch Politiker, die dieses auch aussprechen. Die Gründerväter Europas drehen sich gerade im Grabe um, weil sie sehen, wie politische Stümper ihre großartige Idee zerstört haben und ein “Projekt für Frieden und Freiheit” zu einem solchen ausschließlich für Eliten gemacht haben, die prächtig zu Lasten der Mehrheitsgesellschaften profitieren.
Lieber Herr Zammit-Lucia Ich hoffe, dass Ihre Annahme nicht wahr wird. Es ist zu bedenken, dass der Clan Le Pen in F seit Jahrzehnten politisch bekannt ist. Das spricht in meinen Augen eher dafür, dass die Familie (man kann ja da kaum von einer Partei reden) nicht gewählt wird. Ausserdem bin ich davon überzeugt, dass viele Franzosen von den sozialistischen Verrücktheiten die Nase voll haben und selber sehen, dass ihre Wirtschaft immer mehr abgehängt wird. Darum halte ich eine Präsidentschaft Fillon für wahrscheinlicher, da Juppé = Chirac = vorgestern und selbst ein Anteil Linksdrehender ihm die Stimme geben werden. Sollte M Le Pen trotzdem gewählt werden, kann F sofort Konkurs anmelden. Dann bricht das Kartenhaus zusammen und ihre (Marines) absurden Versprechungen, die sehr sozialistisch sind, werden noch am Wahltag vom Winde verweht.
“Wenn Frankreich fällt”. Der Autor verwendet leider die gleichen Alarmismus-Vokabeln wie der Mainstream. Ein ganz ungünstiger “bias” schon in der Überschrift einer versuchten Analyse bzw. Zustandsbeschreibung. Schade.
Frankreich ist längst gefallen. Die industrielle Wertschöpfung beträgt gerade noch 10 Prozent. Natürlich müssen die Unternehmenssteuern herunter. Ein Agrarstaat hat nicht viel zu verteilen. Der überdimensionierte, überregulierte sozialistische Staatsapparat hat dieses Land abgewirtschaftet. Frankreich ist zu groß, als dass dieses Land (wie Griechenland) daueralimentiert werden könnte. Ich würde EU und Europa nicht miteinander verwechseln. So wie die EU jetzt aufgestellt ist, hat sie keine Zukunft.
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