Besonders erfreulich sind Leserkommentare, die eigentlich selbst eigene kleine Texte sind. Und damit sie nicht alle in der Menge untergehen, veröffentlichen wir an dieser Stelle regelmäßig den „Leserkommentar der Woche“.
Diesmal ist es ein Kommentar zu Stephan Kloss´ Beitrag „Monsterwindräder-Plan: Kommt jetzt ein Bürgerentscheid?“. R. Lichti schreibt:
Betrachtet man den Betrieb eine Windrads betriebswirtschaftlich, kann das schon ein Gewinn sein. Darin sind aber einige irrationale Fakten enthalten. Zum Beispiel: Die Einspeisevergütung ist ein künstlich überhöhter Preis, da sie nicht dem realen Wert im Stromhandel entspricht. Die Investitionskosten werden durch politisch gewollte Zahlungen und Befreiungen von Kosten und Haftungspflichten künstlich reduziert. Die Rückbaukosten werden schöngerechnet und durch eine gepflegte Pleite des Unternehmens eingespart. Risiken und Nebenwirkungen werden nicht untersucht (Infraschall!), wenn keine Ergebnisse vorliegen, gibts die auch nicht. Volkswirtschaftlich gesehen ist es schon jetzt abzusehen, dass es ein gigantisches Minus-Geschäft ist, da die ganzen Subventionen und Risiken ja „nicht der Bürger bezahlen muss – das bezahlt jetzt der Staat (R. Habeck 12/2023)”. Die Krankheit Deutschlands ist, dass aus politischen Gründen immer mehr volkswirtschaftlich schädliche Modelle für den Betreiber selbst aber betriebswirtschaftlich sehr lohnend sein können: Auf Kosten des Steuerzahlers. Das war zur Zeit der Schlotbarone und Industriekapitäne noch anders: Die haben zwar auch irrwitzig abgesahnt, hatten aber immer noch einen volkswirtschaftlichen Nutzen ihrer Tätigkeit im Blick: Weil sie wussten, dass ihr Geschäftsmodell in einer zusammenbrechenden Volkswirtschaft zum Verlustgeschäft wird. Diese Fakten werden heute komplett ausgeblendet.
Zum Hintergrund: Leserkommentare dienen nicht nur dem Gedankenaustausch, sondern ergänzen mitunter die dazugehörigen Texte um neue Aspekte und geben ein Bild der Stimmungslage. Leserkommentare sind dabei nicht repräsentativ für die Leserschaft, viele Achgut-Leser stehen beispielsweise im Berufsleben und haben gar keine Zeit oder haben Scheu, sich öffentlich zu äußern. Umso mehr freuen uns sachliche und im Ton konziliante Zuschriften, die entsprechend unserer Netiquette ruhig kritisch sein können, aber nicht verletzend sind. Die Redaktion freut sich dabei ganz besonders über Kommentare, die eigentlich selbst eigene, kleine Texte sind.