Der Bau des ersten deutschen LNG-Importterminals an Land beginnt offiziell am Freitag in Stade bei Hamburg und soll 2027 in Betrieb gehen.
Das Projekt, das etwa eine Milliarde Euro kosten wird, wird von mehreren privaten Unternehmen finanziert. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der tschechische Industrieminister Jozef Síkela werden am symbolischen Spatenstich teilnehmen. Der geplante LNG-Terminal wird von Umweltverbänden wie dem BUND kritisiert, der gegen das Projekt klagt.
Um nach dem russischen Angriff auf die Ukraine unabhängiger von russischem Gas zu werden, fördert die Bundesregierung den Bau von LNG-Terminals an Nord- und Ostsee. Neben dem Terminal in Stade sind weitere Anlagen in Wilhelmshaven und Brunsbüttel geplant. Der Bau in Wilhelmshaven soll 2026 beginnen, während Brunsbüttel ab 2027 betriebsbereit sein soll. LNG, das bei extremen Temperaturen verflüssigt wird, wird an den Terminals in gasförmigen Zustand umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist.
Trotz der Planung neuer Terminals war der LNG-Anteil an den deutschen Gasimporten im ersten Halbjahr des letzten Jahres mit 6,4 Prozent relativ gering. Deutschland rangiert weltweit auf Platz 17 der LNG-Importländer, hinter großen Importeuren wie China, Japan, Südkorea und Indien. Die größten Exporteure von LNG sind die USA, Australien, Katar, Russland und Malaysia.
(Quelle: Focus)