Zum ersten Mal seit der Wiedervereinigung sind mehr Menschen aus Westdeutschland in die ostdeutschen Flächenländer gezogen als umgekehrt. Das berichtet das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in einer aktuellen Pressemitteilung. Der Trend der Abwanderung aus ostdeutschen in westdeutsche Bundesländer ist damit gestoppt.
In den Jahren 1990 bis 2016 hatten die ostdeutschen Flächenländer nach Angaben des BiB insgesamt mehr als 1,2 Mio. Bürger durch Wegzüge an den Westen verloren. Für das Jahr 2017 habe das Institut nun erstmals einen Wanderungsgewinn für die ostdeutschen Bundesländer verzeichnet. Ohne Berücksichtigung Berlins sei die Bevölkerung der neuen Bundesländer 2017 um 4.000 Menschen gewachsen. Rechnet man die Hauptstadt mit ein, ergibt sich laut BiB sogar ein Überschuss von 13.000 Personen.
Als Ursache für die Trendwende macht das BiB vor allem den kontinuierlichen Rückgang der Abwanderung aus dem Osten aus: Verließen 2001 nach Berechnungen des Instituts noch rund 191.000 Menschen Ostdeutschland in Richtung Westen, so waren es im Jahr 2017 nur noch weniger als 90.000.