Die Bundesregierung will Asylverfahren im Ausland erstmal prüfen, während Italien handelt. Ministerpräsidentin Meloni sieht ihr Modell als „Vorbild für die EU“.
Italiens Plan, in Albanien zwei Zentren zur Aufnahme von Asylbewerbern zu errichten, betrachtet die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Interview mit der römischen Tageszeitung Il Messaggero als Vorbild für Europa, meldet orf.at. Meloni hoffe, dass die Zentren im Frühjahr 2024 ihren Betrieb aufnehmen werden. „Mit dem Abkommen mit Albanien verfolgen wir drei Ziele: den Menschenhandel zu bekämpfen, illegale Migrationsströme zu verhindern und nur diejenigen in Europa aufzunehmen, die wirklich ein Recht auf internationalen Schutz haben“, wird Meloni zitiert.
„Albanien wird Italien die Möglichkeit geben, einige Gebiete auf albanischem Hoheitsgebiet zu nutzen, nämlich den Hafen von Shengjin und das Gebiet von Gjader, in denen Italien auf eigene Kosten und unter seiner Gerichtsbarkeit zwei Einrichtungen bauen kann“, so die Ministerpräsidentin weiter. In diesen Einrichtungen würde Italien „die Einreise, die vorübergehende Aufnahme, die Bearbeitung von Asylanträgen und die mögliche Rückführung von Migranten verwalten“. In den Zentren wären „italienisches Personal, unsere Polizeikräfte und Asylkommissionen tätig“. Das Abkommen gelte für auf See aufgenommene Migranten mit Ausnahme von Minderjährigen, Schwangeren und schutzbedürftigen Personen.